Geschichte des 12. Bezirks: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | Der Bezirk wurde aus den 5 Vorortgemeinden Altmannsdorf, Gaudenzdorf, Hetzendorf, Obermeidling und Untermeidling gebildet und unter dem Namen Meidling am 1. Jänner 1892 nach Wien eingemeindet. | |
− | + | In der Folge wurde aus ihm ein typischer Arbeiterbezirk. Im Bereich des Gürtels entstanden in den 1920er Jahren viele Gemeindebauten. Die Gebiete von Hetzendorf und Altmannsdorf blieben zwar ländlich geprägt, doch entstanden auch dort nach dem Zweiten Weltkrieg ausgedehnte Wohnhausanlagen. | |
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Version vom 11. Februar 2015, 09:13 Uhr
Meidling wurde bereits unter dem Namen Murlingen 1140 urkundlich erwähnt. Zum einem großen Teil gehörte der Grund dem Stift Klosterneuburg. Es wurde im Mittelalter hauptsächlich Feld- und Weinbau betrieben. Eine schwefelhältige Quelle, die schon die Römer kannten, wurde 1755 wiederentdeckt. Elf Jahre später wurde ein ehemaliges Jagdschlösschen zum Theresienbad umgebaut.
Meidling war recht groß und wurde 1806 in Obermeidling und Untermeidling geteilt. In Untermeidling entwickelte sich auf altem Ziegelei-Gelände eine eigene Siedlung, die 1846 unter dem Namen Wilhelmsdorf abgetrennt wurde.
Der Bezirk wurde aus den 5 Vorortgemeinden Altmannsdorf, Gaudenzdorf, Hetzendorf, Obermeidling und Untermeidling gebildet und unter dem Namen Meidling am 1. Jänner 1892 nach Wien eingemeindet.
In der Folge wurde aus ihm ein typischer Arbeiterbezirk. Im Bereich des Gürtels entstanden in den 1920er Jahren viele Gemeindebauten. Die Gebiete von Hetzendorf und Altmannsdorf blieben zwar ländlich geprägt, doch entstanden auch dort nach dem Zweiten Weltkrieg ausgedehnte Wohnhausanlagen.
Inhaltsverzeichnis
Altmannsdorf
Der Ort Altmannsdorf wurde etwa 1136 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und hatte lange Zeit ländlichen Charakter. Es wird angenommen, dass Altmannsdorf nach Bischof Altmann von Passau benannt wurde. Das Dorf entstand um den Khleslplatz. Dort befand sich damals eine Kapelle. Heute steht an diesem Platz die Sankt Oswald Kirche.
In Altmannsdorf standen kleine Bauernhäuser, rings herum lagen Weingärten. Deshalb wurde das Dorf ein bedeutender Weinort. Lange Zeit blieb Altmannsdorf nur ein kleiner Ort mit wenigen Ziegeleien. Die wichtigsten Verkehrswege führten an dem Dorf nur vorbei. Erst spät entwickelten sich ein Hendl- und Gemüsemarkt und eine Blutegelzucht.
In manchen Innenhöfen der Häuser sind heute noch die Taubenschläge von damals zu sehen.
Gaudenzdorf
Gaudenzdorf gehörte früher zu Untermeidling.
Probst Gaudenz Edler zu Ehren bekam der Ort diesen Namen. Edler stimmte auch der Trennung von Untermeidling zu. So entstand 1819 entlang des heutigen Gürtels der Vorort.
Wegen der Lage an der Wien (= Wienfluss) siedelten sich zahlreiche Färber, Gerber und Wäscher an.
Hetzendorf
Der ländliche Ort wurde im Mittelalter als Hercindorf bezeichnet. Er wurde erstmals 1140 urkundlich erwähnt.
Die Dorfherrschaft hatte das Stift Klosterneuburg. 1456 kam Hetzendorf in den Besitz des Deutschen Ritterordens. Eine paar Jahrzehnte lang befand sich Hetzendorf im Besitz von Maria Theresia.
Hetzendorf wuchs und veränderte sich nur langsam. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich der Ort zu einer Villensiedlung.
Obermeidling
Das Stift Klosterneuburg wollte, dass Obermeidling 1806 von Untermeidling abgetrennt wird. Die beiden Orte teilten sich aber weiterhin Schule, Kirche und Friedhof. Obermeidling war neunmal kleiner als Untermeidling.
Die Ortsbezeichnungen wurden nach der Lage am Wienfluss gewählt, das heißt, Obermeidling liegt weiter oben am Wienfluss. Obermeidling besaß mit dem Dreherpark eines der beliebtesten Vergnügungslokale im alten Wien.
Untermeidling
Untermeidling war neunmal größer als Obermeidling.
Als die Schönbrunner Straße entlang des Wienflusses angelegt wurde, begannen die Untermeidlinger viele Häuser zu bauen.
Im Süden von Untermeidling siedelten sich bei den Ziegelteichen Arbeiter an. Sie erhielten vom Stift Klosterneuburg die Erlaubnis, eine eigene Gemeinde zu bilden – Wilhelmsdorf. Die Bewohner waren Arbeiter der nahen Fabriken, Gärtnereien und Ziegeleien. Das Dorf wurde auch "Bei den Ziegelöfen" genannt. Die Wilhelmsdorfer Kapelle in der Rauchgasse und die Wilhelmstraße erinnern uns noch an das kleine "Dörfel".