Geschichte des 15. Bezirks: Unterschied zwischen den Versionen

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Um 1700 bestand Rustendorf aus sechs kleinen Häusern, die zunächst Reisende beherbergten.
 
 
Im 18. Jahrhundert entwickelten sich daraus Wirtshäuser, von denen einzelne Namen, wie "Zum Reichsapfel" erhalten blieben.
 
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Anfangs hieß dieses Dorf "Dreihaus", nach drei Häuschen, die inmitten von Feldern und Wiesen südlich von Rustendorf standen.
 
  
 
Später setzte sich jedoch der Name "Braunhirschengrund" durch, nach dem Wirtshaus "Zum braunen Hirschen", das an der heutigen Schwendergasse lag.
 
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Ab 1771 gab es einen Ort Reindorf, der nördlich der Sechshauser Straße lag.
 
 
Als "Rein" wurden Acker- und Weinbaugründe bezeichnet, die in Mulden lagen.
 
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Der Grundeigentümer, das Barnabiten Kollegium St. Michael, erlaubte etwa um 1708 fünf Weinbauern, ihre Häuser im Bereich der heutigen Clementinengasse 9 bis 17 zu erbauen. Von diesen fünf Häuser stammt auch Name des Ortes ab.
  
Der Grundeigentümer, das Barnabiten Kollegium St. Michael, erlaubte fünf Weinbauern, ihre Häuser im Bereich der heutigen Clementinengasse 9 bis 17 zu erbauen.
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Einst gehörte Fünfhaus zu Reindorf. Erst 1849 wurde es eine eigenständige Gemeinde.
  
Als der Bezirk immer größer wurde, entstanden in Fünfhaus mehrstöckige Zinshäuser nördlich der Westbahn.
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Als der Bezirk immer größer wurde, entstanden in Fünfhaus mehrstöckige Zinshäuser nördlich der Westbahn. Auf großen freien Flächen konnten Straßen und Wohnhausanlagen planmäßig angelegt werden. Das wird auch Rasterverbauung genannt.
  
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1344 wird der Name Reindorf erstmals erwähnt. Überschwemmungen und feindliche Überfälle erschwerten die Entwicklung über die Jahrhunderte.
  
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Das Gebiet nördlich der Sechshauser Straße entwickelte sich erst richtig im 18. Jahrhundert.
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1828 umfasste der Ort, der der Grundherrschaft der Barnabiten in Wien unterstand, bereits 124 Häuser.
 
 
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Nach der Revolution des Jahres 1848 erhielten die Gemeinden das Recht, ihre Angelegenheiten selbst zu bestimmen.
 
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Sie standen nicht mehr unter der Aufsicht eines Grundherrn, sondern unter der Aufsicht der Landesregierung.
 
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Die Errichtung von Wasserleitungen, Kanälen, Schulen, Spitälern und Kirchen war für kleine Gemeinden zu teuer. Daher wurde am 21. Juli 1863 beschlossen, die drei Gemeinden Reindorf, Rustendorf und Braunhirschen zusammenzulegen. Der vereinigte Ort wurde nach dem Thronfolger Kronprinz Rudolf Rudolfsheim genannt.
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Die Errichtung von Wasserleitungen, Kanälen, Schulen, Spitälern und Kirchen war für kleine Gemeinden zu teuer. Daher wurde 1863 beschlossen, die drei Gemeinden Braunhirschengrund, Reindorf und Rustendorf zusammenzulegen. Der vereinigte Ort wurde nach dem Thronfolger Kronprinz Rudolf Rudolfsheim genannt.
  
 
Im Jahr 1890 wurde die Eingemeindung der Vororte außerhalb des Linienwalls in das Stadtgebiet von Wien beschlossen.
 
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==== Der Linienwall ====
 
==== Der Linienwall ====

Version vom 19. Februar 2015, 19:36 Uhr

Datei:15 bezirkswappen.jpg
Bezirkswappen von Rudolfsheim

Erst im Jahre 1178 wurde zum ersten Mal in einer Urkunde eine Siedlung auf dem Boden des Bezirkes erwähnt. Ulrich von Falkenberg verkaufte sein Gut Meinhartsdorf bei Meidling an das Stift Klosterneuburg.

Meinhartsdorf bestand aus wenigen Häusern, das von abhängigen Bauern bewohnt wurde. Es lag zwischen Pfeiffergasse und Storchengasse an der Wien.

Dieses Dorf wurde wahrscheinlich durch die Ungarn und Türken völlig zerstört.

Während der Türkenbelagerungen wurden vermutlich alle kleinen Siedlungen im Bereich des heutigen Bezirkes zerstört.

Erst in den Jahren nach diesen schrecklichen Kriegswirren entstanden 5 Dörfer:


Braunhirschengrund

Datei:15 wappen-braunhirschen.jpg
Wappen von Braunhirschengrund

Anfangs hieß dieses Dorf "Dreihaus", nach drei Häuschen, die inmitten von Feldern und Wiesen südlich von Rustendorf standen.


Später setzte sich jedoch der Name "Braunhirschengrund" durch, nach dem Wirtshaus "Zum braunen Hirschen", das an der heutigen Schwendergasse lag.


Fünfhaus

Datei:15 wappen-fünfhausen.jpg
Wappen von Fünfhaus

Der Grundeigentümer, das Barnabiten Kollegium St. Michael, erlaubte etwa um 1708 fünf Weinbauern, ihre Häuser im Bereich der heutigen Clementinengasse 9 bis 17 zu erbauen. Von diesen fünf Häuser stammt auch Name des Ortes ab.

Einst gehörte Fünfhaus zu Reindorf. Erst 1849 wurde es eine eigenständige Gemeinde.

Als der Bezirk immer größer wurde, entstanden in Fünfhaus mehrstöckige Zinshäuser nördlich der Westbahn. Auf großen freien Flächen konnten Straßen und Wohnhausanlagen planmäßig angelegt werden. Das wird auch Rasterverbauung genannt.


Reindorf

Datei:15 wappen-reindorf.jpg
Wappen von Reindorf

1344 wird der Name Reindorf erstmals erwähnt. Überschwemmungen und feindliche Überfälle erschwerten die Entwicklung über die Jahrhunderte.

Das Gebiet nördlich der Sechshauser Straße entwickelte sich erst richtig im 18. Jahrhundert.

Als "Rein" wurden Acker- und Weinbaugründe bezeichnet, die in Mulden lagen.


Rudolfsheim

Datei:15 Wappen Rudolfsheim.jpg
Wappen von Rudolsfheim

Nach der Revolution des Jahres 1848 erhielten die Gemeinden das Recht, ihre Angelegenheiten selbst zu bestimmen.

Sie standen nicht mehr unter der Aufsicht eines Grundherrn, sondern unter der Aufsicht der Landesregierung.

Die Errichtung von Wasserleitungen, Kanälen, Schulen, Spitälern und Kirchen war für kleine Gemeinden zu teuer. Daher wurde 1863 beschlossen, die drei Gemeinden Braunhirschengrund, Reindorf und Rustendorf zusammenzulegen. Der vereinigte Ort wurde nach dem Thronfolger Kronprinz Rudolf Rudolfsheim genannt.

Im Jahr 1890 wurde die Eingemeindung der Vororte außerhalb des Linienwalls in das Stadtgebiet von Wien beschlossen.

Im Bereich des 15. Bezirks war die Einteilung anders als jetzt.

Die Gemeinden Rudolfsheim und Sechshaus bildeten gemeinsam den 14. Bezirk mit dem Namen Rudolfsheim.

Die Gemeinde Fünfhaus wurde zum 15. Bezirk.

1938 wurden Rudolfsheim und Fünfhaus zum 15. Bezirk zusammengefasst.

1945 entschloss man sich bei dieser Einteilung zu bleiben. Der Bezirk wurde jedoch ab 1957 "Rudolfsheim-Fünfhaus" genannt.


Rustendorf

Datei:15 wappen-rustendorf.jpg
Wappen von Rustendorf

Rustendorf befand sich an der alten Poststraße nach Linz, am Ende der heutigen Mariahilfer Straße.

Um 1700 bestand Rustendorf aus sechs kleinen Häusern, die zunächst Reisende beherbergten.

Im 18. Jahrhundert entwickelten sich daraus Wirtshäuser, von denen einzelne Namen, wie "Zum Reichsapfel" erhalten blieben.



Sechshaus

Datei:15 wappen-sechshausen.jpg
Wappen von Sechshaus

Sechs Häuser, die etwa um das Jahr 1706 in einer Zeile südlich der heutigen Sechshauser Straße standen, gaben dem Ort den Namen.

Sechshaus unterstand der Grundherrschaft der Barnabiten in Wien.

1828 umfasste der Ort bereits 124 Häuser.



Der Linienwall

Reste des Linienwalls an der Wiener Schnellbahn beim Landstraßer Gürtel

Der Linienwall umgab die Vorstädte, um sie vor feindlichen Angriffen zu schützen. An den Toren musste an den Linienämtern für Waren und Lebensmittel Steuern entrichtet werden.

Ab 1890 wurde der Linienwall niedergerissen und der „Gürtel“ angelegt.


Im Wandel der Zeit

Die Schmelz war schon während der 2. Türkenbelagerung im Jahr 1683 von militärischer Bedeutung. Zwischen Schweglerstraße, Märzstraße, Felberstraße und Huglgasse stand das prachtvolle, von künstlich angelegten Gärten umgebene Zelt des türkischen Oberbefehlshaber Kara Mustafa. Als das Entsatzheer zum Angriff antrat, kam es um 4 Uhr am Nachmittag auf der Schmelz zum Kampf.

Die Menschen der fünf Dörfer, die später den Bezirk bildeten, lebten vor allem von der Landwirtschaft. Der Wein- und Gemüsebau war der wichtigste Erwerbszweig. Getreidebau und Viehzucht dienten vor allem dem eigenen Bedarf.

Ab 1760 ließen sich viele Handwerker in dem Bezirk nieder.

Später wurden Fabriken errichtet:
Gewehrfabrik, Weinessig- und Weinsteinfabrik, Pottasche- und Vitriolfabrik, Tuchfabrik, Ziegelei, Brauhaus und viele Stoff- und Bandwebereien.

Eine besondere Bedeutung für die Anrainer hatte der Wienfluss.

Zur Zeit Maria Theresias

Kaiserin Maria Theresia

Als Maria Theresia ihren Sommersitz nach Schönbrunn verlegte, wurden zwei Herrschaftssitze in der Nähe erbaut.

Der Kammerherr der Kaiserin, von Hahn, ließ ein Schloss an der Sechshauserstraße errichten. Das Arnsteinschlösschen wurde an der heutigen Schwendergasse erbaut.

Karl Schwender erwarb Teile des Arnsteinschlösschens und baute im Laufe einiger Jahre Schwenders Kolosseum, den beliebtesten Vergnügungsort Wiens auf.

Bürger, die es sich leisten konnten, verbrachten die Sommermonate in Sommerfrischen, so wurden Rustendorf und Braunhirschen beliebte Ausflugsziele der Wiener.


Franzosenkriege

Eine schwere Belastung bedeutete die Besetzung Wiens durch die Truppen Napoleons. Vor allem Reindorf musste französische Soldaten einquartieren und für deren Verpflegung sorgen. Die siegreichen Franzosen trieben Kriegssteuern ein.

Infolge des Krieges stiegen die Steuern, Preise und die Abgaben an die Grundherrschaft. Schließlich wurde die österreichische Währung auf ein Fünftel herabgesetzt. Viele Handwerker und Gewerbetreibende standen vor dem Ruin.

Märzrevolution

Datei:Märzrevolution.jpg
"Barrikade am 26. und 27. März" von József Heicke (1811-1861)

Die Märzrevolution ist für den Bezirk von besonderer Bedeutung.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg die Unzufriedenheit in der Wiener Bevölkerung. Die Arbeiter lebten in bitterster Not und das Bürgertum hatte keine politischen Rechte.

Als die Lage unerträglich wurde, kam es zur Revolution, die viele Tote und Verletzte, besonders in diesem Bezirk, forderte. Die Märzstraße, ein Gedenkstein im Märzpark und ein Obelisk mit der Inschrift "13. März 1848" auf dem Zentralfriedhof erinnern noch heute an die Märzgefallenen.


Industrialisierung

Datei:15 Westbahnhof 1860.jpg
Der Westbahnhof um 1860

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verlor die Landwirtschaft in dem Bezirk völlig an Bedeutung. Äcker und Weingärten wurden verbaut. Die ersten mehrstöckigen Zinshäuser wurden erbaut.

Rudolfsheim und Fünfhaus entwickelten sich zu Arbeiterbezirken.

Viele Bewohner fanden Beschäftigung bei der Westbahn, in der Hauptwerkstätte der Straßenbahn (Weiglgasse – Siebeneichengasse – Anschützgasse – Iheringgasse) und in den vielen Fabriken des Bezirkes, zum Beispiel im Gaswerk.


Ab 1918

Datei:15 Synagoge Turnergasse 1900.jpg
Synagoge in der Turnergasse um 1900

Nach dem ersten Weltkrieg herrschte in Wien große Not.

Es gab zu wenig bezahlbare Wohnungen. So kam es, dass die Gemeinde Wien die ersten Gemeindebauten erbauen ließ. 17 Anlagen entstanden in Rudolfsheim-Fünfhaus.

Einer der schönsten Gemeindebauten, der Vogelweidhof, wurde im Bereich Hütteldorfer Straße – Wurzbachgasse – Sorbaitgasse errichtet. Da nun nicht mehr so viele Menschen in einer Wohnung leben mussten, sank die Einwohnerzahl in dem Bezirk.

Rudolfsheim-Fünfhaus gehörte zu den Bezirken, die durch den zweiten Weltkrieg besonders gelitten hatten. Mehr als 10 000 Bewohner kamen durch die Kriegsereignisse ums Leben. Die Bombenangriffe richteten im Bereich des Westbahnhofs besonders viel Schaden an.

Meterhohe Schuttberge mussten erst beiseite geschafft werden, bevor mit dem Wiederaufbau begonnen werden konnte.

Der Wiederaufbau begann zunächst mit der meist behelfsmäßigen Reparatur von beschädigten Wohnungen. Erst 1950 wurden die ersten Neubauten nach dem Krieg errichtet.

In Rudolfsheim-Fünfhaus wurde die Lebensqualität für die Bewohner des Bezirkes entscheidend verbessert. Es wurden viele tausende zeitgemäße Wohnungen errichtet.

Die Anbindung des Bezirkes an die U-Bahn und die Errichtung von neuen Einkaufszentren, wie Lugner–City und Meiselmarkt sorgten für neue Impulse.

Sonstiges