Die Spinnerin am Kreuz: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 1. Februar 2021, 18:09 Uhr
Auf der Höhe des Wienerberges haben fromme Menschen schon vor Jahrhunderten ein schlichtes Holzkreuz errichtet. Später trat an dessen Stelle eine prunkvolle Gedenksäule aus Stein, die der Volksmund »Die Spinnerin am Kreuz« nennt. Im Im Lauf der Zeit entstanden einige Sagen um dieses steinerne Denkmal.
Einst begleitete ein Ritter den Herzog Leopold dem Glorreichen auf einen Kreuzzug in das Heilige Land. Die Gattin des Ritters versprach, auf der Höhe des Wienerberges an Stelle des Holzkreuzes ein schönes Steinkreuz zu errichten, wenn der geliebte Gatte wohlbehalten zurückkehre. Sie beschloss, die Kosten für das Kreuz nur durch ihrer Hände Arbeit, durch Spinnen, zu verdienen.
Vom Morgen bis zum Abend arbeitete sie beim Kreuz und wartete auf ihren Ehemann. Viele Kreuzfahrer und auch Herzog Leopold kehrten heim, doch der Gatte kam nicht. Das dritte Jahr wartete sie schon.
Eines Abends wankte plötzlich ein einsamer Wanderer,
auf seinen Stock gestützt, daher.
Die Spinnerin erkannte in dem Fremden ihren Gatten.
Der Heimgekehrte erzählte seiner Frau, dass er im Feindesland schwer verwundet wurde und zwei Jahre er in elender Sklaverei geschmachtet hatte. Dann gelang ihm die Flucht und Rückkehr in die Heimat.
Dankerfüllt hielt die Rittersfrau ihr Gelübde und ließ an Stelle des verwitterten Holzkreuzes eine kunstvolle steinerne Säule errichten, die zum Gedächtnis an die fromme Stifterin den Namen »Spinnerin am Kreuz« erhielt.
So wurde die Denksäule am Wienerberg zum Wahrzeichen inniger Gattenliebe und Gattentreue und schaut als solches noch heute weithin in die Lande.