Tschernobyl: Unterschied zwischen den Versionen

Aus KiwiThek
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 1: Zeile 1:
 
{{2SpaltenLayout|Text=
 
{{2SpaltenLayout|Text=
Am '''26. April 1986''' ereignete sich die bisher größte Katastrophe in der zivilen Nutzung der Atomenergie - Tschernobyl.
+
Am '''26. April 1986''' ereignete sich die bisher größte Katastrophe in der zivilen Nutzung der Atomenergie - '''Tschernobyl'''.
  
Im Atomkraftwerk in der ukrainischen Kleinstadt Tschernobyl wurde ein Experiment gestartet. Dieses geriett außer Kontrolle. Mehrere aufeinander folgende Dampfexplosionen zerstören den Atomreaktor im Block vier des Atomkraftwerks Tschernobyl. Begleitet wurden die Explosionen von einer starken Feuerentwicklung. Hohe Mengen an radioaktiven Bestandteilen wurden dabei in die Umwelt freigesetzt. So kam es zu einem so genannten '''GAU'''.
+
Im '''Atomkraftwerk''' in der ukrainischen Kleinstadt Tschernobyl wurde ein '''Experiment''' gestartet. Dieses geriet '''außer Kontrolle'''. Mehrere aufeinander folgende '''Dampfexplosionen''' zerstörten den Atomreaktor im Block vier des Atomkraftwerks Tschernobyl. Begleitet wurden die Explosionen von einer starken Feuerentwicklung. Hohe Mengen an '''radioaktiven Bestandteilen''' wurden dabei in die Umwelt freigesetzt. So kam es zu einem so genannten '''GAU'''.
 
Ein '''GAU''' ist der '''„größte anzunehmende Unfall“'''.
 
Ein '''GAU''' ist der '''„größte anzunehmende Unfall“'''.
 +
 
|Bilder=[[Datei:Tschernobyl_Reaktor.jpg|thumb|200px|center|Der Atomreaktor in Tschernobyl]]‎}}
 
|Bilder=[[Datei:Tschernobyl_Reaktor.jpg|thumb|200px|center|Der Atomreaktor in Tschernobyl]]‎}}
  
Zeile 9: Zeile 10:
 
{{2SpaltenLayout|Text=
 
{{2SpaltenLayout|Text=
 
Bei den Maßnahmen zur Schadensbegrenzung starben 31 Menschen durch Verbrennungen und Strahlenschädigung.
 
Bei den Maßnahmen zur Schadensbegrenzung starben 31 Menschen durch Verbrennungen und Strahlenschädigung.
Ein Gebiet mit einem Radius von 30 Kilometer um das Atomkraftwerk wurde wegen der radioaktiven Verseuchung evakuiert und in eine Sperrzone umgewandelt. Das bedeutet, tausende Menschen, die in diesem Gebiet gewohnt hatten, mussten ihr zu Hause verlassen und umziehen.
+
Ein Gebiet mit einem '''Radius von 30 Kilometer''' um das Atomkraftwerk wurde wegen der '''radioaktiven Verseuchung''' evakuiert und in eine '''Sperrzone''' umgewandelt. Das bedeutet, tausende Menschen, die in diesem Gebiet gewohnt hatten, mussten ihr zu Hause verlassen und umziehen.
 
In der Sperrzone kann heute, fast 25 Jahre später, noch immer niemand wohnen.
 
In der Sperrzone kann heute, fast 25 Jahre später, noch immer niemand wohnen.
  
Die radioaktive Strahlung am Ort der Katastrophe war sehr hoch. Es wurde versucht die Helfer und Helferinnen zu schützen, indem sie nur wenige Minuten an diesem Ort arbeiteten. Somit halfen bei diesen großflächigen Entseuchungsaktionen über 600 000 Menschen aus vielen Ländern mit. Trotzdem traten bei ungefähr 100 000 von ihnen Schädigungen auf. Ihr Körper hatte zu viel der radioaktiven Strahlung aufgenommen. Zu diesen Schädigungen zählen Symptome der Strahlenkrankheit bis hin zum unmittelbaren Tod: Krebs, Entwicklung von Allergien und Schäden am Erbgut (Genen). Kinder von Strahlengeschädigten könnten beispielsweise mit Missbildungen zu Welt kommen.
+
Die radioaktive Strahlung am Ort der Katastrophe war sehr hoch. Es wurde versucht, die Helfer und Helferinnen zu schützen, indem sie nur wenige Minuten an diesem Ort arbeiteten. Somit halfen bei diesen großflächigen Entseuchungsaktionen über 600 000 Menschen aus vielen Ländern mit. Trotzdem traten bei ungefähr 100 000 von ihnen Schädigungen auf. Ihr Körper hatte zu viel der radioaktiven Strahlung aufgenommen. Zu diesen Schädigungen zählen '''Symptome der Strahlenkrankheit''' bis hin zum unmittelbaren Tod: '''Krebs''', Entwicklung von '''Allergien''' und '''Schäden am Erbgut''' (Genen). Kinder von Strahlengeschädigten könnten beispielsweise mit Missbildungen zu Welt kommen.
 +
 
 +
<div class="imagelink_anker" title="nach oben">[[#top|&nbsp;]]</div>
 
|Bilder=[[Datei:Tschernobyl_verlassenes_Haus.jpg‎|thumb|200px|center|Verlassenes Haus nach der Katastrophe von Tschernobyl]]}}
 
|Bilder=[[Datei:Tschernobyl_verlassenes_Haus.jpg‎|thumb|200px|center|Verlassenes Haus nach der Katastrophe von Tschernobyl]]}}
  
 
== Ausbreitung der Strahlung ==
 
== Ausbreitung der Strahlung ==
 
{{2SpaltenLayout|Text=
 
{{2SpaltenLayout|Text=
Von Mai bis Oktober 1986 wurde der zerstörte Reaktorblock vier mit 250.000 Tonnen Beton, Blei und Stahl eingeschlossen. Diese Ummantelung wird Sarkophag genannt. Er soll eine weitere Verbreitung radioaktiver Stoffe aus dem Reaktor verhindern.
+
Von Mai bis Oktober 1986 wurde der zerstörte Reaktorblock vier mit 250.000 Tonnen Beton, Blei und Stahl eingeschlossen. Diese '''Ummantelung''' wird '''Sarkophag''' genannt. Er soll eine weitere Verbreitung radioaktiver Stoffe aus dem Reaktor verhindern.
  
 
Große Teile Weißrusslands, der Ukraine und Russlands wurden mit radioaktiven Niederschlägen (z.B. Regen) verseucht. Es leben heute ungefähr fünf Millionen Menschen in Gebieten mit deutlich erhöhter radioaktiver Strahlung. Die Fälle von Schilddrüsenkrebs bei Kindern und Jugendlichen in den besonders belasteten Gebieten stieg teilweise um das mehr als 100-Fache.
 
Große Teile Weißrusslands, der Ukraine und Russlands wurden mit radioaktiven Niederschlägen (z.B. Regen) verseucht. Es leben heute ungefähr fünf Millionen Menschen in Gebieten mit deutlich erhöhter radioaktiver Strahlung. Die Fälle von Schilddrüsenkrebs bei Kindern und Jugendlichen in den besonders belasteten Gebieten stieg teilweise um das mehr als 100-Fache.
  
 
Die radioaktive Strahlung breitete sich auch bis über Europa aus, aber nicht in der Stärke wie in der Ukraine.
 
Die radioaktive Strahlung breitete sich auch bis über Europa aus, aber nicht in der Stärke wie in der Ukraine.
 +
 +
<div class="imagelink_anker" title="nach oben">[[#top|&nbsp;]]</div>
 
|Bilder=[[Datei:Tschernobyl_Überprüfungszonen.jpg‎|thumb|200px|center|Verstrahlung 10 Jahre nach dem Unfall]]}}
 
|Bilder=[[Datei:Tschernobyl_Überprüfungszonen.jpg‎|thumb|200px|center|Verstrahlung 10 Jahre nach dem Unfall]]}}
 +
 +
== Sonstiges ==
 +
 +
'''[[Hauptseite|zurück zur Hauptseite]]'''
 +
 +
[[Kategorie:Unsere Erde]]
 +
[[Kategorie:Damals]]

Version vom 12. Oktober 2010, 05:46 Uhr

Der Atomreaktor in Tschernobyl

Am 26. April 1986 ereignete sich die bisher größte Katastrophe in der zivilen Nutzung der Atomenergie - Tschernobyl.

Im Atomkraftwerk in der ukrainischen Kleinstadt Tschernobyl wurde ein Experiment gestartet. Dieses geriet außer Kontrolle. Mehrere aufeinander folgende Dampfexplosionen zerstörten den Atomreaktor im Block vier des Atomkraftwerks Tschernobyl. Begleitet wurden die Explosionen von einer starken Feuerentwicklung. Hohe Mengen an radioaktiven Bestandteilen wurden dabei in die Umwelt freigesetzt. So kam es zu einem so genannten GAU. Ein GAU ist der „größte anzunehmende Unfall“.


Auswirkungen des Unglücks

Verlassenes Haus nach der Katastrophe von Tschernobyl

Bei den Maßnahmen zur Schadensbegrenzung starben 31 Menschen durch Verbrennungen und Strahlenschädigung. Ein Gebiet mit einem Radius von 30 Kilometer um das Atomkraftwerk wurde wegen der radioaktiven Verseuchung evakuiert und in eine Sperrzone umgewandelt. Das bedeutet, tausende Menschen, die in diesem Gebiet gewohnt hatten, mussten ihr zu Hause verlassen und umziehen. In der Sperrzone kann heute, fast 25 Jahre später, noch immer niemand wohnen.

Die radioaktive Strahlung am Ort der Katastrophe war sehr hoch. Es wurde versucht, die Helfer und Helferinnen zu schützen, indem sie nur wenige Minuten an diesem Ort arbeiteten. Somit halfen bei diesen großflächigen Entseuchungsaktionen über 600 000 Menschen aus vielen Ländern mit. Trotzdem traten bei ungefähr 100 000 von ihnen Schädigungen auf. Ihr Körper hatte zu viel der radioaktiven Strahlung aufgenommen. Zu diesen Schädigungen zählen Symptome der Strahlenkrankheit bis hin zum unmittelbaren Tod: Krebs, Entwicklung von Allergien und Schäden am Erbgut (Genen). Kinder von Strahlengeschädigten könnten beispielsweise mit Missbildungen zu Welt kommen.


Ausbreitung der Strahlung

Verstrahlung 10 Jahre nach dem Unfall

Von Mai bis Oktober 1986 wurde der zerstörte Reaktorblock vier mit 250.000 Tonnen Beton, Blei und Stahl eingeschlossen. Diese Ummantelung wird Sarkophag genannt. Er soll eine weitere Verbreitung radioaktiver Stoffe aus dem Reaktor verhindern.

Große Teile Weißrusslands, der Ukraine und Russlands wurden mit radioaktiven Niederschlägen (z.B. Regen) verseucht. Es leben heute ungefähr fünf Millionen Menschen in Gebieten mit deutlich erhöhter radioaktiver Strahlung. Die Fälle von Schilddrüsenkrebs bei Kindern und Jugendlichen in den besonders belasteten Gebieten stieg teilweise um das mehr als 100-Fache.

Die radioaktive Strahlung breitete sich auch bis über Europa aus, aber nicht in der Stärke wie in der Ukraine.


Sonstiges

zurück zur Hauptseite