Märzenbecher

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Märzenbecher und Krokusse - joysaphine www.flickr.com, CC BY-NC 2.0

Obwohl es im März immer noch kalt ist und an vielen Orten noch eine Menge Schnee liegen kann, gibt es immer mehr Blumen, die sich den Weg an die Erdoberfläche bahnen.

Zu Schneeglöckchen, Frühlingsknotenblume und Krokus gesellen sich langsam auch andere Blumen. Ein typischer Frühblüher für diesen Monat ist der Märzenbecher, der mit seiner strahlenden gelben Farbe den anderen Blumen Konkurrenz macht.

Doch Achtung! Nur in Österreich heißt diese Blume so. In Deutschland wird sie Osterglocke genannt!


Märzenbecher oder Osterglocke oder gelbe Narzisse - Kapa65 pixabay.com, CC0 1.0

Allgemeines

Frühlingsknotenblume - Axel Hindemith commons.wikimedia.org, CC BY 3.0

Der Märzenbecher gehört zu der Familie der Narzissengewächse.

Er blüht von März bis Mai. Seiner Blütezeit und dem Aussehen seiner Blüte - der mittlere Teil der Blüte sieht aus wie ein Becher – verdankt diese Blume ihren Namen.

Der Märzenbecher wird aber auch "Gelbe Narzisse" und "Osterglocke" genannt.

In Deutschland wird übrigens die Frühlingsknotenblume als Märzenbecher bezeichnet. Die Frühlingsknotenblume ist mit dem Schneeglöckchen verwandt. Ihr Blütenköpfchen ist aber größer und dicker. Die Blütenblätter der Frühlingsknotenblume haben gelbgrüne Spitzen.


Aufbau

Die ersten Triebe - Cristian Bortes www.flickr.com, CC BY 2.0

Der Märzenbecher ist – wie die meisten Frühblüher – ein Zwiebelgewächs. Er wird bis zu 40 cm hoch. Am unteren Ende wachsen die langen, schmalen Blätter beinahe direkt aus der Wurzel. Die Blätter sind abgeflacht und haben eine blau-grüne Farbe. Am oberen Ende des langen, kräftigen Stengels bildet sich die wunderschöne, gelbe Blüte, deren Form der Blume ihren Namen gibt.


Zwiebel

Märzenbecher-Blüte - Kapa65 pixabay.com, CC0 1.0

In der Zwiebel des Märzenbechers steckt der Pflanzenspross, aus dem im Frühling die Blume wird. Die einzelnen Zwiebelschalen sind für die Nährstoffspeicherung verantwortlich. Die äußerste Zwiebelschicht hat die Aufgabe, die gesamte Zwiebel vor Kälte und Nässe zu schützen. Das notwendige Wasser und die Nährstoffe, welche die Pflanze benötigt, ziehen die Wurzeln aus dem Boden.

Die Wurzeln können im Frühling noch keine Nährstoffe aus dem Boden ziehen. Deshalb braucht der Märzenbecher für sein Wachstum und seine Blüte die Vorräte der Zwiebel auf. Die Zwiebel schrumpft immer mehr zusammen. Ist die Blume verblüht, so ist auch die Zwiebel komplett verbraucht. Die Wurzeln wachsen übrigens an der Unterseite aus der Zwiebel.


Blüte

Der Märzenbecher - Kapa65 pixabay.com, CC0 1.0

Der Märzenbecher hat eine leuchtend gelbe, große Blüte. Sie besteht aus sechs einzeln stehenden hellgelben Blütenblättern und einer gelben, becherförmigen Krone oder Glocke.

Die Krone ist tiefer als die der Narzisse. Für Bienen ist dieser Becher zu tief, deshalb holen meistens Hummeln ihre Nahrung aus der Blüte des Märzenbechers.

Narzissen sehen dem Märzenbecher sehr ähnlich. Sie blühen wei und haben in der mitte ein gelbes oder oranges "Krönchen". Manchmal hat das Krönchen aber auch nur einen farbigen Rand.


Vermehrung

Märzenbecher-Knospen - Matthew Britton www.flickr.com, CC BY 2.0

Sobald die Blume im Frühjahr zu wachsen beginnt, entwickeln sich die ersten Tochterzwiebeln. Aus diesen Tochterzwiebeln wachsen im nächsten Frühling ein oder zwei neue Pflanzen.

Damit sich der Märzenbecher jedoch auch weiter verbreiten kann, ist die Bestäubung der Blüten notwendig. Diesen Teil der Fortpflanzung übernehmen die Hummeln, die bereits sehr früh im Jahr unterwegs sind.


Giftpflanze

Der giftigste Teil der Pflanze - die Zwiebel - KRiemer pixabay.com, CC0 1.0

Der Märzenbecher ist sehr giftig - bei den Wurzeln angefangen, bis hin zu den äußersten Spitzen seiner Blütenblätter.

Nachdem die Zwiebel der Speicher für die Pflanze ist, sind in ihr auch die meisten Giftstoffe enthalten. Wird die Zwiebel des Märzenbechers mit einer herkömmlichen Küchenzwiebel verwechselt, kann es zu schweren Vergiftungserscheinungen kommen!

Also: Hände weg von den Pflanzenzwiebeln!!! Auch der Saft der Pflanze ist giftig.

Im Mittelalter kannten die Menschen die Giftigkeit des Märzenbechers noch nicht so gut, wie wir sie heute kennen. Sie erkannten jedoch, dass die Pflanze bei einigen Leiden eine heilende Wirkung hatte.

Kühe, Schafe, Ziegen und anderes Weidevieh meiden übrigens den Märzenbecher, da auch ihnen diese Pflanze schaden würde.


Sonstiges