Fernsehen

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Familie vor einem alten Fernseher (1958) - Evert F. Baumgardner commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Was Fernsehen ist, war früher ganz eindeutig: Man sitzt vor dem Fernsehgerät und schaut sich Filme, Serien oder Shows an, die gerade gesendet werden. Heute kann man auf dem Computerbildschirm oder sogar dem Smartphone fernsehen, viele Sendungen auch noch einige Tage später.

Wusstest du schon, dass ...

  • das Fernsehgerät früher "Flimmerkiste" genannt wurde?
  • erst ab 1958 in Österreich ein regelmäßiges Fernsehprogramm gesendet wurde?


Geschichte des Fernsehens

Fernseher von Telefunken, 1936 - Eirik Newth www.flickr.com, CC BY 2.0
Moderner LCD-Bildschirm - JVCAmerica www.flickr.com, CC BY 2.0

Vom Film unterscheidet sich das Fernsehen dadurch, dass bewegte Bilder über einen Datenstrom an ein Empfängergerät gesendet werden können. Erste erfolgreiche Versuche zu einer solchen Übertragung machte Paul Nipkow schon im 19. Jahrhundert. Erst in den 1920er und 1930er Jahren wurden Verfahren entwickelt, um Bilder in einer brauchbaren Qualität zu übertragen. Die weltweit erste Fernsehübertragung gelang Manfred von Ardenne am 14. Dezember 1930. Ab dem 22. März 1935 wurde in Deutschland das erste regelmäßige Fernsehprogramm der Welt ausgestrahlt. Der Sender hieß "Paul Nipkow", zu Ehren des Erfinders der Übertragungstechnik.

In Österreich startete der ORF im Jahr 1958 sein regelmäßiges Programm. Nach dem Rundfunkvolksbegehren 1964 wurde der ORF reformiert, die Politik sollte keinen Einfluss auf das Fernsehen mehr nehmen. Es gab mehr Informationssendungen und mehr Sendungen für Kinder und Jugendliche.

Lange hatte der Österreichische Rundfunk das Monopol auf die Ausstrahlung des Fernsehprogramms, es durfte also neben den beiden ORF-Programmen keine anderen Sender in Österreich geben. Erst 2001 wurden Privatsender in Österreich zugelassen.

Der alte Begriff "Flimmerkiste" für das Fernsehgerät stammt daher, dass es durch die Technik der Röhrenbildschirme tatsächlich oft zu einem Bildflimmern gekommen ist. Auf modernen Fernsehern gibt es das nicht mehr.

Fernsehverhalten

Die nahe Fernsehzukunft - Gerd Altmann (geralt) pixabay.com, CC0 1.0

Wie oft siehst du fern?

Die Frage ist vielleicht gar nicht so leicht zu beantworten. Möglicherweise hast du dein Fernsehverhalten noch gar nicht so richtig beobachtet.

Doch nicht nur - wie oft und wie lange - fern gesehen wird, sondern auch vor allem WAS die "Flimmerkiste" da so wieder gibt, ist entscheidend. Das Angebot an Film, Serien und Shows ist mittlerweile so groß, dass es nur mehr schwer zu überblicken ist. Und die Vielfalt an Mediatheken und Online-Streams erschwert die Auswahl auch noch.

Heute kannst du dir Filme im Kino, Fernsehen oder im Internet anschauen. Ist das Erlebnis eigentlich das selbe? Oder hat ein Medium gegenüber dem anderen Vorteile?

Im Kino hast du eine große Leinwand, perfekte Tonqualität und ein Gemeinschaftserlebnis. Das Fernsehen bietet ein vorgegebenes, festes Programm, während im Internet die Sendungen und Informationen frei wählbar sind. Doch auch die Sicherheit im Internet ist nicht immer gewährleistet und muss erst einmal erlernt werden ...


Fernsehen macht dick?

Bewegungsmangel macht dick. - Alexas_Fotos pixabay.com, CC0 1.0
Naschen macht dick. - PublicDomainPictures pixabay.com, CC0 1.0

Dass Fernsehen dick macht, ist eine weit verbreitete Meinung - auch unter Wissenschaftlern. Doch bei näherer Betrachtung ergibt diese Theorie keinen Sinn. Denn ein Fernseher oder ein Computer ist schließlich nicht essbar und hat mit Sicherheit keine Kalorien. Eine Pizza ist essbar – und die hat ca. 700 Kalorien. Werden also 5 Pizzen gegessen, dann macht das dick! Egal ob vor dem Fernseher, oder woanders.

Klar, wer viel Zeit vor dem Fernseher verbringt, hat vielleicht nicht so viel Zeit sich zu bewegen und verbraucht somit weniger Energie. In diesem Fall entsteht natürlich ein Zusammenhang zwischen "dick sein" und fernsehen. Schuld ist aber vorwiegend der Bewegungsmangel.


Fernsehen macht dumm?

Kreatives Ausmalen - moritz320 pixabay.com, CC0 1.0
Du kannst verschiedene Aufgaben nur hintereinander machen. - Cisco Systems GmbH www.flickr.com, CC BY-ND 2.0

Unser Gehirn braucht Abwechslung'! Damit sind nicht verschiedene Serien oder stets neue Filme gemeint, sondern unterschiedliche Reize, die wir über unsere Sinnesorgane wahrnehmen. Wie zB ein Buch zu lesen, oder eigene Geschichten zu erfinden. Zu basteln, malen, oder zu musizieren. Oder einfach nur zu reden.

All das benötigt das menschliche Gehirn, um sich optimal zu entwickeln und sein volles Potential ausschöpfen zu können. Ständiges Fernsehen würde auf lange Sicht wahrscheinlich tatsächlich zur Verdummung führen. Aber keine Angst - das soll nicht heißen, dass Fernsehen grundsätzlich schlecht ist.

Bewusst schauen - lautet die Devise! Also nicht: gleichzeitig lesen, Hausaufgaben erledigen, Musik hören und nebenbei den Fernseher laufen lassen. Unser Gehirn ist nämlich nicht dazu gemacht, mehrere Dinge gleichzeitig - also in ein und dem selben Moment - zu erledigen. Unser Gehirn kann alle Aufgaben immer nur hintereinander schaffen. "Singletasking" nennt das die Wissenschaft.

Wenn ihr also das nächste Mal den Fernseher einschaltet, seht - hört und spürt bewusst hin, was ihr euch anseht. Überlegt, ob es euch wirklich gefällt oder ob ihr nur schaut, weil es andere tun.


Selber denken!

RTL Fernsehesender in Junkersdorf, Köln, Deutschland - Stefan Flöper commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Die Fernsehmacherinnen und Fernsehmacher - also Fernsehanstalten Produzenten, Regisseure, Autoren und Schauspieler - sind verantwortlich für Inhalt und Konzepte der Filme und Sendungen, die uns vorgesetzt werden. Leider zählt in der Medienwirtschaft oft nicht, ob Sendungen Wissen vermitteln oder eine gute Geschichte erzählen. Oft geht es nur darum möglichst viel Geld zu verdienen und Menschen zu vermarkten. Auch die Werbeindustrie verdient daran sehr, sehr viel Geld.

Doch uns Fernseh-Zuseherinnen und -Zusehern steht letzten Endes immer noch frei, nicht alles zu schlucken was uns serviert wird. Nämlich indem wir die Fernsteuerung in die Hand nehmen, und schlicht und einfach abdrehen.


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