Fabel: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 8. Juni 2010, 15:27 Uhr

Verschiedene Fabelwesen

Adebar Storch, Isegrim Wolf, Grimbart Dachs, Adelheid Gans und Reinecke Fuchs haben eines gemeinsam. Sie alle kommen immer wieder in Fabeln vor. Die verschiedenen Tiere bekommen in Fabeln allerdings nicht nur typische Namen. Ihnen werden auch verschiedene Eigenschaften zugeordnet.

Adebar, der Storch, soll sehr stolz sein. Diese Eigenschaft wird ihm in Fabeln immer wieder zum Verhängnis. Auch die Geschwätzigkeit von Adelheid, der Gans, verhilft dem Tier in der Fabel oft nicht zum glücklichen Ende. Grimbart, der Dachs, hingegen ist bedächtig und ruhig. Darum kann er über viele Dinge gut nachdenken. Der Wolf, Isegrim, denkt immer nur nach seinem Bauch – und der ist oft hungrig. Am besten jedoch kommt in vielen Fabeln Reinecke weg, dem Schlauheit und Hinterlist nachgesagt werden.

Möchtest du nun ein wenig mehr über Fabeln, ihre Entstehung und ihren tieferen Sinn wissen, dann klick dich durch die nachfolgenden Seiten.


Allgemein

Fabeln sind entweder in Gedichtform (Vers) oder in Erzählform (Prosa) geschrieben. Im Mittelpunkt stehen hauptsächlich Tiere, aber auch Pflanzen oder Mischwesen.

Seit jeher dienen Fabeln dazu zu belehren. Sämtliche Wesen, die in einer Fabel vorkommen, besitzen menschliche Eigenschaften, die ihnen entweder Glück bringen oder schaden und können natürlich sprechen und handeln. Am Ende der Geschichte gibt es nicht wie im Märchen ein „und wenn sie nicht gestorben sind,...“, sondern eine manchmal spöttische „Moral der Geschichte“. Diese steht entweder geschrieben, oder soll vom Leser selbst herausgefunden werden.

Eine wichtige Aufgabe von Fabeln ist es natürlich auch, zu unterhalten.


Geschichte

Fabeln sind schon uralt. Die Ältesten stammen etwa aus dem dritten Jahrtausend vor Christus. Sie kommt von den Sumerern. Der Titel einer dieser ältesten Fabeln lautet: Die Fabel vom klugen Wolf und den neun dummen Wölfen. Schon damals wurden diese Texte als humorvoller Lesestoff in Schulen verwendet.

Auch in Indien, Arabien und Griechenland tauchten immer wieder Fabeln auf, die in der Literatur manchmal aber nur einen niedrigen Stellenwert einnahmen.

Der Begründer der europäischen Fabel ist Äsop, der vor etwa 2.600 (zweitausendsechshundert) Jahren als griechischer Sklave lebte.

Die älteste deutschsprachige Fabelsammlung stammt aus dem Mittelalter (Anfang des 14. Jahrhunderts). Doch bereits 100 Jahre zuvor widmete sich der mittelhochdeutsche Dichter „Der Stricker“, der Fabeldichtung.

Berühmte Fabeldichter der Neuzeit sind beispielsweise Jean de La Fontaine (17. Jahrhundert), Gotthold Ephraim Lessing (18. Jahrhundert) und Iwan Krylow (19. Jahrhundert). Aber auch heute gibt es einige Dichter, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Fabeln wieder zu beleben.


Aufbau

Fabeln sind meistens nach einem bestimmten Muster aufgebaut. Sie bestehen aus: - der Ausgangssituation der Handlung - einer Konfliktsituation mit Rede und Reaktion - dem Ergebnis der Handlung - der Moral (dem Lehrsatz) – dieser muss allerdings nicht unbedingt sein.

Hier ein Beispiel


Der Fuchs und der Storch (von La Fontaine)

1. Ausgangssitutation: Eines Tages hatte der Fuchs den Storch zum Mittagessen eingeladen. Es gab nur eine Suppe, die der Fuchs seinem Gast auf einem Teller vorsetzte. Von dem flachen Teller aber konnte der Storch mit seinem langen Schnabel nichts aufnehmen. Der listige Fuchs indessen schlappte alles in einem Augenblick weg.

2. Konfliktsituation: Der Storch sann auf Rache. Nach einiger Zeit lud er seinerseits den Fuchs zum Essen ein. Der immer hungrige Fuchs sagte freudig zu. Gierig stellte er sich zur abgemachten Stunde ein. Lieblich stieg ihm der Duft des Bratens in die Nase. Der Storch hatte das Fleisch aber in kleine Stücke geschnitten und brachte es auf den Tisch in einem Gefäß mit langem Halse und enger Öffnung. Er selbst konnte mit seinem Schnabel leicht hineinlangen. Aber die Schnauze des Fuchses paßte nicht hinein.

3. Das Ergebnis der Handlung: Er mußte hungrig wieder abziehen. Beschämt, mit eingezogenem Schwanz und hängenden Ohren schlich er nach Hause.

4. Die Moral: Wer betrügt, muß sich auf Strafe gefaßt machen.