Der Engelbrunnen auf der Wieden: Unterschied zwischen den Versionen

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Im 4. Bezirk befindet sich in der Wiedner Hauptstraße / Ecke Schaumburgergasse ein Brunnen. Der Brunnen zeigt Elsbeth mit den gefesselten Übeltätern zu ihren Füßen. Der Brunnen wurde 1891 von Viktor Edler von Engel gestiftet.
 
Im 4. Bezirk befindet sich in der Wiedner Hauptstraße / Ecke Schaumburgergasse ein Brunnen. Der Brunnen zeigt Elsbeth mit den gefesselten Übeltätern zu ihren Füßen. Der Brunnen wurde 1891 von Viktor Edler von Engel gestiftet.
 
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Version vom 21. März 2017, 14:48 Uhr

Der Engelbrunnen an der Ecke Wiedner Hauptstraße und Schaumburgergasse - Diana Ringo commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0 AT


Fassbinder erzeugen aus Holzstücken, die sie mit eisernen Reifen zusammenhalten, Gefäße (Wein- und Bierfässer, hölzerne Eimer ...) - François GOGLINS commons.wikimedia.org, CC BY-SA 4.0


Schmied bei der Arbeit - Matěj Baťha commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Vor ungefähr 600 Jahren bedeckte der Gatterhölzlwald viele Teile des Grünen Berges. Damals war der Wald noch sehr dicht und an vielen Stellen sogar nahezu undurchdringlich. Hier versteckte sich der berüchtigte Räuber Hans Aufschring. Er war sehr gewalttätig und wurde von den Leuten nur "der Waldteufel" genannt. Man hatte schon eine hohe Belohnung für seine Ergreifung ausgesetzt, doch niemand hatte den Mut, den Räuber zu fangen. Jene Menschen, die den üblen Gesellen verfolgten und verhaften wollten, wurden nämlich vom Waldteufel mit seiner langen, spitzen Eisenstange aufgespießt. Dabei ertönte sein durchdringendes Lachen und er brüllte mit dröhnender Stimme: "Futter für die Raben!"

Zu dieser Zeit lebte ein Fassbinder mit seiner abenteuerlustigen Tochter, Elsbeth, in einer Gegend der heutigen Wieden, die damals Viehweiden hieß. Eines Tages belauschte Elsbeth die Arbeiter beim Verladen der Fässer. Sie hörte, dass sich der Waldteufel zurzeit ganz in der Nähe, in der Weinschenke "Teufelsmühle", aufhalten sollte, mit deren Besitzer er gemeinsame Sache machte. Da beschloss das mutige Mädchen, den Bösewicht zu fangen.

Sie erinnerte sich, dass ein Freund ihres Vaters, ein Waffenschmied, einen ganz besonderen Sessel hatte. Dieser war aus Metall und hielt den Sitzenden mit eisernen Fangarmen fest, wenn man nur einen Hebel umlegte. Der Freund wohnte in Wiener Neustadt. Dorthin musste Elsbeth, um sich diesen seltenen Sessel zu holen. Das Mädchen borgte sich bei einem Wirt in der Kärntnerstraße einen Wagen mit zwei Pferden und bat den Wirt auch um Begleitung von einem kräftigen Kutscher und zwei Burschen. Dieser gewährte ihr die Bitten, da er dachte, sie müsste Fässer transportieren. So machte sich Elsbeth auf den Weg nach Wiener Neustadt und bat den Schmied um den einzigartigen Sessel.

Mit beladenem Wagen fuhren sie zur "Teufelsmühle“ wo sie ein Zimmer bezog und den Sessel in Decken gehüllt hineinstellen ließ. Schon nach kurzer Zeit sprach sie ein furchterregender Mensch mit stechendem Blick und finsterem Aussehen an. Mit Schrecken stellte das Mädchen fest, dass dies sicher der Waldteufel war. Neugierig fragte er nach dem verhüllten Gestell. Er witterte fette Beute.

Elsbeth hatte sich schnell wieder gefasst, zeigte ihm stolz den Stuhl und fragte: "Möchtest du nicht darauf Platz nehmen?" Voll Neugier setzte sich der Bösewicht. Das mutige Mädchen reagierte blitzschnell und legte den Hebel um. Eisenstangen legten sich um den Körper des Räubers und er war gefangen. Er schrie um Hilfe und versuchte sich zu befreien. In der Zwischenzeit rief Elsbeth nach ihren Leuten:

"Jetzt haben wir ihn erwischt! Helft mir den Sessel auf den Wagen zu tragen." Sie trugen den schreienden und fluchenden Waldteufel aus der Weinschenke und konnten auch den Wirt der "Teufelsmühle" überwältigen. Dann fuhren sie auf schnellstem Weg zum Wirt in die Kärntnerstraße. Dieser staunte nicht schlecht als er die Gefangenen erkannte.

Das Mädchen aber lief schnell nach Hause und erzählte seinem Vater von ihrem Abenteuer. Trotz der Sorgen, die er sich gemacht hatte, war er stolz auf seine mutige Tochter. Am nächsten Tag wurden die Räuber vom Richter zum Tode verurteilt und die Wiener und Wienerinnen kamen um Elsbeth als Heldin zu feiern.

Am 24. Jänner 1371 wurden die beiden Verbrecher auf dem hohen Markt öffentlich hingerichtet. Ein letztes Mal ließ der Waldteufel seinen schaurigen Ruf erschallen: "Futter für die Raben!"

Im 4. Bezirk befindet sich in der Wiedner Hauptstraße / Ecke Schaumburgergasse ein Brunnen. Der Brunnen zeigt Elsbeth mit den gefesselten Übeltätern zu ihren Füßen. Der Brunnen wurde 1891 von Viktor Edler von Engel gestiftet.

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