Heiliger Leopold: Unterschied zwischen den Versionen

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Dieser Tag ist bei den SchülerInnen und LehrerInnen in Wien und Niederösterreich besonders beliebt, da er '''schulfrei''' ist.  
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Am 15. November wird der Heilige Leopold gefeiert.
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Hier erfährst du wer der Heilige Leopold war.
 
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*Leopold darauf verzichtet hat, Kaiser zu werden?
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*der Heilige Leopold Klosterneuburg gegründet hat?
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*Leopold und seine Frau Agnes 17 Kinder hatten?
  
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==Sein Leben==
  
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== Sein Leben ==
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Der Heilige Leopold aus dem Haus der Babenberger wurde im 1075 n.Chr. (nach Christus) geboren. Bereits mit 20 Jahren wurde er als als Leopold III. (der Dritte) '''Markgraf von Österreich'''.
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Der Heilige Leopold wurde im 1075 n.Chr. (nach Christus) als Leopold III. (der Dritte) geboren. Bereits mit 20 Jahren wurde er '''Markgraf von Österreich'''.  
 
  
Im Alter von 31 Jahren '''heiratete''' er die '''reiche und angesehene Agnes'''. Durch diese Heirat wurde auch Österreich sehr angesehen und gewann an Bedeutung. Leopold und Agnes führten eine sehr glückliche Ehe. Die beiden bekamen 18 Kinder! Einer ihrer Söhne war Otto, Bischof von Freising, einer der berühmtesten Geschichtenschreiber des Mittelalters. Weitere berühmte Söhne waren Konrad II. (der Zweite), Bischof von Salzburg und Heinrich II. Jasomirgott.
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Im Alter von 33 Jahren '''heiratete''' er '''Agnes,''' eine Tochter des römischen Kaisers Heinrich IV. Durch diese Heirat wurde auch Österreich sehr angesehen und gewann an Bedeutung. Leopold und Agnes sollen eine glückliche Ehe geführt haben. Die beiden bekamen 17 Kinder! Einer ihrer Söhne war Otto, Bischof von Freising, einer der berühmtesten Geschichtenschreiber des Mittelalters. Weitere berühmte Söhne waren Konrad II. (der Zweite), Bischof von Salzburg und Heinrich II. Jasomirgott.
  
 
Im Jahr 1125 sollte Leopold III. deutscher Kaiser werden. Er verzichtete jedoch auf dieses Amt, um den Frieden für Österreich zu sichern. Frieden stand für ihn an erster Stelle. „'''Er wollte lieber seine Ruh’ haben'''“ – nicht für sich, sondern für sein Land Österreich.
 
Im Jahr 1125 sollte Leopold III. deutscher Kaiser werden. Er verzichtete jedoch auf dieses Amt, um den Frieden für Österreich zu sichern. Frieden stand für ihn an erster Stelle. „'''Er wollte lieber seine Ruh’ haben'''“ – nicht für sich, sondern für sein Land Österreich.
  
Während seiner Amtszeit gründete Leopold III. unter anderem das '''Stift Klosterneuburg''', das '''Stift Heiligenkreuz''' und das '''Stift Mariazell'''. Zwar musste er Österreich während seiner Amtszeit zwei mal gegen die Ungarn beschützen, jedoch galt Leopold immer als '''friedliebend''' (er lebte gerne im Frieden - ohne Streit und Krieg).  
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Während seiner Amtszeit gründete Leopold III. unter anderem das '''Stift Klosterneuburg''', das '''Stift Heiligenkreuz''' im Wienerwald und das '''Stift Klein-Mariazell''' in Altenmarkt an der Triesting.  
  
Als Leopold am '''15. November 1136''', vermutlich auf der Jagd starb, trauerte das ganze Land um ihn. Er wurde im Stift Klosterneuburg begraben. Noch heute kannst du die Krypta im Stift Klosterneuburg besichtigen, wo die Überreste von Leopold III. und seiner Gattin Agnes beigesetzt sind.  
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Zwar musste er Österreich während seiner Amtszeit zweimal gegen die Ungarn beschützen, jedoch galt Leopold immer als '''friedliebend''' (er lebte gerne im Frieden - ohne Streit und Krieg).
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Als Leopold am '''15. November 1136''', vermutlich auf der Jagd starb, trauerte das ganze Land um ihn. Er wurde im Stift Klosterneuburg begraben. Noch heute kannst du die Krypta im Stift Klosterneuburg besichtigen, wo die Überreste von Leopold III. und seiner Gattin Agnes beigesetzt sind.
  
 
Schon bald nach seinem Tod bekam Leopold den Namen „'''Leopold der Fromme'''“. Im Jahr '''1485 n.Chr.''' wurde er von Papst Innozenz VIII. (dem Achten) '''heilig gesprochen'''.
 
Schon bald nach seinem Tod bekam Leopold den Namen „'''Leopold der Fromme'''“. Im Jahr '''1485 n.Chr.''' wurde er von Papst Innozenz VIII. (dem Achten) '''heilig gesprochen'''.
  
  
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==Landespatron==
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[[Datei:Hl_Leopold_Gedenktafel.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Gedenktafel am Leopoldsberg|Urheber=Doris Antony, Berlin|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wien_Leopoldsberg_Markgraf.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de|Lizenz=CC BY-SA 3.0}}}}]]
  
== Landespatron ==
 
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Seit '''1663''' ist der Heilige Leopold der '''Landespatron''' von Wien, Niederösterreich und Oberösterreich.
 
Seit '''1663''' ist der Heilige Leopold der '''Landespatron''' von Wien, Niederösterreich und Oberösterreich.
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Am 15. November freuen sich SchülerInnen und LehrerInnen aus Wien und Niederösterreich, da dieser Tag '''schulfrei''' ist.
 
Am 15. November freuen sich SchülerInnen und LehrerInnen aus Wien und Niederösterreich, da dieser Tag '''schulfrei''' ist.
  
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==Legende der Gründung von Stift Klosterneuburg==
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== Legende ==
 
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'''Die Legende der Gründung des Stifts Klosterneuburg'''
 
 
 
Der Babenberger Markgraf Leopold III., stand eines Abends mit seiner Gattin, der Kaisertochter Agnes, mit der er vor kurzem Hochzeit gefeiert hatte, auf dem Söller seiner neuen Burg auf dem Kahlenberg (so hieß damals der heutige Leopoldsberg).
 
  
Während sie die Gründung eines neuen Klosters besprachen und sich über den Platz, auf dem das Gotteshaus erstehen sollte, nicht einig werden konnten, entriss ein heftiger Windstoß der Markgräfin ihren Schleier und trug ihn weit in das am Fuß der Burg sich erstreckende Gehölz hinein. Agnes war über den Verlust sehr traurig, denn es war ihr Brautschleier.  
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[[Datei:Hl_Leopold_Ausritt.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Der Heilige Leopold beim Ausritt|Urheber=Rueland Frueauf der Jüngere (1470–1545)|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rueland_Frueauf_d._J._002.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
  
Wochenlang ließ Leopold nach dem Schleier suchen, ohne dass es gelang, ihn aufzufinden. Da gelobte der Markgraf, an der Stelle, wo der Schleier gefunden würde, ein Kloster zu erbauen.  
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'''Ludwig Bechstein: Die Volkssagen, Märchen, Legenden des Kaiserstaates Österreich, Leipzig 1841, S.38-40'''
  
Acht Jahre später jagte Leopold mit seinem Gefolge in den Wäldern etwa eine Stunde weit entfernt von seiner Burg. Plötzlich schlugen die Hunde an. Als der Markgraf, sich durch das Gestrüpp zwängend, dem Gebell nachging, leuchtete ihm auf einem Holunderstrauch etwas Weißes entgegen. Neugierig trat er heran, um das Ding näher zu besehen. Da erkannte er zu seinem Erstaunen den vermissten Schleier seiner Ehegattin, der wie durch ein Wunder noch ganz neu und unversehrt aussah.  
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Auf dem Söller seines Schlosses auf dem nach ihm genannten Leopoldsberg standen der heilige Leopold, Markgraf von Österreich, und neben ihm seine fromme Gemahlin Agnes, am achten Tage nach ihrer Hochzeit. Das war im Jahre 1124. In Eintracht besprachen die Neuvermählten die Gründung eines Klosters, und waren nur noch unentschieden über den Ort, an welchem sie das geweihte Gebäude errichten lassen sollten.
  
Leopold erblickte in diesem Geschehen das Walten des Himmels und beschloss, sich an sein Gelübde erinnernd, an dieser Stelle eine Kirche mit einem Kloster zu erbauen. So entstand das Stift Klosterneuburg, das wegen der Nähe der neuen Markgrafenburg diesen Namen erhielt.  
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Mit einem Mal erhob sich während ihres Gespräches ein Windstoß und riss der Gräfin den Schleier vom Haupt, führte ihn durch die Lüfte hoch empor und von dannen. Die junge Markgräfin war bestürzt über diesen Verlust, denn sie mochte den Schleier sehr. Der Gatte suchte sie freundlich zu trösten und eilte mit seinem Gefolge in den Wald, nach welchem der Wind den Schleier getragen hatte. Aber wie sie auch suchten im Walde, auf alle Bäume blickten, durch alle Büsche spähten, sie fanden den Schleier nicht.
  
Noch heute zeigt man im Stift eine kostbare Monstranz, welche die Form eines '''Holunderstrauches''' aufweist, mit Blüten aus Perlen, worüber ein '''Schleier''' geworfen ist. Zu Füßen des Strauches kniet mit seinen Hunden der Heilige Leopold.
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Endlich kam er in Vergessenheit, und auch die damals besprochene Gründung eines Klosters. Doch der Markgraf hatte seiner Neuvermählten gelobt, ein solches da zu gründen, wo der Schleier sich finde.
  
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Acht Jahre waren schon vergangen, als eines Tages der Markgraf im Walde jagte. Auf einmal begannen an einer verborgenen Stelle die Hunde laut zu bellen, und als der Markgraf hinzukam, fand er zu seiner größten Verwunderung an einem Holunderstrauch den völlig erhaltenen Schleier von Agnes hängen. Ein Wunder hatte ihn durch die lange Reihe von Jahren unversehrt bewahrt, und dieses Wunder bewegte den Markgraf, an dieser Stelle ein Kloster zu gründen. Und so erhebt sich dort das weithin berühmte Stift Klosterneuburg. Unter seinen vielen und kostbaren Schätzen bewahrt es den zum unvergänglichen Andenken in Metall gefassten Holunderbaumstamm, auf dem der Markgräfin Schleier hing, so wie diesen Schleier selbst als heilige Erinnerungszeichen der Gründung.
  
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Auch zeigt man eine kostbare Monstranz in Form eines Holunderstrauches, dessen Blüten durch Perlen nachgebildet sind, über welche ein zarter Schleier geworfen ist. Am Fuße dieser Monstranz kniet mit zwei Windhunden der heilige Leopold.  
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==Fasslrutschen==
 
==Fasslrutschen==
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In Klosterneuburg wird der Feiertag des Heiligen Leopold besonders gefeiert. Nach einem Kirchenbesuch in der Stiftskirche geht es zum „'''Leopoldi-Kirtag'''“ und der Weinkost. Höhepunkt des Feiertages ist jedoch das legendäre „'''Fasslrutschen'''“. Dieses findet im Binderstadl statt, das zum Stift gehört.
 
  
Eine der '''Legenden''', wie es zum Brauch des Fasslrutschens kam, lautet so:
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[[Datei:Großes_Fass.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Großes Fass|Urheber=dynamosquito, Frankreich|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Giant_beer_barrel_inside_Haut-Koenigsbourg_castle.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/deed.en|Lizenz=CC BY-SA 2.0}}}}]]
  
Ein jungvermählter Wirt der Klosterneuburger Kellerschank wurde vom alten Bindermeister sekkiert. Der Bindermeister behauptete, dass der Wirt unter dem Pantoffel seiner Frau steht. Sollte seine Frau darauf bestehen, dass er über das große Fass rutscht , dann würde er es tun.
 
  
Der Wirt meinte: "Sollte ich je ein solcher Pantoffelheld sein, müsste es zum Kellerrecht werden, dass jeder Gast mir zum Spotte übers große Fass rutsche."
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[[Datei:Stift Klosterneuburg.jpg|thumb|300px|right|{{ImageCaption|Titel=Stift Klosterneuburg|Urheber=Schletz|Quelle={{ImageMetaSource|Quelle=https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Stift_klosterneuburg_abend.jpg|Linktext=}}|Lizenz={{ImageMetaLicense|URL=https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/deed.de|Lizenz=CC0 1.0}}}}]]
  
Die Wette wurde besiegelt, und es kam, wie es kommen musste. Der jungen Wirtsfrau wurde diese Geschichte zugetragen, und sie kränkte sich darob. Viele Tage schmollte sie und war trotzig. Der Ehemann fragte sie nach dem Grund für die plötzliche Gemütsverstimmung, und sie erwiderte: "Du fragst mich noch? Du sagtest doch, dass dir an mir gar so wenig gelegen sei, dass du mir zuliebe nicht einmal übers große Fass rutschen würdest!" Und sie verlangte genau dies als Zeichen seiner Liebe.
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In Klosterneuburg wird der Feiertag des Heiligen Leopold besonders gefeiert. Nach einem Kirchenbesuch in der Stiftskirche geht es zum „'''Leopoldi-Kirtag'''“ und der Weinkost. Höhepunkt des Feiertages ist jedoch das legendäre „'''Fasslrutschen'''“. Dieses findet im Binderstadl statt, das zum Stift gehört.
  
Der Wirt zauderte, aber die Frau fing an zu weinen, und schließlich gab er nach. In der Nacht nahm er die Laterne und schlich mit ihr in den Keller. Seufzend stellte er die Leiter an das große Fass, kletterte hinauf und rutschte dann auf der anderen Seite hinunter, wo er von seiner Frau empfangen wurde.
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Eine der '''Legenden''', wie es zum Brauch des Fasslrutschens kam, lautet so:
  
Plötzlich erscholl hinter dem Fasse ein großes Gelächter, und hervor kroch der alte Bindermeister und klopfte ihm auf die Schulter: "Hatte ich nicht Recht? Wenn eine Frau es will, so muss jeder Mann nach ihrer Pfeife tanzen."
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Ein jungverheirateter Wirt der Klosterneuburger Kellerschank wurde vom alten Kellermeister aufgezogen. Der Kellermeister behauptete, dass der Wirt unter dem Pantoffel seiner Frau stehe. Sollte seine Frau darauf bestehen, dass er über das große Fass rutscht, dann würde er sogar das tun.
  
''(Textquelle: klosterneuburg-stift.at)''
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Der Wirt meinte: "Sollte ich je ein solcher Pantoffelheld sein, müsste es zum Kellerrecht werden, dass jeder Gast überda s große Fass rutscht, um mich zu verspotten"
  
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Die Wette wurde besiegelt, und es kam, wie es kommen musste. Der jungen Wirtsfrau wurde diese Geschichte zugetragen, und sie kränkte sich deswegen. Viele Tage schmollte sie und war trotzig. Der Ehemann fragte sie nach dem Grund für die plötzliche Verstimmung, und sie erwiderte: "Du fragst mich noch? Du sagtest doch, dass dir an mir gar so wenig gelegen sei, dass du mir zuliebe nicht einmal übers große Fass rutschen würdest!" Und sie verlangte genau dies als Zeichen seiner Liebe.
  
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Der Wirt zauderte, aber die Frau fing an zu weinen, und schließlich gab er nach. In der Nacht nahm er die Laterne und schlich mit ihr in den Keller. Seufzend stellte er die Leiter an das große Fass, kletterte hinauf und rutschte dann auf der anderen Seite hinunter, wo er von seiner Frau empfangen wurde.
  
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Plötzlich ertönte hinter dem Fasse ein großes Gelächter, und hervor kroch der alte Kellermeister und klopfte ihm auf die Schulter: "Hatte ich nicht Recht? Wenn eine Frau es will, so muss jeder Mann nach ihrer Pfeife tanzen."
  
== Externe Links ==
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==Sonstiges==
  
*'''[http://www.gastern.at/archiv/15_nov.htm#wappen Der Heilige Leopold]'''
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*[[Portal:Kalender|Zum Kalender]]
  
== Sonstiges ==
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'''[[Hauptseite|Zur Hauptseite]]'''
  
'''[[Hauptseite|Zur Hauptseite]]'''
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[[Kategorie:Feiertage]]
<noinclude>[[kategorie:Schokotag & Co]]</noinclude>
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[[Kategorie:Religiöses]]
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[[Kategorie:Wusstest du schon]]

Aktuelle Version vom 23. Juli 2020, 11:18 Uhr

Herzog Leopold III. - Heiliger Leopold - Hans Part commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Am 15. November wird der Heilige Leopold gefeiert.

Dieser Tag ist bei den SchülerInnen und LehrerInnen in Wien und Niederösterreich besonders beliebt, da er schulfrei ist.

Hier erfährst du wer der Heilige Leopold war.

Wusstest du schon, dass ...

Statue vom Heiligen Leopold - Bwag/Commons commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0
  • Leopold darauf verzichtet hat, Kaiser zu werden?
  • der Heilige Leopold Klosterneuburg gegründet hat?
  • Leopold und seine Frau Agnes 17 Kinder hatten?



Sein Leben

Basilika in Klein-Mariazell - Zairon commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Der Heilige Leopold aus dem Haus der Babenberger wurde im 1075 n.Chr. (nach Christus) geboren. Bereits mit 20 Jahren wurde er als als Leopold III. (der Dritte) Markgraf von Österreich.

Im Alter von 33 Jahren heiratete er Agnes, eine Tochter des römischen Kaisers Heinrich IV. Durch diese Heirat wurde auch Österreich sehr angesehen und gewann an Bedeutung. Leopold und Agnes sollen eine glückliche Ehe geführt haben. Die beiden bekamen 17 Kinder! Einer ihrer Söhne war Otto, Bischof von Freising, einer der berühmtesten Geschichtenschreiber des Mittelalters. Weitere berühmte Söhne waren Konrad II. (der Zweite), Bischof von Salzburg und Heinrich II. Jasomirgott.

Im Jahr 1125 sollte Leopold III. deutscher Kaiser werden. Er verzichtete jedoch auf dieses Amt, um den Frieden für Österreich zu sichern. Frieden stand für ihn an erster Stelle. „Er wollte lieber seine Ruh’ haben“ – nicht für sich, sondern für sein Land Österreich.

Während seiner Amtszeit gründete Leopold III. unter anderem das Stift Klosterneuburg, das Stift Heiligenkreuz im Wienerwald und das Stift Klein-Mariazell in Altenmarkt an der Triesting.

Zwar musste er Österreich während seiner Amtszeit zweimal gegen die Ungarn beschützen, jedoch galt Leopold immer als friedliebend (er lebte gerne im Frieden - ohne Streit und Krieg).

Als Leopold am 15. November 1136, vermutlich auf der Jagd starb, trauerte das ganze Land um ihn. Er wurde im Stift Klosterneuburg begraben. Noch heute kannst du die Krypta im Stift Klosterneuburg besichtigen, wo die Überreste von Leopold III. und seiner Gattin Agnes beigesetzt sind.

Schon bald nach seinem Tod bekam Leopold den Namen „Leopold der Fromme“. Im Jahr 1485 n.Chr. wurde er von Papst Innozenz VIII. (dem Achten) heilig gesprochen.


Landespatron

Gedenktafel am Leopoldsberg - Doris Antony, Berlin commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Seit 1663 ist der Heilige Leopold der Landespatron von Wien, Niederösterreich und Oberösterreich.

Am 15. November freuen sich SchülerInnen und LehrerInnen aus Wien und Niederösterreich, da dieser Tag schulfrei ist.

Achtung: seit 2004 hat Oberösterreich seinen eigenen Landespatron, den Heiligen Florian.


Legende der Gründung von Stift Klosterneuburg

Der Heilige Leopold beim Ausritt - Rueland Frueauf der Jüngere (1470–1545) commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Ludwig Bechstein: Die Volkssagen, Märchen, Legenden des Kaiserstaates Österreich, Leipzig 1841, S.38-40

Auf dem Söller seines Schlosses auf dem nach ihm genannten Leopoldsberg standen der heilige Leopold, Markgraf von Österreich, und neben ihm seine fromme Gemahlin Agnes, am achten Tage nach ihrer Hochzeit. Das war im Jahre 1124. In Eintracht besprachen die Neuvermählten die Gründung eines Klosters, und waren nur noch unentschieden über den Ort, an welchem sie das geweihte Gebäude errichten lassen sollten.

Mit einem Mal erhob sich während ihres Gespräches ein Windstoß und riss der Gräfin den Schleier vom Haupt, führte ihn durch die Lüfte hoch empor und von dannen. Die junge Markgräfin war bestürzt über diesen Verlust, denn sie mochte den Schleier sehr. Der Gatte suchte sie freundlich zu trösten und eilte mit seinem Gefolge in den Wald, nach welchem der Wind den Schleier getragen hatte. Aber wie sie auch suchten im Walde, auf alle Bäume blickten, durch alle Büsche spähten, sie fanden den Schleier nicht.

Endlich kam er in Vergessenheit, und auch die damals besprochene Gründung eines Klosters. Doch der Markgraf hatte seiner Neuvermählten gelobt, ein solches da zu gründen, wo der Schleier sich finde.

Acht Jahre waren schon vergangen, als eines Tages der Markgraf im Walde jagte. Auf einmal begannen an einer verborgenen Stelle die Hunde laut zu bellen, und als der Markgraf hinzukam, fand er zu seiner größten Verwunderung an einem Holunderstrauch den völlig erhaltenen Schleier von Agnes hängen. Ein Wunder hatte ihn durch die lange Reihe von Jahren unversehrt bewahrt, und dieses Wunder bewegte den Markgraf, an dieser Stelle ein Kloster zu gründen. Und so erhebt sich dort das weithin berühmte Stift Klosterneuburg. Unter seinen vielen und kostbaren Schätzen bewahrt es den zum unvergänglichen Andenken in Metall gefassten Holunderbaumstamm, auf dem der Markgräfin Schleier hing, so wie diesen Schleier selbst als heilige Erinnerungszeichen der Gründung.

Auch zeigt man eine kostbare Monstranz in Form eines Holunderstrauches, dessen Blüten durch Perlen nachgebildet sind, über welche ein zarter Schleier geworfen ist. Am Fuße dieser Monstranz kniet mit zwei Windhunden der heilige Leopold.  

Fasslrutschen

Großes Fass - dynamosquito, Frankreich commons.wikimedia.org, CC BY-SA 2.0


Stift Klosterneuburg - Schletz commons.wikimedia.org, CC0 1.0

In Klosterneuburg wird der Feiertag des Heiligen Leopold besonders gefeiert. Nach einem Kirchenbesuch in der Stiftskirche geht es zum „Leopoldi-Kirtag“ und der Weinkost. Höhepunkt des Feiertages ist jedoch das legendäre „Fasslrutschen“. Dieses findet im Binderstadl statt, das zum Stift gehört.

Eine der Legenden, wie es zum Brauch des Fasslrutschens kam, lautet so:

Ein jungverheirateter Wirt der Klosterneuburger Kellerschank wurde vom alten Kellermeister aufgezogen. Der Kellermeister behauptete, dass der Wirt unter dem Pantoffel seiner Frau stehe. Sollte seine Frau darauf bestehen, dass er über das große Fass rutscht, dann würde er sogar das tun.

Der Wirt meinte: "Sollte ich je ein solcher Pantoffelheld sein, müsste es zum Kellerrecht werden, dass jeder Gast überda s große Fass rutscht, um mich zu verspotten"

Die Wette wurde besiegelt, und es kam, wie es kommen musste. Der jungen Wirtsfrau wurde diese Geschichte zugetragen, und sie kränkte sich deswegen. Viele Tage schmollte sie und war trotzig. Der Ehemann fragte sie nach dem Grund für die plötzliche Verstimmung, und sie erwiderte: "Du fragst mich noch? Du sagtest doch, dass dir an mir gar so wenig gelegen sei, dass du mir zuliebe nicht einmal übers große Fass rutschen würdest!" Und sie verlangte genau dies als Zeichen seiner Liebe.

Der Wirt zauderte, aber die Frau fing an zu weinen, und schließlich gab er nach. In der Nacht nahm er die Laterne und schlich mit ihr in den Keller. Seufzend stellte er die Leiter an das große Fass, kletterte hinauf und rutschte dann auf der anderen Seite hinunter, wo er von seiner Frau empfangen wurde.

Plötzlich ertönte hinter dem Fasse ein großes Gelächter, und hervor kroch der alte Kellermeister und klopfte ihm auf die Schulter: "Hatte ich nicht Recht? Wenn eine Frau es will, so muss jeder Mann nach ihrer Pfeife tanzen."

Sonstiges

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