Bauwerke des 11. Bezirks: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Gasometer sind ringförmige Gebäude an der U3. Früher wurde dort das Gas für die Beleuchtung gespeichert. Als im Oktober 1899 die erste städtische Gaslaterne an der Wiener Ringstraße entzündet wurde, stammte das Gas von diesen Gasometern.
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Gasbehälter wurden früher im Volksmund als Gasometer bezeichnet. Vier davon befinden sich heute noch in Simmering an der U3.
  
Gas diente früher nur der Beleuchtung. Es wurde Leuchtgas genannt. Zwei Firmen stellten die Versorgung mit Gas sicher. Sie waren teuer und unzuverlässig. So entschloss sich die Gemeinde Wien 1896 selbst eine Gasversorgung aufzubauen. In 3 Jahren wurden die 4 Gasometer und 500 km Rohrnetz gebaut. Das war damals das größte Gaswerk der Welt.
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1896 bis 1899 wurden für das städtische Gaswerk Simmering 500 km Rohrnetz und vier runde Gasbehälter errichtet. Jeder davon war 75 m hoch mit ca. 62 m Durchmesser und konnte 90 000 m³ Gas speichern. Es war damals das größte Gaswerk der Welt.
  
Zuerst wurde das Leuchtgas aus Kohle erzeugt, später aus Erdgas. Die Gasometer hatten die Aufgabe, Verbrauchs-Schwankungen auszugleichen.
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Als im Oktober 1899 die erste städtische Gaslaterne an der Wiener Ringstraße entzündet wurde, stammte das Gas von diesen Gasometern. Es diente früher nur der Beleuchtung und wurde Leuchtgas genannt. Ein fünfter Gasbehälter wurde 1909 in Betrieb genommen.
Mit dem Ausbau des elektrischen Stromnetzes und der unterirdischen Lagerung des Erdgases verloren die Gasometer ihre Aufgabe. Sie wurden zu Kinos, Ausstellungshallen, Büros, Wohnungen ... umgebaut.
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Zuerst wurde das Leuchtgas aus Kohle erzeugt, später aus Erdgas. Die Gasometer hatten die Aufgabe, Verbrauchs-Schwankungen auszugleichen. Mit dem Ausbau des elektrischen Stromnetzes und der unterirdischen Lagerung des Erdgases verloren die Gasometer ihre Aufgabe.
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Der 5. Gasometer wurde Anfang der 1980er wieder abgerissen. Die ersten vier wurden unter Denkmalschutz gestellt und bis 2001 zu Büros, Wohnungen, Geschäfte, Veranstaltungshalle ... umgebaut.
 
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Die Feuerhalle Simmering hat nichts mit der Feuerwehr zu tun. Sie ist ein Krematorium (Anlage zur Verbrennung von Leichen) mit einem angeschlossenen Friedhof.
  
Die Feuerhalle Simmering hat nichts mit der Feuerwehr zu tun. Sie ist ein Krematorium (Anlage zur Verbrennung von Leichen) mit einem angeschlossenen Friedhof. Die Feuerhalle Simmering war das erste Krematorium Österreichs. Sie wurde 1922 eröffnet. Sie steht auf dem ehemaligen Garten des Schlosses Neugebäude und befindet sich nahe dem Wiener Zentralfriedhof.
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Die Feuerhalle Simmering war das erste Krematorium Österreichs. Sie wurde 1922 eröffnet. Sie steht auf dem ehemaligen Garten des Schlosses Neugebäude und befindet sich gegenüber dem Wiener Zentralfriedhof.
  
 
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Kaiser Maximilian I. erwarb durch Tausch das Jagdschloss und ließ es umbauen. Maximilian II. ließ eine Menagerie (= Tiergehege) errichten. So entstand der erste Tiergarten Wiens in Simmering.
 
 
Kaiser Maximilian I. erwarb durch Tausch das Jagdschloss. Maximilian II. ließ einen Tiergarten bauen. So entstand der erste Tiergarten Wiens in Simmering.
 
  
 
Von seinem Spanienaufenthalt brachte er Tiere mit, die er in der Menagerie des Schlosses unterbrachte. Die Menagerie des Schlosses übersiedelte später ins Schloss Neugebäude bevor sie schließlich im Schloss Schönbrunn untergebracht wurde.
 
Von seinem Spanienaufenthalt brachte er Tiere mit, die er in der Menagerie des Schlosses unterbrachte. Die Menagerie des Schlosses übersiedelte später ins Schloss Neugebäude bevor sie schließlich im Schloss Schönbrunn untergebracht wurde.
  
 
Heute ist das Schloss eine Strafvollzugsanstalt.
 
Heute ist das Schloss eine Strafvollzugsanstalt.
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1568 ließ Kaiser Maximilian II. das Schloss Neugebäude als Lustschloss errichten. Es hat bis heute keinen eigenen Namen erhalten. Es ist die größte Renaissanceanlage nördlich der Alpen.
 
 
1568 ließ Kaiser Maximilian II. das Schloss Neugebäude als Lustschloss errichten. Es hat bis heute keinen eigenen Namen erhalten, war aber das einzige bedeutende Renaissanceschloss Österreichs.
 
 
 
Die Schlossanlage beinhaltete Lustgärten, Gartensäle und auch Tierzwinger. Die Tiere der Menagerie des Schlosses Kaiser Ebersdorf und später auch die Tiere des Prinzen Eugen aus dem Schloss Belvedere übersiedelten ins Neugebäude.
 
 
 
Kaiserin Maria Theresia ließ die Säulengalerie des Schlosses für die Gloriette in Schönbrunn verwenden. Auch andere Teile des Schlosses wurden abgetragen und in Schönbrunn wieder aufgebaut. Die Bauteile, die im Schloss Schönbrunn als römische Ruinen bekannt sind, stammen ebenfalls vom Schloss Neugebäude.
 
  
Auch die Tiere des Tiergartens Neugebäude übersiedelten in den Tiergarten Schönbrunn.
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Die Schlossanlage beinhaltete Lustgärten, Gartensäle und auch Tiergehege. Die Tiere der Menagerie des Schlosses Kaiserebersdorf und später auch die Tiere des Prinzen Eugen aus dem Schloss Belvedere übersiedelten ins Neugebäude.
  
Später wurde das Neugebäude ein Pulvermagazin.
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Kaiserin Maria Theresia ließ die Säulengalerie und andere Teile des Schlosses für die Gloriette in Schönbrunn verwenden. Auch die Tiere des Tiergartens Neugebäude übersiedelten in den Tiergarten Schönbrunn. Später überließ sie das das Neugebäude dem Militär, dass es als Pulvermagazin verwendete.
  
Neben dem Schloss wurden 1983 20 000 Bäumchen und Sträucher gepflanzt. Es entstand ein neues Stadtwäldchen mit einem Naturlehrpfad.
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1983 wurde neben dem Schloss 20 000 Bäumchen und Sträucher gepflanzt. Es entstand ein neues Stadtwäldchen mit einem Naturlehrpfad. Der 2010 neu angelegte Untere Garten soll an jenen, der sich einst dort befand erinnern. Heute wird es für Veranstaltungen genützt.
  
 
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Version vom 2. Februar 2015, 14:16 Uhr

Die Gasometer

Datei:11 Gasometer.jpg
Die Gasometer von innen

Gasbehälter wurden früher im Volksmund als Gasometer bezeichnet. Vier davon befinden sich heute noch in Simmering an der U3.

1896 bis 1899 wurden für das städtische Gaswerk Simmering 500 km Rohrnetz und vier runde Gasbehälter errichtet. Jeder davon war 75 m hoch mit ca. 62 m Durchmesser und konnte 90 000 m³ Gas speichern. Es war damals das größte Gaswerk der Welt.

Als im Oktober 1899 die erste städtische Gaslaterne an der Wiener Ringstraße entzündet wurde, stammte das Gas von diesen Gasometern. Es diente früher nur der Beleuchtung und wurde Leuchtgas genannt. Ein fünfter Gasbehälter wurde 1909 in Betrieb genommen.

Zuerst wurde das Leuchtgas aus Kohle erzeugt, später aus Erdgas. Die Gasometer hatten die Aufgabe, Verbrauchs-Schwankungen auszugleichen. Mit dem Ausbau des elektrischen Stromnetzes und der unterirdischen Lagerung des Erdgases verloren die Gasometer ihre Aufgabe.

Der 5. Gasometer wurde Anfang der 1980er wieder abgerissen. Die ersten vier wurden unter Denkmalschutz gestellt und bis 2001 zu Büros, Wohnungen, Geschäfte, Veranstaltungshalle ... umgebaut.


Feuerhalle Simmering

Feuerhalle

Die Feuerhalle Simmering hat nichts mit der Feuerwehr zu tun. Sie ist ein Krematorium (Anlage zur Verbrennung von Leichen) mit einem angeschlossenen Friedhof.

Die Feuerhalle Simmering war das erste Krematorium Österreichs. Sie wurde 1922 eröffnet. Sie steht auf dem ehemaligen Garten des Schlosses Neugebäude und befindet sich gegenüber dem Wiener Zentralfriedhof.


Schloss Kaiserebersdorf

Schloss Kaiserebersdorf

Kaiser Maximilian I. erwarb durch Tausch das Jagdschloss und ließ es umbauen. Maximilian II. ließ eine Menagerie (= Tiergehege) errichten. So entstand der erste Tiergarten Wiens in Simmering.

Von seinem Spanienaufenthalt brachte er Tiere mit, die er in der Menagerie des Schlosses unterbrachte. Die Menagerie des Schlosses übersiedelte später ins Schloss Neugebäude bevor sie schließlich im Schloss Schönbrunn untergebracht wurde.

Heute ist das Schloss eine Strafvollzugsanstalt.


Schloss Neugebäude

Schloss Neugebäude nach einer Zeichnung von Fischer von Erlach (1715)

1568 ließ Kaiser Maximilian II. das Schloss Neugebäude als Lustschloss errichten. Es hat bis heute keinen eigenen Namen erhalten. Es ist die größte Renaissanceanlage nördlich der Alpen.

Die Schlossanlage beinhaltete Lustgärten, Gartensäle und auch Tiergehege. Die Tiere der Menagerie des Schlosses Kaiserebersdorf und später auch die Tiere des Prinzen Eugen aus dem Schloss Belvedere übersiedelten ins Neugebäude.

Kaiserin Maria Theresia ließ die Säulengalerie und andere Teile des Schlosses für die Gloriette in Schönbrunn verwenden. Auch die Tiere des Tiergartens Neugebäude übersiedelten in den Tiergarten Schönbrunn. Später überließ sie das das Neugebäude dem Militär, dass es als Pulvermagazin verwendete.

1983 wurde neben dem Schloss 20 000 Bäumchen und Sträucher gepflanzt. Es entstand ein neues Stadtwäldchen mit einem Naturlehrpfad. Der 2010 neu angelegte Untere Garten soll an jenen, der sich einst dort befand erinnern. Heute wird es für Veranstaltungen genützt.


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