Meidling (12. Bezirk)

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Riesenrutschbahn des Tivoli (1832)

Wusstest du, dass sich am Hang des Grünen Berges 1830 eine weltberühmte Vergnügungsstätte namens „Tivoli“ befand? Hauptattraktion war eine Riesenrutschbahn auf Schienen.


Steckbrief

Fläche: 8,21 km²
Einwohnerzahl: 85 100 (Anfang 2007)
Nachbarbezirke:





Margareten
Mariahilf
Favoriten
Hietzing
Rudolfsheim Fünfhaus
Liesing
Wichtige Bauwerke:




Bahnhof Wien Meidling
Theresienbad
Schloss Altmannsdorf
Hetzendorfer Kirche
Schloss Hetzendorf (Modeschule)
Wichtige Straßen:
Meidlinger Hauptstraße
Verkehrsmittel:




U4, U6
Straßenbahnlinien 62
Badner Bahn
Autobuslinien 7A, 8A, 9A, 15A, 16A, 62A, 63A, 64A
Schnellbahn


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Meidlinger Künstler-Gedenkstein (1926)
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Meidlinger Schieferlkreuz


Wappen

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Bezirkswappen von Meidling

Das Bezirkswappen von Meidling besteht aus 5 Teilen:

  • Mitte: Das Herzschild steht für den Bezirksteil Untermeidling. Es zeigt eine aus den Wellen wachsende Nymphe mit silbernen, blau verzierten Kannen. Sie weist damit auf die Bedeutung des Wienflusses und die Heilquellen des Gebiets hin. Darunter befindet sich ein quaderförmiger, römischer Altarstein, der 1853 gefunden wurde.
  • Links oben: Dieser Wappenteil zeigt den Heiligen Johannes Nepomuk, der als Patron der Pfarrkirche den Bezirksteil Gaudenzdorf repräsentiert. Da Johannes Nepomuk der Schutzpatron gegen Überschwemmungen ist, deutet er auf die Bedrohung des Gebiets vor der Wienflussregulierung hin.
  • Rechts oben: Dieser Wappenteil steht für Hetzendorf und zeigt das Kreuz des Deutschen Ritterordens. Dieser hatte die Grundherrschaft des Gebietes ab 1456 inne.
  • Links unten: Der Teil steht für den Bezirksteil Obermeidling. Er zeigt im oberen Teil ein goldenes Mühlrad als Symbol für die früher hier angesiedelten Mühlenbetriebe. Darunter steht ein grüner Berg mit den Symbolen eines Halbmonds und eines goldenen sechszackigen Sterns für die einstige Bedeutung des Weinbaus.
  • Rechts unten: Der Wappenteil steht für Altmannsdorf. Er zeigt einen schwarzen Raben mit einem goldenen Ring im Schnabel. Dieser steht für die Brautwerbung König Oswalds von England, den Patron der Altmannsdorfer Pfarrkirche.



Bezirksgeschichte

Neu-Meidling, später Wilhelmsdorf (1831)

Unter dem Namen Murlingen ist der Ort Meidling schon seit dem Jahr 1104 nachweisbar. Ursprünglich gehörte der Grund zum Großteil dem Stift Klosterneuburg. Im Mittelalter wurde in Meidling hauptsächlich Feld- und Weinbau betrieben. 1755 entdeckte man eine schwefelhältige Quelle. Darum wurde die Gegend und das Theresienbad zu einem beliebten Ausflugsziel für die Wiener.

Am Ende des 18. Jahrhunderts siedelte sich immer mehr Industrie an, was den Charakter des Ortes veränderte. Das führte 1806 zur Teilung der inzwischen schon recht groß gewordenen Gemeinde in Obermeidling und Untermeidling. In Untermeidling entwickelte sich auf altem Ziegelei-Gelände eine eigene Siedlung, die 1846 unter dem Namen Wilhelmsdorf abgetrennt wurde. 1819 entstand entlang des heutigen Gürtels der Vorort Gaudenzdorf, in dem sich wegen der Lage an der Wien zahlreiche Färber, Gerber und Wäscher ansiedelten.

Der Ort Altmannsdorf wurde 1314 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und hatte lange Zeit ländlichen Charakter. 1190 kam es zur Erstnennung von Hetzendorf, nach dem Henricus von Hetzendorf es als landesfürstliches Lehen erhalten hatte. Später kam es in den Besitz des Stiftes Klosterneuburg und des Deutschen Ritterordens. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich der Ort zu einer Villensiedlung.

Mit 1. Jänner 1892 wurden alle diese Gemeinden zum 12. Wiener Gemeindebezirk Meidling vereinigt. In der Folge wurde aus ihm ein typischer Arbeiterbezirk. Im Bereich des Gürtels entstanden in den 1920er Jahren viele Gemeindebauten. Die Gebiete von Hetzendorf und Altmannsdorf blieben zwar ländlich geprägt, doch entstanden auch dort nach dem Zweiten Weltkrieg ausgedehnte Wohnhausanlagen.

In den 1990er Jahren kam es zu mehreren kleinen Änderungen bei den Bezirksgrenzen.


Altmannsdorfer Wappen

Altmannsdorf

Man nimmt an, dass Altmannsdorf nach Bischof Altmann von Passau benannt wurde. Das Dorf entstand um den Khleslplatz. Dort befand sich damals die älteste Kapelle des 12. Bezirks. Heute steht an diesem Platz die Sankt Oswald Kirche.

In Altmannsdorf standen kleine Bauernhäuser, rings herum lagen Weingärten. Deshalb wurde das Dorf ein bedeutender Weinort. Lange Zeit blieb Altmannsdorf nur ein kleiner Ort mit wenigen Ziegeleien. Die wichtigsten Verkehrswege führten an dem Dorf nur vorbei. Erst spät entwickelten sich ein Hendl- und Gemüsemarkt und eine Blutegelzucht.

In manchen Innenhöfen der Häuser sind heute noch die Taubenschläge von damals zu sehen.



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Bezirkswappen von Gaudenzdorf

Gaudenzdorf

Gaudenzdorf gehörte früher zu Untermeidling und hieß Neumeidling. Probst Gaudenz Edler zu Ehren bekam der Ort den Namen Gaudenzdorf. Edler stimmte auch der Trennung von Untermeidling zu.

Gaudenzdorf liegt am Wienfluss, deshalb siedelten sich in dieser Gegend Menschen an, die für ihre Arbeit das Wasser brauchten. Das waren Wäscher, Gerber und Färber.


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Bezirkswappen von Hetzendorf

Hetzendorf

Der ländliche Ort wurde im Mittelalter als Hercendorf bezeichnet.

Henricus von Hetzendorf erhielt 1190 das Gebiet von Hetzendorf als Lehen. Später wurde der Ort dem Stift Klosterneuburg geschenkt. Viele Jahre danach kam Hetzendorf in den Besitz des Deutschen Ritterordens.

Hetzendorf wuchs und veränderte sich nur langsam. Immer wieder wurde es zerstört. Beim Angriff der Türken 1529 wurde ein großer Teil des Dorfes zerstört.


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Wappen von Obermeidling

Obermeidling

Das Stift Klosterneuburg wollte, dass Obermeidling 1806 von Untermeidling abgetrennt wird. Die beiden Orte teilten sich aber weiterhin Schule, Kirche und Friedhof. Obermeidling war neunmal kleiner als Untermeidling.

Die Ortsbezeichnungen wurden nach der Lage am Wienfluss gewählt, das heißt, Obermeidling liegt weiter oben am Wienfluss. Obermeidling besaß mit dem Dreherpark eines der beliebtesten Vergnügungslokale im alten Wien.


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Wappen von Untermeidling

Untermeidling

Untermeidling war neunmal größer als Obermeidling.

Als die Schönbrunner Straße entlang des Wienflusses angelegt wurde, begannen die Untermeidlinger viele Häuser zu bauen.

Im Süden von Untermeidling siedelten sich bei den Ziegelteichen Arbeiter an. Sie erhielten vom Stift Klosterneuburg die Erlaubnis, eine eigene Gemeinde zu bilden – Wilhelmsdorf. Die Bewohner waren Arbeiter der nahen Fabriken, Gärtnereien und Ziegeleien. Das Dorf wurde auch "Bei den Ziegelöfen" genannt. Die Wilhelmsdorfer Kapelle in der Rauchgasse und die Wilhelmstraße erinnern uns noch an das kleine "Dörfel".



Lage und Grenzen

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Lage und Grenzen von Meidling

Der 12. Bezirk liegt im Südwesten Wiens, etwa 5 bis 10 km von der Inneren Stadt entfernt. Seine Nachbarbezirke sind im Norden der 6. und der 5. Bezirk, im Osten der 10. Bezirk, im Süden der 23. und im Westen der 13. Bezirk. Er erstreckt sich vom Wiental südlich des Wienflusses in die Ebene zwischen dem Wienerberg im 10. Bezirk und dem Grünen Berg im 13. Bezirk.



Wichtige Gebäude

Bahnhof Meidling

Bahnhof Wien Meidling

Der Bahnhof Wien Meidling-Philadelphiabrücke ist ein wichtiger Umsteigeknoten Wiens. Er ist Haltepunkt auf der Südbahn und Ausgangspunkt der Verbindungsbahn nach Hütteldorf, der Pottendorfer Linie nach Wiener Neustadt und der S-Bahn-Stammstrecke nach Floridsdorf.

Es halten alle Züge der Südbahn Richtung Wiener Neustadt, Graz und Klagenfurt und die S-Bahnen, Regional- und Regionalexpresszüge Richtung Wiener Neustadt und Deutschkreutz.

Außerdem Intercity-Züge, EuroNight-, EuroCity- und Railjet-Züge. Schließlich halten auch noch Erlebniszüge nach Passau, Mürzzuschlag und Pressburg.


Schloss Altmannsdorf
Meidlinger Trainkaserne

Schloss Altmannsdorf

Das Altmannsdorfer Schloss ist ein ehemaliges biedermeierliches Landhaus im Ortszentrum von Altmannsdorf. Es befindet sich am Khleslplatz 12 und beherbergt heute das Renner-Institut und das Gartenhotel Altmannsdorf.

Schloss Hetzendorf (Modeschule)

Das Schloss Hetzendorf beherbergt die Modeschule der Stadt Wien.

Meidlinger Trainkaserne

Die Meidlinger Trainkaserne in Wien wurde zwischen 1904 und 1906 an der Ruckergasse 62 errichtet. Sie bot Platz für 600 Soldaten und 400 Pferde sowie 1 175 Fuhrwerke. Außerdem waren hier drei Reitschulen untergebracht.



Museen

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Feuerwehrspritze aus dem Jahr 1835; ausgestellt im Meidlinger Bezirksmuseum

Bezirksmuseum Meidling

Das Bezirksmuseum wurde 1923 als Meidlinger Heimatmuseum von einem Kreis interessierter Mitbürger unter der Leitung von Schulrat Karl Hilscher gegründet. Hier zeigt man die Geschichte des Bezirkes von der Urzeit bis in die Gegenwart.

Heizungsmuseum

Hier sind historische Heizanlagen ausgestellt und es gibt einen "Heizungslehrpfad".

Alt-Wiener Schnapsmuseum

Hier wird gezeigt, wie man früher Schnaps hergestellt hat.

Historisches Museum der Stadt Wien

Das Museum verfügt über einen Bestand von über 20 000 Ausstellungsstücken mit dem Schwerpunkt in der Damenbekleidung des 19. und 20. Jahrhunderts.



Kirchen

Pfarrkirche Hetzendorf
Gatterhölzlkirche
Marianeum
Meidlinger Pfarrkirche

Pfarrkirche Hetzendorf

Die Pfarrkirche Hetzendorf (auch: Rosenkranzkirche) ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im Bezirksteil Hetzendorf am Marschallplatz 6. Sie ist Maria, der Königin des hochheiligen Rosenkranzes geweiht.

Gatterhölzlkirche

Gatterhölzl nennt sich die römisch-katholische Pfarre der Kirche zum Heiligen Klemens Maria Hofbauer in der Hohenbergstraße 42. Sie wurde von 1955 bis 1959 nach Plänen von Ladislaus Hruska erbaut wurde.

Altmannsdorfer Kirche

Die Altmannsdorfer Kirche ist eine römisch-katholische Pfarrkirche, geweiht dem Heiligen Oswald, am Khleslplatz 10.

Marianeum

Das Marianneum ist ein Exerzitien- und Bildungshaus der Lazaristen mit angeschlossener römisch-katholischer Kirche im Bezirksteil Hetzendorf, in der Hetzendorfer Straße 117.

Meidlinger Pfarrkirche

Die Meidlinger Pfarrkirche ist eine römisch-katholische Kirche, die in den Jahren 1842-45 nach Plänen von Carl Roesner erbaut wurde. Sie ist dem Heiligen Johannes von Nepomuk geweiht und befindet sich am Migazziplatz.



Spitäler

UKH Meidling

Unfallkrankenhaus Meidling

Das Unfallkrankenhaus Meidling ist ein Unfallkrankenhaus in der Kundratstraße 37. Trägerorganisation ist die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA).



Denkmäler

]

Gedenktafel Stalin

Gedenktafel für Josef Stalin

Die Gedenktafel für Josef Stalin wurde 1949 anlässlich des 70. Geburtstags des sowjetischen Politikers und Diktators Josef Stalin enthüllt. Sie befindet sich in der Schönbrunner Schloßstraße 30.



Straßen, Gassen, Plätze, Brücken

Meidlinger Hauptstraße

Straßen und Gassen

Meidlinger Hauptstraße

Sie führt vom Meidlinger Bahnhof bergab zum U4 Center. Früher, so um 1880, war die Meidlinger Hauptstraße eine ruhige Einkaufsstraße. Nur selten fuhr dort ein Auto. Viele Jahre später wurde dort eine Straßenbahnlinie geführt. Das ersparte den Leuten das bergauf gehen.



Öffentliche Verkehrsmittel

U-Bahn der Linie U4

Der 12. Bezirk wird von zwei U-Bahn-Linien (U4, U6), der S-Bahn-Stammstrecke, einer Straßenbahnlinie (62) und der Badner Bahn erschlossen. Die Straßenbahnen 6 und 18 fahren zwar schon auf der Margaretner Seite des Gürtels, sind zur Erschließung von Meidling trotzdem wichtig. Durch Meidling führt die Südbahn, deren Bahnhof Wien Meidling der am stärksten frequentierte Bahnhof Österreichs ist.

Außerdem zweigt dort die Pottendorfer Linie von der Südbahn ab. Die Donauländebahn durchquert den 12. Bezirk, allerdings sind die Haltestellen Ober Hetzendorf und Altmannsdorf nicht mehr in Betrieb, weshalb der Personenverkehr auf der Donauländebahn nicht dem Nahverkehr im 12. Bezirk dient.

Im 12. Bezirk befindet sich der Bahnhof Wolfganggasse der Wiener Lokalbahnen, wo die Züge der Badner Bahn abgestellt und gewartet werden. Gegenüber in der Eichenstraße ist die Direktion der Wiener Lokalbahnen.



Parks

Haydnpark

Haydnpark

Der Park hat seinen Namen nach dem großen Komponisten Joseph Haydn, der hier begraben war. Heute befindet sich das Grab in Eisenstadt. In einer Ecke des Parks kann man eine Gedenktafel sehen. Der Park hat eine Skateanlage.

Wilhelmsdorfer Park

Hier gibt es einen tollen Spielplatz mit Klettergerüst und Rutsche.

Herman Leopoldi Park

Hier befand sich einmal das berühmte Pfannsche Heilbad. Über der Schwefelquelle steht heute ein großer Stein.

Theodor Körner Park

Dieser Park ist nach einem deutschen Dichter benannt. Er starb sehr jung mit 22 Jahren im Krieg gegen Napoleon. Noch heute erinnert ein Gedenkstein im Park an ihn.



Freizeitangebote

Theresienbad

Theresienbad

Das Theresienbad ist ein städtisches Hallen- und Sommerfreibad der Gemeinde Wien in der Hufelandgasse 3.

Das Theresienbad umfasst ein Hallenbad mit Sauna, Dampfbad, Wannenbad, Brausebad (wie früher in Volksbädern) und Sprungturm, sowie ein Sommerbad mit vorgewärmtem Wasser, Sportbecken und Kinderbecken.

In der Schwimmhalle befinden sich zwei monumentale keramische Mosaike von Carry Hauser zum Thema Badende aus dem Jahr 1964, Rudolf Hausner schuf im Dampfbad 1953 ein Keramikmosaik mit einer antiken Badeszene, Paul Meissner ebenfalls 1953 Triton auf einer Flöte blasend.

Vor dem Eingang zum Bad befindet sich eine Bronzeplastik von Oskar Thiede, die einen Schwimmer darstellt, dahinter ein Gedenkstein mit der Geschichte des Bades.



Sagen und Geschichten



Externe Links



Sonstiges