Richard Löwenherz

Aus KiwiThek
Wechseln zu: Navigation, Suche
Richard Löwenherz - Jonathan Cardy commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0


Richard Löwenherz wird gefangen genommen. - Petrus de Ebulo (ca. 1196) commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Das Haus Erdbergstraße 41 ist ein Eckhaus mit einem großen Textilgeschäft. Im dunklen Hausflur ist an der linken Wand eine Gedenktafel mit folgendem Text angebracht:


An dieser Stelle stand das Jägerhaus (Rüdenhaus), in welchem im Jahre 1192 Richard I., König von England, durch Leopold von Österreich gefangengenommen und von da nach Schloss Dürnstein an der Donau gebracht wurde.


Vor ca. 800 Jahren fand unter Kaiser Friedrich Barbarossa ein Kreuzzug statt. In seinem Heer waren auch Truppen unter der Führung des englischen Königs, genannt Richard Löwenherz, weil er so mutig war.


Auch ein österreichisches Heer unter der Führung Herzog Leopold V. von Babenberg nahm am Kreuzzug teil. Doch der Kreuzzug stand unter keinem guten Stern: Barbarossa starb, ein Nachfolgekampf entbrannte, eine Seuche zwang die Truppen zum Rückzug. Das Schlimmste war jedoch, dass Richard Löwenherz den Babenberger Leopold tödlich beleidigte, indem er die österreichische Fahne, die Leopold bereits auf erobertem Gebiet gepflanzt hatte, in den Kot warf. Wegen der Seuche war der Kreuzzug aufgegeben worden, die meisten kehrten auf dem Landweg zurück. Löwenherz nahm jedoch den Seeweg, da er Leopolds Rache fürchtete. Sein Schiff kenterte aber in der Adria, und so musste er durch das Land Leopolds ziehen, ob er wollte oder nicht.


Um nicht erkannt zu werden, verkleideten sich Richard und sein Gefolge als Pilger. Doch er selbst trug einen kostbaren Ring, an dem er zu erkennen war. An einem stürmischen Dezemberabend kehrte Richard mit seinen Leuten in einem Erdberger Gasthaus im Rüdenhof ein. Er stellte sich wie ein Knecht zum Feuer, um sich zu wärmen, als ein ehemaliger Soldat Leopolds Löwenherz an seinem Ring erkannte. Er verständigte die Stadtwachen, Richard Löwenherz wurde festgenommen und auf die Burg Dürnstein gebracht. Erst gegen ein hohes Lösegeld wurde er freigelassen und konnte nach England zurückkehren.

Externe Links

Sonstiges