Pfingsten: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 21. Mai 2012, 08:35 Uhr
Das Wort Pfingsten stammt aus dem Griechischen (pentekosté = der fünfzigste Tag) und steht für das Fest des Heiligen Geistes, welches fünfzig Tage nach Ostern gefeiert wird.
In der Bibel steht, dass der Heilige Geist am fünfzigsten Tag nach Ostern auf die Apostel herabkam, als sie sich in Jerusalem versammelten. Das Wunder dabei war, dass sie plötzlich in allen Sprachen der Welt sprechen konnten, und alle Menschen in Jerusalem - egal woher sie stammten - verstanden ihre Worte.
Pfingsten wird erst seit dem 4. Jahrhundert als eingeständiges Fest gefeiert und gilt als Abschluss der Osterzeit.
Es gibt auch einige Redewendungen, die sich aus den Pfingstbräuchen entwickelt haben, wie zum Beispiel: "Du bist heute wieder aufgeputzt wie ein Pfingstochse".
Wusstest du übrigens, dass die Pfingstrose eines der Symbole für Pfingsten ist?
Inhaltsverzeichnis
Brauchtum
Das traditionelle Pfingst-Brauchtum ist vor allem in den ländlichen Regionen Österreichs immer noch stark vertreten.
Pfingsten wird vor allem als Feier zu Ehren der wiedererwachten Natur begangen. Der Sommer hat nun endgültig den Winter besiegt, denn das Datum des Festes liegt in jedem Fall immer nach den Eisheiligen. Häuser und Ställe werden mit Grün geschmückt. Die segenbringenden Zweigen müssen keine Winterdämonen verscheuchen und Hexen mehr abweisen, sondern nur Fruchtbarkeit und Glück verheißen.
Mancherorts trug das Fest den Charakter eines Geschenktags. Ähnlich wie an Weihnachten erhielt das Gesinde Gaben und häufig auch Geld. Kindern wurden Pfingstwecken in Gestalt einer sitzenden Taube geschenkt, und gebratene Tauben kamen als traditionelle Speise auf den Mittagstisch.
Das Vieh wird oft erst jetzt zum ersten Mal auf die Weide getrieben - das Tier, das den Zug anführt (manchmal auch: das letzte) ist besonders schön mit Blumenkrone, farbigen Bändern und Glocke geschmückt, daher die Redensart: "aufgeputzt wie ein Pfingstochse".
Geschichte
Das christliche Pfingsten fällt zusammen mit dem jüdischen Wochenfest. Es wurde 7 Wochen nach dem Pascha- und Mazzotfest gefeiert. Dieses war ein Ernte- und Wallfahrtsfest, dass die Paschazeit abschloss. Nach 70 n. Chr. (Zerstörung des Tempels) verschob sich der Festinhalt. Das Wochenfest wurde zum "Schwurfest" an dem die Erneuerung des Bundes vom Sinai gefeiert wurde.
Das christliche Pfingsten wurde entsprechend als Abschluss der Osterzeit und zugleich als Tag der Konstituierung des "neuen Gottesvolkes" - der Kirche- verstanden.
Nach "Ostern" als dem Urdatum der Kirche wandten sich die Jünger Jesu am fünfzigsten Tag ("Pfingsten") zum ersten Mal mit ihrer Botschaft in Jerusalem an die Öffentlichkeit. Sie machten dabei die unmittelbare Erfahrung des Geistempfangs, die sich möglicherweise im Auftreten ekstatischen Zungenredens äußerte (Sprachenwunder). Als eigenständiges Fest wird Pfingsten erst seit dem 4. Jahrhundert gefeiert, wobei die "Geistsendung" als Hauptinhalt gilt.
Symbole
Die Pfingsttaube
Die Taube steht als Symbol für den heiligen Geist, aber auch für die Reinheit und das vom Geist inspirierte Denken. Lukas (3,22) erzählt, dass bei der Taufe Jesu der Heilige Geist "sichtbar auf ihn herab" kam "wie eine Taube". Sie schwebten im Kirchenschiff, über dem Taufbecken oder an dem Schalldeckel der Kanzel.
Das Pfingstfeuer
Bis ins 20. Jahrhundert wurde im Gebirge und in Schlesien zu Pfingsten der Abschied von der Winterzeit und der damit verbundene Frühlingsanfang gefeiert. Am 2. und 3. Pfingsttag wurde ein Freudenfeuer - das sogenannte Pfingstfeuer - entfacht. In vielen Gegenden wurden zusätzlich die Häuser mit Blumen und Birkenzweigen geschmückt und spezielle Pfingstlieder gesungen.
In der heutigen Zeit wird in manchen Orten am Pfingstsamstag ein Pfingstfeuer, ähnlich wie das Osterfeuer, entzündet. Das Feuer ist verbunden mit einem langem Gottesdienst mit Liedern, Lesungen und Erzählungen sowie einer Nachtwache, der Pfingstvigil.
Rote Flammen (Feuerzungen)
Auf den meisten Pfingstdarstellungen sind Feuerzungen über den Köpfen der Jünger Jesu zu sehen. Sie stellen die Erleuchtung angesichts der Ausgießung des Heiligen Geistes dar und symbolisieren die Fähigkeit des "Sprechens in jeder Sprache".
Die Pfingstrose
Die Pfingstrose ist ein aus dem Mittelmeerraum und China stammendes Pfingstsymbol. Der Sage nach wurde sie, aufgrund ihrer heilenden Wirkung, nach dem Götterarzt Paeon benannt.
Der Geschichte nach ging eine Frau, als sie vom Tode Jesu erfuhr, in ihren Rosengarten und weinte. Als sie merkte, dass ihre Rosen keine Dornen mehr besaßen, sagte sie: "Gott hat die Dornen fortgenommen, das Leid hat sich in Freude verwandelt."