Der liebe Augustin: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. September 2009, 08:30 Uhr
Der liebe Augustin war ein Volkssänger, der um 1650 in Wien lebte. Er zog von Schenke zu Schenke und trug dort seine Späße und Lieder vor.
1679 war die Pest in Wien. Viele Leute starben daran und so gab es wenig Publikum für Augustin.
Wieder einmal saß er in seinem Stammlokal „Zum roten Dachl“ und weil er so traurig war, trank er ein Gläschen nach dem anderen. Also verließ er das Lokal und wankte heimwärts. Manchmal überholte ihn auf seinem Heimweg ein Pestkarren, der die Toten zu den Pestgruben brachte, weil die Friedhöfe schon überfüllt waren.
Plötzlich stolperte Augustin, fiel hin und schlief sofort ein. Als wieder ein Pestkarren vorbei kam, dachten die Knechte Augustin wäre tot und luden ihn zu den anderen Toten auf den Karren. Alle zusammen warfen sie in die Pestgrube, die sich hinter der Kirche zu St. Ulrich befand.
Als Augustin wieder zu sich kam, bemerkte er anfangs nicht, wo er war. Doch dann rief er um Hilfe. Niemand getraute sich nahe an die Pestgrube. Schließlich nahm Augustin seinen Dudelsack und begann zu spielen. Als die Leute das hörten, brachten sie rasch eine Leiter und Augustin konnte diesen unbequemen Platz verlassen.
Bald war Augustin wieder lustig und fidelte wie zuvor. Er bekam die Pest nicht und soll erst 1705 in hohem Alter gestorben sein.