Margareten (5. Bezirk): Unterschied zwischen den Versionen
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Das Wappen des Bezirkes Margareten ist in sechs Teile geteilt. | Das Wappen des Bezirkes Margareten ist in sechs Teile geteilt. | ||
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== Lage und Grenzen == | == Lage und Grenzen == |
Version vom 18. August 2014, 09:44 Uhr
Wusstest du, dass im Einsiedlerpark ein Tröpferlbad war? Jährlich besuchten es mehr als 200 000 Menschen. Das Tröpferlbad war eine Badeanstalt für alle, die zu Hause keine Dusche oder Badewanne hatten.
Steckbrief
Fläche: | 2,03 km² |
Einwohnerzahl: | 52 590 (Anfang 2008) |
Nachbarbezirke: |
Mariahilf Wieden Favoriten Meidling |
Wichtige Bauwerke: |
Haltestelle Kettenbrückengasse (U4) Hochhaus Linienkapelle Margaretenhof |
Wichtige Straßen: |
Am Hundsturm Margaretenstraße Margaretengürtel Rechte Wienzeile Schönbrunnerstraße Ziegelofengasse |
Gewässer: |
Wienfluss Quellen (beim Siebenbrunnen) |
Wichtige Brücken: |
Kettenbrücke Pilgrambrücke Reinprechtsdorferbrücke |
Verkehrsmittel: |
U4 Straßenbahnlinien 6, 18, 62, 65 Badner Bahn Autobuslinien 12A, 13A, 14A, 59A Schnellbahn |
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Wappen
Das Wappen des Bezirkes Margareten ist in sechs Teile geteilt.
- Oben links (Nikolsdorf): der Heilige Nikolaus auf einer Wiese
- Oben rechts (Matzleinsdorf): der Heilige Florian, er ist der Patron der örtlichen Pfarrkirche
- Mitte (Margareten): die Heilige Margareta von Antiochia auf einer Wolke, unter ihr liegt ein grüner Drache
- Unten links (Hundsdorf): ein silbernes Einhorn, das aus einem Turm blickt
- Unten rechts (Reinprechtsdorf): ein blauer, goldverzierter Reichsapfel
- Unten mitte (Laurenzergrund): der Heilige Laurentius, der auf einem Feuerrost zu Tode gefoltert wurde
Lage und Grenzen
Lage
- Im Norden von Margareten ist der 6. Bezirk – Mariahilf.
- Im Osten befindet sich der 4. Bezirk – Wieden.
- Im Süden ist der 10. Bezirk – Favoriten.
- Im Westen liegt der 12. Bezirk – Meidling.
Grenzen:
- Norden: Rechte Wienzeile (Wienfluss)
- Osten: Kettenbrückengasse – Margaretenstraße – Kleine Neugasse – Mittersteig – Ziegelofengasse – Blechturmgasse
- Süden und Westen: Margaretengürtel
Wichtige Gebäude
Haltestelle Kettenbrückengasse
Das Gebäude der Haltestelle Kettenbrückengasse (U4) wurde 1898 vom Architekten Otto Wagner im Jugendstil gebaut.
Hochhaus
Das Hochhaus in der Leopold-Rister-Gasse 5 war das erste Hochhaus der zweiten Republik. Es hat 20 Stockwerke. Leopold Rister war von 1921 bis 1934 Bezirksvorsteher des 5. Bezirks.
Kongresshaus
An der Stelle des heutigen Kongresshauses Wien am Gürtel stand früher ein Eisenbahnerheim. Eisenbahnbilder am Kongresshaus erinnern noch daran.
Linienkapelle
Auf dem Linienwall (heute Gürtel) gab es früher Linienämter. An jedes dieser Ämter war auch eine Linienkapelle angeschlossen. Die Linienkapelle in der Schönbrunnerstraße wurde 1759 gebaut.
Margaretenbrunnen
Vom Margaretenbrunnen führte einst eine Wasserleitung zum Siebenbrunnen. Der Brunnen wurde 1835 gebaut und zeigt die Heilige Margarete von Antiochia, die geköpft wurde und heute als Patronin der Bauern und Schwangeren gilt.
Margaretenhof
Bis 1883 stand an der Stelle des Margaretenhofes das Margaretner Brauhaus. Der Margaretenhof soll an das zerstörte Schloss Margareten erinnern. Die Häuser sehen ein wenig wie ein Schloss aus.
Metzleinstaler Hof
Der Metzleinstaler Hof war der erste Gemeindebau in Wien nach dem 1. Weltkrieg. Er wurde 1920 eröffnet.
Reumannhof
Der Reumannhof wurde in den Jahren 1924-1926 erbaut. Seinen Namen hat er von dem Wiener Bürgermeister Jakob Reumann, unter dessen Amtszeit Wien ein eigenes Bundesland wurde (1922).
Museen
Das Bezirksmuseum
Das Bezirksmuseum befindet sich im Amtshaus Schönbrunnerstraße 54. Dort gibt es sehr viele interessante Fotos über Margareten.
Österreichisches Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum
Dieses Museum befindet sich in der Vogelsanggasse 36. Dort kannst du etwas über Wirtschaft und Gesellschaft heute im Vergleich zu früher erfahren. Es gibt dort immer wieder interessante Ausstellungen.
Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung
Dieser Verein befindet sich in der Rechten Wienzeile 97, im ehemaligen "Vorwärtshaus". Früher wurde in diesem Gebäude die "Arbeiterzeitung" gedruckt. Hier erfährt man viel über das Leben der Arbeiter früher und ihre Politik.
Kirchen
Die Florianikirche
Die Florianikirche ist eine römisch-katholische Pfarrkirche. Als Florianikirche oder Rauchfangkehrerkirche wurde auch die alte, dem Heiligen Florian gewidmete, Matzleinsdorfer Pfarrkirche bezeichnet, die sich bis 1965 in der Mitte der Wiedner Hauptstraße befand und als ein Wiener Wahrzeichen galt.
Spitäler
Das Hartmannspital
In der Hartmanngasse 7 gab es bereits 1865 ein Krankenhaus, das später den Namen Hartmannspital bekam.
Johann Georg Hartmann war ein Seidenwarenfabrikant und Wohltäter. Er lebte von 1772 bis 1850.
Das Hartmannspital ist ein von den Franziskanerinnen von der christlichen Liebe geführtes gemeinnütziges, nichtöffentliches Wiener Spital in der Nikolsdorfergasse im 5. Bezirk. Hier wurde 1902 die erste gelungene Nierentransplantation an einem Hund durchgeführt.
Straßen, Gassen, Plätze, Brücken
Straßen und Gassen
Am Hundsturm
Der Name erinnert an die Vorstadt Hundsturm. Hier ließ Kaiser Matthias um 1600 einen Turm für seine Jagdhunde errichten (Rüdenturm).
Margaretenstraße
hieß vor 1914 Neu Wiedner Hauptstraße.
Margaretengürtel
Der Name Margaretengürtel erinnert an die ehemalige Vorstadt Margareten. Dieser Name geht auf die Kapellen zurück, die der Heiligen Margaretha von Antiochia gewidmet wurden.
Rechte Wienzeile
Die Rechte Wienzeile ist nach ihrer Lage am rechten Ufer des Wienflusses benannt. Im 4. Bezirk hieß sie früher Wienstraße, im 5. Bezirk Flußgasse.
Schönbrunnerstraße
Die Schönbrunner Straße hieß bis 1898 Hundsthurmer Hauptstraße. Sie führt zum Schloss Schönbrunn, daher der heutige Name.
Schloßgasse
Die Schloßgasse hat ihren Namen vom ehemaligen Schloss Margareten, das an dieser Stelle stand.
Gartengasse
Die Gartengasse war früher ein Teil des Margaretner Schlossgartens.
Hofgasse
In der Hofgasse stand früher der Gutshof des Margaretner Schlosses.
Siebenbrunnenfeldgasse
Hier gab es einst sieben Brunnen, deren Wasser über eine Wasserleitung seit 1562 in die Hofburg geleitet wurde.
Ziegelofengasse
In der Ziegelofengasse standen um 1683 zwei Ziegelöfen, in denen Ziegel für Häuser gebrannt wurden.
Schußwallgasse
Die Schußwallgasse war ein wichtiger Verteidigungspunkt des alten Wien.
Plätze
Am Hundsturm
Bereits 1408 stand an dieser Stelle die Hunczmühle. Sie wurde von einem Bach angetrieben, der vom Siebenbrunnenfeld hinab floss. Später baute Kaiser Matthias für seine Hunde (Rüden) einen Turm (Hundsturm). Seit dem 17. Jahrhundert war Hundsturm Vorstadt.
Bacherplatz
Den Bacherplatz gibt es schon seit 1871. Er wurde nach Leopold Bacher benannt. Dieser war Gärtner, Armenrat und Armenbezirksdirektor. Heute befindet sich dort ein Spielplatz.
Einsiedlerplatz
Matthäus Käufler lebte hier von 1763 bis 1782 als Einsiedler. Vorher war er Kirchendiener in der Nikolsdorfer Friedhofskirche.
Margaretenplatz
Der Margaretenplatz war früher das Zentrum von Margareten. Hier stand das Schloss Margareten. Heute erinnern an dieses Schloss die Hofgasse, die Gartengasse und die Schloßgasse. Am Mittelpunkt des Platzes steht ein Denkmal der Heiligen Margarete von Antiochia, die geköpft wurde und heute als Patronin der Bauern und Schwangeren gilt.
Matzleinsdorferplatz
Der Matzleinsdorfer Platz erinnert an den früheren Vorort Matzleinsdorf. Er gehört seit 1861 zum 5. Bezirk. Der Name des Ortes geht auf den männlichen Vornamen Mazo zurück.
Siebenbrunnenplatz
Der Siebenbrunnenplatz erinnert an die ehemalige Wasserleitung Siebenbrunnen. Sie lieferte bis zum vorigen Jahrhundert Wasser in die Hofburg im 1. Bezirk. Der dort stehende Brunnen zeigt die Wappen der sieben Vorstädte, die heute den Bezirk Margareten bilden.
Zentaplatz
Der Zentaplatz und die Zentagasse erhielten ihren Namen als Erinnerung an den Sieg des Prinzen Eugen von Savoyen bei der Schlacht bei Zenta in Ungarn am 11.9.1697.
Brücken
Kettenbrücke
Die Kettenbrücke über den Wienfluss wurde 1828 bis 1830 erbaut. Nach dieser Brücke wurde auch die Kettenbrückengasse benannt.
Nevillebrücke
Die Nevillebrücke wurde 1854 erbaut und 1898 erneuert. Sie hieß vorher "Eiserne Brücke" und ist nach ihrem Architekten, Ing. Franz Neville, benannt.
Pilgrambrücke
Die Pilgrambrücke wurde 1866/67 erbaut. Vorher hieß sie Stärkmachersteg oder auch Dorotheersteg. Benannt ist sie, wie die Pilgramgasse, nach Anton Pilgram, einem Landschaftsbaumeister.
Reinprechtsdorferbrücke
Die Reinprechtsdorfer Brücke erinnert an die Vorstadt Reinprechtsdorf. Sie wurde 1862 erbaut und 1898 erneuert. Früher hieß sie Kugelsteg.
Wackenroderbrücke
Diese Brücke wurde nach Christian Wackenroder (1809-1875) benannt. Er war der erste Bezirksvorsteher von Mariahilf.
Gewässer
Der Wienfluss
Der Wienfluss entspringt am Nordhang des Kaiserbrunngebirges bei Rekawinkel im Wienerwald in 620 Meter Seehöhe als "Dürre Wien" ("dürr" von "dier", was träge oder langsam bedeutet).
Das Flussgebiet mit den Zuflüssen umfasst 225 km², davon 25 km² im Stadtgebiet von Wien. Auf seinem 33 Kilometer langen Weg bis zur Mündung in den Donaukanal nimmt der Wienfluss 124 Bäche auf.
Seinen Namen trägt er ab der Vereinigung der Dürren Wien mit dem Pfalzauer Bach.
Durch Jahrtausende war der Wienfluss für die Menschen, die nahe seinem Ufer wohnten, von großer Bedeutung:
Fische und Krebse dienten als Nahrung, sein Wasser betrieb Mühlen, aber viele Überschwemmungen richteten schwere Schäden an.
In vorgeschichtlicher Zeit war der Wienfluss ein mächtiger Strom mit mehreren hundert Metern Breite. An den Geländestufen im 15. Bezirk ist deutlich erkennbar, wie der Fluss allmählich in sein heutiges Bett zurückgewichen ist.
Noch in der Römerzeit war er ein beachtliches Gewässer mit vielen Inseln, umgeben von dichten Auwäldern. Auch im Mittelalter war er wesentlich größer als jetzt. Und noch im vorigen Jahrhundert war das Flussbett bis zu 285 m breit, wenn auch sehr flach.
Öffentliche Verkehrsmittel
- U4
- Straßenbahnlinien 6, 18, 62, 65
- Badner Bahn
- Autobuslinien 12A, 13A, 14A, 59A
- Schnellbahn
- Badner Bahn
Die Badner Bahn fährt vom Karlsplatz bis nach Baden, südlich von Wien. Dabei passiert sie auch den 5. Bezirk an den Stationen Laurenzgasse und Matzleinsdorferplatz. - Schnellbahn
Folgende Linien stehen zur Verfügung:
S1 (Gänserndorf - Floridsdorf - Meidling - Wr. Neustadt)
S2 (Mödling - Südbahnhof - Gerasdorf - Mistelbach)
S3 (Retz - Hollabrunn - Floridsdorf - Meidling)
S15 (Westbahnhof - Hütteldorf - Meidling - Floridsdorf) - U-Bahn
U-Bahnstationen der U4: Kettenbrückengasse, Pilgramgasse und Margaretengürtel
Parks
Bacherpark
Dieser Park wurde nach dem Gärtner Leopold Bacher benannt. Dieser war auch in der Armenfürsorge tätig. Der Park ist am Bacherplatz.
Einsiedlerpark
Matthäus Käufler, der hier als Einsiedler lebte, gab dem Platz und Park den Namen.
St. Johann Park
Dieser Park wurde nach dem ehemaligen Grundbesitzer dem Spital zu "Sankt Johann an der Als" benannt.
Freizeitangebote
Spektakel
Im Spektakel in der Hamburgerstraße 14 wird vor allem Kabarett gezeigt.
"Theater zum Fürchten" - "Scala"
Dieses kleine Theater befindet sich in der Wiedner Hauptstraße 108. Die "Scala" hat 160 Plätze und wurde 1996 gegründet. Früher befanden sich in dem Haus ein Boxklub, ein Supermarkt und das Atlantis-Kino. Es werden dort regelmäßig interessante Stücke gespielt.
Filmcasino
Im Filmcasino werden vor allem Filme für Erwachsene gezeigt. Die Filme sind oft künstlerisch wertvoll, d. h. man muss nach dem Ansehen über den Film nachdenken oder der Film wurde in einer besonderen Art gemacht. Es gibt aber immer wieder spezielle Wochen, in denen Programme für Kinder gestaltet werden.
Filmhaus Stöbergasse
Im Filmhaus Stöbergasse werden Filme gespielt, die in den großen Kinos nicht gezeigt werden. Es gibt aber immer wieder spezielle Wochen, in denen Programme für Kinder gestaltet werden.
Handballverein
Der Handballverein HC Telekom Austria Wien WAT Margareten bietet Jugendlichen die Möglichkeit, ihren Lieblingssport in einem Verein auszuüben. Den Verein gibt es schon seit 1894.
Sagen und Geschichten