Kartoffel: Unterschied zwischen den Versionen

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Kartoffeln, auch Erdäpfel oder Grundbirnen genannt, stammen aus Peru (Südamerika) – genauer aus dem Gebiet der Anden. Dort war sie bei den Indianern schon vor etwa 8 000 Jahren bekannt.  
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'''Kartoffeln''', auch '''Erdäpfel''' oder '''Grundbirnen''' genannt, stammen aus '''Peru''' (Südamerika) – genauer aus dem Gebiet der '''Anden'''. Dort war sie bei den Indianern schon vor etwa '''8 000 Jahren''' bekannt.
  
Im Zuge der Entdeckung [[Amerika|Amerikas]] gelangte die „Tolle Knolle“ mit spanischen Seefahrern nach Europa. Hier hatte es die Kartoffel aber recht schwer, denn die Europäer konnten sich lange nicht mit diesem Gemüse anfreunden.
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Im Zuge der Entdeckung '''[[Amerika|Amerikas]]''' gelangte die „Tolle Knolle“ mit spanischen Seefahrern nach '''Europa'''. Hier hatte es die Kartoffel aber recht schwer, denn die Europäer konnten sich lange nicht mit diesem Gemüse anfreunden.
  
Heute zählt die Kartoffel zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln in Europa. Sie hat sogar eine so große Bedeutung, dass das Jahr 2008 von der UNO zum Internationalen Jahr der Kartoffel erklärt wurde.
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Heute zählt die Kartoffel zu den '''wichtigsten Grundnahrungsmitteln''' in Europa. Sie hat sogar eine so große Bedeutung, dass das Jahr 2008 von der UNO zum '''Internationalen Jahr der Kartoffel''' erklärt wurde.
  
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== Geschichte ==
 
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Schon lange bevor die Kartoffel nach Europa kam, kannten die Inkas viele verschiedene Kartoffelsorten, die sie kultivierten und anbauten. Die Knolle war für die Inkas so wichtig, dass sie sogar eine Kartoffelgöttin verehrten. Diese Göttin hieß Aro-Mamma. Die Kartoffeln wurden von den Inkas „Papas“ genannt. In Spanien, dem ersten europäischen Land, in dem die Kartoffel eingeführt wurde, heißt die Knolle noch heute so.
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Schon lange bevor die Kartoffel nach Europa kam, kannten die Inkas '''viele verschiedene Kartoffelsorten''', die sie kultivierten und anbauten. Die Knolle war für die Inkas so wichtig, dass sie sogar eine '''Kartoffelgöttin''' verehrten. Diese Göttin hieß '''Aro-Mamma'''. Die Kartoffeln wurden von den Inkas „'''Papas'''“ genannt. In Spanien, dem ersten europäischen Land, in dem die Kartoffel eingeführt wurde, heißt die Knolle noch heute so.
  
Als die Kartoffeln vor etwa 450 Jahren nach Europa kamen, wurde die Pflanze nicht als Nahrungsmittel geschätzt, sondern als Zierblume. Vor allem die Adeligen pflanzten Kartoffeln in ihren Ziergärten. Die Blüten dienten als Haar- und Perückenschmuck bei besonderen Anlässen.
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Als die Kartoffeln vor etwa 450 Jahren nach Europa kamen, wurde die Pflanze nicht als Nahrungsmittel geschätzt, sondern als '''Zierblume'''. Vor allem die Adeligen pflanzten Kartoffeln in ihren Ziergärten. Die Blüten dienten als '''Haar- und Perückenschmuck''' bei besonderen Anlässen.
  
 
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=== Die List vom „Alten Fritz“ ===
 
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Erst etwa 200 Jahre später gelang der Kartoffel der Durchbruch als Nahrungsmittel. Verantwortlich dafür war Friedrich II. von Preußen, der auch der „Alte Fritz“ genannt wurde.  
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Erst etwa 200 Jahre später gelang der Kartoffel der Durchbruch als Nahrungsmittel. Verantwortlich dafür war '''Friedrich II.''' von Preußen, der auch der '''„Alte Fritz“''' genannt wurde.
  
Über dem Land herrschte damals eine große Hungersnot. Doch die Menschen weigerten sich, Kartoffeln zu pflanzen. Sie hatten Angst vor der „Frucht des Bösen“, die im Boden wuchs.  
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Über dem Land herrschte damals eine große '''Hungersnot'''. Doch die Menschen weigerten sich, Kartoffeln zu pflanzen. Sie hatten Angst vor der „'''Frucht des Bösen'''“, die im Boden wuchs.
  
Mit einer List brachte er die Bauern dazu, Kartoffeln anzubauen. Er befahl seinen Soldaten Kartoffelfelder anzulegen und diese zu bewachen. Die Bauern dachten, dass die Pflanze wohl sehr wertvoll sein müsse, wenn die Felder von Soldaten bewacht wurden. Heimlich schlichen sie sich nachts auf die Felder, stahlen die Pflanzen und pflanzten Kartoffeln auf ihren eigenen Feldern. Die Soldaten hatten den Befehl, den Diebstahl zuzulassen, denn das war genau das, was Friedrich II. wollte. Die Soldaten mussten den Bauern auch noch lernen, wie sie die Kartoffel zubereiten sollten, denn roh schmeckte sie nicht besonders gut.
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Mit einer List brachte der "Alte Fritz" die Bauern dazu, Kartoffeln anzubauen. Er befahl seinen Soldaten Kartoffelfelder anzulegen und diese zu '''bewachen'''. Die Bauern dachten, dass die Pflanze wohl sehr wertvoll sein müsse, wenn die Felder von Soldaten bewacht wurden. Heimlich schlichen sie sich nachts auf die Felder, '''stahlen''' die Pflanzen und pflanzten Kartoffeln auf ihren eigenen Feldern. Die Soldaten hatten den Befehl, den Diebstahl zuzulassen, denn das war genau das, was Friedrich II. wollte. Die Soldaten mussten den Bauern auch noch lernen, wie sie die Kartoffel zubereiten sollten, denn roh schmeckte sie nicht besonders gut.
  
Zwar war der „Alte Fritz“ mit seiner List erfolgreich, doch ein Jahr später pflanzten die Bauern wieder ihre gewohnten Pflanzen – hauptsächlich Roggen – an. Daraufhin gab Friedrich II. 1756 den so genannten „Kartoffelbefehl“. Dieser besagte, dass alle Bauern, ob sie wollten oder nicht, Kartoffeln anbauen mussten. Damit konnte die Hungersnot schließlich besiegt werden. Und die Kartoffel wurde immer beliebter.  
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Zwar war der „Alte Fritz“ mit seiner List erfolgreich, doch ein Jahr später pflanzten die Bauern wieder ihre gewohnten Pflanzen – hauptsächlich Roggen – an. Daraufhin gab Friedrich II. '''1756''' den so genannten „'''Kartoffelbefehl'''“. Dieser besagte, dass alle Bauern, ob sie wollten oder nicht, Kartoffeln anbauen mussten. Damit konnte die Hungersnot schließlich besiegt werden. Und die Kartoffel wurde immer beliebter.
  
In Österreich sorgte vor allem Kaiserin Maria Theresia für die Verbreitung der Knolle. Sie verpflichtete vor allem Bauern aus dem Waldviertel die Pflanze anzubauen.
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In Österreich sorgte vor allem '''[[Kaiserin Maria Theresia]]''' für die Verbreitung der Knolle. Sie verpflichtete hauptsächlich Bauern aus dem Waldviertel die Pflanze anzubauen.
  
Heute sind sie vom Speiseplan gar nicht mehr weg zu denken.
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Heute sind Kartoffeln vom Speiseplan gar nicht mehr weg zu denken.
  
 
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Das heutige Verbreitungsgebiet der Kartoffeln ist recht groß. Sie werden weltweit angebaut. Ausgenommen sind nur tropische, arktische und subarktische Gebiete.  
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Das heutige Verbreitungsgebiet der Kartoffeln ist recht groß. Sie werden '''weltweit''' angebaut. Ausgenommen sind nur tropische, arktische und subarktische Gebiete.
  
Kartoffeln sind recht genügsam. Sie wachsen auf schlechten Böden genauso wie auf guten, und das Wetter ist ihnen meist auch egal.  
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Kartoffeln sind recht genügsam. Sie wachsen auf schlechten Böden genauso wie auf guten, und das Wetter ist ihnen meist auch egal. Allerdings bevorzugen sie lockere, sandige Böden bei weitem. Der Ertrag ist hier am höchsten.
  
 
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Kartoffeln gehören genauso wie Tomaten, Paprika und Aubergine zu den Nachtschattengewächsen. Überraschend ist allerdings, dass sie mit der Süßkartoffel, die ihr sehr ähnlich sieht, überhaupt nicht verwandt ist.
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Kartoffeln gehören genauso wie Tomaten, Paprika und Aubergine zu den '''Nachtschattengewächsen'''. Überraschend ist allerdings, dass sie mit der '''Süßkartoffel''', die ihr sehr ähnlich sieht, überhaupt '''nicht verwandt''' ist.
  
Kartoffeln sind aufrecht wachsende Pflanzen, die über 1 Meter hoch werden können. Die Blätter der Pflanze haben kurze Stile und werden zwischen 10 und 30 Zentimeter lang und je nach Länge 5 bis 15 Zentimeter breit. Ihre Oberfläche ist behaart.
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Kartoffeln sind '''aufrecht wachsende''' Pflanzen, die '''über 1 Meter''' hoch werden können. Die '''Blätter''' der Pflanze haben '''kurze Stiele''' und werden zwischen '''10 und 30 Zentimeter lang''' und je nach Länge '''5 bis 15 Zentimeter breit'''. Ihre Oberfläche ist '''behaart'''.
  
Die Blüten der Pflanze sind glockenförmig mit auffallenden, gelben Staubbeuteln. Die Farbe der Blütenblätter ist weißlich bis hin zu bläulich oder violett. Die Kartoffelpflanze blüht zwischen Juni und August.
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Die '''Blüten''' der Pflanze sind '''glockenförmig''' mit auffallenden, '''gelben Staubbeuteln'''. Die Farbe der Blütenblätter ist '''weißlich''' bis hin zu '''bläulich oder violett'''. Die Kartoffelpflanze blüht zwischen '''Juni und August'''.
  
Alle oberirdischen Teile der Pflanze, die Keimlinge der Knollen und auch grüne Kartoffeln sind übrigens sehr giftig!
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Alle '''oberirdischen Teile''' der Pflanze, die '''Keimlinge''' der Knollen und auch '''grüne Kartoffeln''' sind übrigens '''sehr giftig'''!
  
 
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Kartoffeln vermehren sich, wie viele andere Pflanzen auch, auf zwei verschiedene Arten. Die Blüten bilden nach der Befruchtung Samen. Diese befinden sich in grünen, etwa kirschgroßen Beeren.
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Kartoffeln vermehren sich, wie viele andere Pflanzen auch, auf '''zwei verschiedene Arten'''. Die Blüten bilden nach der Befruchtung '''Samen'''. Diese befinden sich in grünen, etwa '''kirschgroßen Beeren'''.
  
Außerdem bildet die Pflanze unter der Erde Wurzeln und Ausläufer. An diesen Ausläufern wachsen die Kartoffelknollen, die uns als Nahrungsmittel dienen. Werden die Kartoffeln nicht geerntet, so wachsen aus diesen jungen Kartoffelknollen neue Pflanzen. Der Ausläufer, an dessen Ende sich die Kartoffel bildet, stirbt ab, sobald die Kartoffel reif ist.
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Außerdem bildet die Pflanze unter der Erde Wurzeln und '''Ausläufer'''. Am Ende dieser Ausläufer wachsen die '''Kartoffelknollen''', die uns als '''Nahrungsmittel''' dienen. Werden die Kartoffeln nicht geerntet, so wachsen aus diesen jungen Kartoffelknollen neue Pflanzen. Der Ausläufer, an dessen Ende sich die Kartoffel bildet, stirbt ab, sobald die Kartoffel reif ist.
  
 
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Je nach Sorte werden die ersten Kartoffeln bereits ab April geerntet. Diese Kartoffeln sind Frühkartoffeln. Sie werden auch oft „Heurige“ genannt. Mittelkartoffel werden im Sommer und Spätkartoffel im Spätsommer geerntet. Die Spätkartoffel haben gute Lagereigenschaften. Sie werden den Winter über gelagert und das ganze Jahr über verkauft.
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Je nach Sorte werden die ersten Kartoffeln bereits ab '''April''' geerntet. Diese Kartoffeln sind '''Frühkartoffeln'''. Sie werden auch oft „'''Heurige'''“ genannt. '''Mittelkartoffel''' werden im '''Sommer''' und '''Spätkartoffel''' im '''Spätsommer''' geerntet. Die Spätkartoffel haben gute Lagereigenschaften. Sie werden den '''Winter''' über gelagert und das ganze Jahr über verkauft.
  
Geerntet werden die Kartoffeln bei uns maschinell. Ein spezieller Kartoffelernter trägt die zu Dämmen aufgeschüttete Erde ab und siebt diese. Über bleiben die Knollen und das Kraut. Beides wird voneinander getrennt und wieder abgeworfen. Nun kommt eine andere Maschine zum Einsatz – nämlich der Kartoffelsammelroder. Dieser sammelt die Kartoffeln ein und verlädt sie gleich auf Wagen.
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Geerntet werden die Kartoffeln bei uns '''maschinell'''. Ein spezieller '''Kartoffelernter''' trägt die zu Dämmen aufgeschüttete Erde ab und '''siebt''' diese. Über bleiben die Knollen und das Kraut. Beides wird voneinander getrennt und wieder abgeworfen. Nun kommt eine andere Maschine zum Einsatz – nämlich der '''Kartoffelsammelroder'''. Dieser sammelt die Kartoffeln ein und verlädt sie gleich auf Wagen.
  
 
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Es gibt eine ganze Menge schmackhafter Gerichte, die aus Kartoffeln zubereitet werden können. Dazu gehören:
 
Es gibt eine ganze Menge schmackhafter Gerichte, die aus Kartoffeln zubereitet werden können. Dazu gehören:
  
*Kartoffelpüree
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*'''Kartoffelpüree'''
*Pommes Frittes
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*'''Pommes Frittes'''
*Kartoffelpuffer und
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*'''Kartoffelpuffer'''
*Chips
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*'''Chips''' und
*Bratkartoffeln
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*'''Bratkartoffeln'''
  
Aber auch einfach gekochte Kartoffel mit ein wenig Salz und Butter schmecken ganz hervorragend.
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Aber auch einfach '''gekochte Kartoffel''' mit ein wenig Salz und Butter schmecken ganz hervorragend.
  
Kartoffeln werden nicht nur von uns Menschen gerne gegessen. Sie dienen auch als Tierfutter und es kann Stärke aus ihnen hergestellt werden. Stärke wird für andere Lebensmittel benötigt und ist zum Beispiel der Grundstoff für Kleber.
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Kartoffeln werden nicht nur von uns Menschen gerne gegessen. Sie dienen auch als '''Tierfutter''' und es kann '''Stärke''' aus ihnen hergestellt werden. Stärke wird für andere Lebensmittel benötigt und ist zum Beispiel der Grundstoff für Kleber.
  
 
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== Externe Links ==
 
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*[http://www.pfanni.de/de/kinderecke_wie-entsteht-pueree.asp So entsteht Püree]
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*'''[http://www.pfanni.de/de/kinderecke_wie-entsteht-pueree.asp So entsteht Püree]'''
*[http://www.lehrerweb.at/materials/gs/su/pflanzen/web/feld/kartoffel/ Die Kartoffel]
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*'''[http://www.lehrerweb.at/materials/gs/su/pflanzen/web/feld/kartoffel/ Die Kartoffel]'''
  
 
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[[Kategorie:Natur]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]

Version vom 22. April 2010, 08:56 Uhr

Die Kartoffelpflanze

Kartoffeln, auch Erdäpfel oder Grundbirnen genannt, stammen aus Peru (Südamerika) – genauer aus dem Gebiet der Anden. Dort war sie bei den Indianern schon vor etwa 8 000 Jahren bekannt.

Im Zuge der Entdeckung Amerikas gelangte die „Tolle Knolle“ mit spanischen Seefahrern nach Europa. Hier hatte es die Kartoffel aber recht schwer, denn die Europäer konnten sich lange nicht mit diesem Gemüse anfreunden.

Heute zählt die Kartoffel zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln in Europa. Sie hat sogar eine so große Bedeutung, dass das Jahr 2008 von der UNO zum Internationalen Jahr der Kartoffel erklärt wurde.


Geschichte

Die Blüten der Kartoffeln dienten als Kopfschmuck

Schon lange bevor die Kartoffel nach Europa kam, kannten die Inkas viele verschiedene Kartoffelsorten, die sie kultivierten und anbauten. Die Knolle war für die Inkas so wichtig, dass sie sogar eine Kartoffelgöttin verehrten. Diese Göttin hieß Aro-Mamma. Die Kartoffeln wurden von den Inkas „Papas“ genannt. In Spanien, dem ersten europäischen Land, in dem die Kartoffel eingeführt wurde, heißt die Knolle noch heute so.

Als die Kartoffeln vor etwa 450 Jahren nach Europa kamen, wurde die Pflanze nicht als Nahrungsmittel geschätzt, sondern als Zierblume. Vor allem die Adeligen pflanzten Kartoffeln in ihren Ziergärten. Die Blüten dienten als Haar- und Perückenschmuck bei besonderen Anlässen.


Die List vom „Alten Fritz“

frisch geerntete Kartoffeln

Erst etwa 200 Jahre später gelang der Kartoffel der Durchbruch als Nahrungsmittel. Verantwortlich dafür war Friedrich II. von Preußen, der auch der „Alte Fritz“ genannt wurde.

Über dem Land herrschte damals eine große Hungersnot. Doch die Menschen weigerten sich, Kartoffeln zu pflanzen. Sie hatten Angst vor der „Frucht des Bösen“, die im Boden wuchs.

Mit einer List brachte der "Alte Fritz" die Bauern dazu, Kartoffeln anzubauen. Er befahl seinen Soldaten Kartoffelfelder anzulegen und diese zu bewachen. Die Bauern dachten, dass die Pflanze wohl sehr wertvoll sein müsse, wenn die Felder von Soldaten bewacht wurden. Heimlich schlichen sie sich nachts auf die Felder, stahlen die Pflanzen und pflanzten Kartoffeln auf ihren eigenen Feldern. Die Soldaten hatten den Befehl, den Diebstahl zuzulassen, denn das war genau das, was Friedrich II. wollte. Die Soldaten mussten den Bauern auch noch lernen, wie sie die Kartoffel zubereiten sollten, denn roh schmeckte sie nicht besonders gut.

Zwar war der „Alte Fritz“ mit seiner List erfolgreich, doch ein Jahr später pflanzten die Bauern wieder ihre gewohnten Pflanzen – hauptsächlich Roggen – an. Daraufhin gab Friedrich II. 1756 den so genannten „Kartoffelbefehl“. Dieser besagte, dass alle Bauern, ob sie wollten oder nicht, Kartoffeln anbauen mussten. Damit konnte die Hungersnot schließlich besiegt werden. Und die Kartoffel wurde immer beliebter.

In Österreich sorgte vor allem Kaiserin Maria Theresia für die Verbreitung der Knolle. Sie verpflichtete hauptsächlich Bauern aus dem Waldviertel die Pflanze anzubauen.

Heute sind Kartoffeln vom Speiseplan gar nicht mehr weg zu denken.


Verbreitung

Kartoffelfeld

Das heutige Verbreitungsgebiet der Kartoffeln ist recht groß. Sie werden weltweit angebaut. Ausgenommen sind nur tropische, arktische und subarktische Gebiete.

Kartoffeln sind recht genügsam. Sie wachsen auf schlechten Böden genauso wie auf guten, und das Wetter ist ihnen meist auch egal. Allerdings bevorzugen sie lockere, sandige Böden bei weitem. Der Ertrag ist hier am höchsten.


Aussehen

Datei:Kartoffelpflanze Grafik.jpg
Zeichnung einer Kartoffelpflanze

Kartoffeln gehören genauso wie Tomaten, Paprika und Aubergine zu den Nachtschattengewächsen. Überraschend ist allerdings, dass sie mit der Süßkartoffel, die ihr sehr ähnlich sieht, überhaupt nicht verwandt ist.

Kartoffeln sind aufrecht wachsende Pflanzen, die über 1 Meter hoch werden können. Die Blätter der Pflanze haben kurze Stiele und werden zwischen 10 und 30 Zentimeter lang und je nach Länge 5 bis 15 Zentimeter breit. Ihre Oberfläche ist behaart.

Die Blüten der Pflanze sind glockenförmig mit auffallenden, gelben Staubbeuteln. Die Farbe der Blütenblätter ist weißlich bis hin zu bläulich oder violett. Die Kartoffelpflanze blüht zwischen Juni und August.

Alle oberirdischen Teile der Pflanze, die Keimlinge der Knollen und auch grüne Kartoffeln sind übrigens sehr giftig!


Vermehrung

In diesen "Beeren" befinden sich die Samen der Kartoffelpflanze

Kartoffeln vermehren sich, wie viele andere Pflanzen auch, auf zwei verschiedene Arten. Die Blüten bilden nach der Befruchtung Samen. Diese befinden sich in grünen, etwa kirschgroßen Beeren.

Außerdem bildet die Pflanze unter der Erde Wurzeln und Ausläufer. Am Ende dieser Ausläufer wachsen die Kartoffelknollen, die uns als Nahrungsmittel dienen. Werden die Kartoffeln nicht geerntet, so wachsen aus diesen jungen Kartoffelknollen neue Pflanzen. Der Ausläufer, an dessen Ende sich die Kartoffel bildet, stirbt ab, sobald die Kartoffel reif ist.


Ernte

Die Kartoffel treibt neue Sprossen aus

Je nach Sorte werden die ersten Kartoffeln bereits ab April geerntet. Diese Kartoffeln sind Frühkartoffeln. Sie werden auch oft „Heurige“ genannt. Mittelkartoffel werden im Sommer und Spätkartoffel im Spätsommer geerntet. Die Spätkartoffel haben gute Lagereigenschaften. Sie werden den Winter über gelagert und das ganze Jahr über verkauft.

Geerntet werden die Kartoffeln bei uns maschinell. Ein spezieller Kartoffelernter trägt die zu Dämmen aufgeschüttete Erde ab und siebt diese. Über bleiben die Knollen und das Kraut. Beides wird voneinander getrennt und wieder abgeworfen. Nun kommt eine andere Maschine zum Einsatz – nämlich der Kartoffelsammelroder. Dieser sammelt die Kartoffeln ein und verlädt sie gleich auf Wagen.


Verwendung

Diese Kartoffeln werden am Markt verkauft

Es gibt eine ganze Menge schmackhafter Gerichte, die aus Kartoffeln zubereitet werden können. Dazu gehören:

  • Kartoffelpüree
  • Pommes Frittes
  • Kartoffelpuffer
  • Chips und
  • Bratkartoffeln

Aber auch einfach gekochte Kartoffel mit ein wenig Salz und Butter schmecken ganz hervorragend.

Kartoffeln werden nicht nur von uns Menschen gerne gegessen. Sie dienen auch als Tierfutter und es kann Stärke aus ihnen hergestellt werden. Stärke wird für andere Lebensmittel benötigt und ist zum Beispiel der Grundstoff für Kleber.


Externe Links

Sonstiges

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