Flaschenzug: Unterschied zwischen den Versionen
(→Die Goldene Regel der Mechanik) |
(→Die Goldene Regel der Mechanik) |
||
Zeile 25: | Zeile 25: | ||
Will man die Last '''einen Meter''' hoch heben, muss man '''zwei Meter des Seils''' ziehen. | Will man die Last '''einen Meter''' hoch heben, muss man '''zwei Meter des Seils''' ziehen. | ||
− | Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch '''der [[Hebel]]''': am längeren Hebelarm muss weniger Kraft ausgeübt werden, dafür legt man eine größere Strecke zurück als | + | Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch '''der [[Hebel]]''': am längeren Hebelarm muss weniger Kraft ausgeübt werden, dafür legt man eine größere Strecke zurück als am kürzeren. <div class="intern"></div> |
Version vom 2. Mai 2013, 14:09 Uhr
Ein Flaschenzug ist eine Maschine, mit deren Hilfe der Kraftaufwand zum Bewegen einer Last verringert wird. Der einfache Flaschenzug war bereits dem Philosophen Aristoteles (384 v.Chr. - 322 v.Chr.) bekannt. Archimedes, ein bedeutender Physiker und Mathematiker der Antike, erfand wahrscheinlich den zusammengesetzten Flaschenzug. In den Schriften des Vitruvius, eines römischen Architekten und Ingenieurs, finden sich ausführliche Beschreibungen von Flaschenzügen und Kränen.
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert ein Flaschenzug?
Mindestens drei Teile sind für einen Flaschenzug notwendig:
- eine Halterung ("Flasche")
- eine bewegliche Rolle
- ein Seil
Das Seil wird über die Rolle geführt und dazu benutzt, ein Gewicht hochzuheben oder zu ziehen. Die Kraftersparnis ergibt sich daraus, auf wie viele Tragseile sich das Gewicht verteilt. Bei einer Rolle gibt es nur ein Tragseil, daher auch keine Kraftersparnis. Bei zwei Rollen, also zwei Tragseilen – wie auf dem Bild rechts – beträgt die Kraftersparnis bereits die Hälfte. Man benötigt also nur mehr die halbe Kraft, um die Last zu heben. Mit jeder zusätzlich eingesetzten Rolle verringert sich die benötigte Kraft.
Die Goldene Regel der Mechanik
Die Funktionsweise des Flaschenzugs folgt der Goldenen Regel der Mechanik.
Sie lautet: "Arbeit ist Kraft mal Weg". Wenn man weniger Kraft brauchen will, muss man den Weg verlängern.
Mit einem Zwei-Rollen-Flaschenzug kann man daher ein Gewicht mit halbem Kraftaufwand heben, muss aber die doppelte Hebestrecke am Zugseil ziehen.
Will man die Last einen Meter hoch heben, muss man zwei Meter des Seils ziehen.
Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch der Hebel: am längeren Hebelarm muss weniger Kraft ausgeübt werden, dafür legt man eine größere Strecke zurück als am kürzeren.
Einsatz des Flaschenzuges
Das mehrere tausend Jahre alte Prinzip des Flaschenzugs wird noch heute in vielen Bereichen angewendet:
- Der Kran - immer schon der wichtigste Anwendungsbereich
- Spannvorrichtungen (z.B. für Slacklines)
- Bergsteigen – durch Umlenken eines Seiles durch mehrere Karabiner kann man mit geringerem Kraftaufwand hochklettern oder sich abseilen
- Schnürschuhe – im Grunde ist jede Schnürung durch mehrere Ösen zugleich ein Flaschenzug!
Sonstiges