Dachs: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 8. Juli 2010, 10:15 Uhr
Der Dachs oder „Grimbart", wie er in der Fabel genannt wird, ist ein sehr scheuer Bewohner unserer Wälder. Außerdem ist er nur in der Nacht aktiv. Aus diesem Grund werden Dachse nur selten gesehen.
Wenn du allerdings einen Dachs siehst, wirst du ihn wahrscheinlich gleich erkennen, denn nur er hat so ein weißes Gesicht mit schwarzen Streifen, die von der Nase über die Augen bis hin zum Ohr verlaufen.
Inhaltsverzeichnis
Lebensraum
Dachse gibt es beinahe in ganz Europa, außer auf ein paar abgelegenen Inseln wie etwa Sardinien und Korsika. Auch in Asien ist dieses Tier weit verbreitet.
Sein bevorzugter Lebensraum sind Wälder. In reinen Nadelwäldern wirst du den Dachs allerdings nicht finden. Manchmal kannst du sogar in großen Gärten oder in Parks auf Spuren von Dachsen treffen. Steppen und Sumpfgebiete zählen ebenso zu seinem Lebensraum wie das Gebirge (bis etwa 2000 Meter Seehöhe) und Küstenregionen.
Aussehen
Abgesehen von ihrem langen, schlanken Kopf mit der typischen Zeichnung sind Dachse eher plumpe Tiere. Sie haben kurze Beine und sind eher breit gebaut. Trotzdem können sie ziemlich schnell laufen und sogar recht gut schwimmen, auch wenn sie Wasser eigentlich gar nicht mögen.
Das Fell ihres Körpers ist grau gefärbt, mit einem dunkeln Strich am Rücken. Ihre Beine und ihr Hals haben eine schwarze Farbe. Die Vorderbeine besitzen ziemlich lange Krallen und sind damit hervorragend zum Graben geeignet. Das ist auch nötig, da Dachse in der Erde leben.
Dachse können bis zu 20 Kilogramm auf die Waage bringen. Von der Nasenspitze bis zur Schwanzspitze sind sie etwa 60 bis 70 Zentimeter lang.
Ernährung
Dachse zählen zu den Raubtieren. Sie gehören zur Familie der Marder. Auf ihrem Speiseplan stehen Insekten, Mäuse, Schnecken, junge Vögel und manchmal auch überfahrene Hasen. Dachse ernähren sich aber auch von Früchten, Beeren, Wurzeln und Nüssen.
Sie haben also einen recht abwechslungsreichen Speiseplan. Ihre lange Nase ist hervorragend zum Schnüffeln und Wühlen in der Erde geeignet. Stoßen sie beim Graben auf einen Wurm, so wird dieser auch nicht verschmäht.
Manche Dachse lieben Honig über alles. Um an die Süßspeise zu gelangen, brechen sie Wespennester auf. Vor den Stichen der Wespen fürchten sie sich nicht, da diese nicht durch ihr dichtes Fell dringen.
Wohnung
Dachse wohnen in Höhlen tief in der Erde. Die Röhren führen bis zu fünf Meter tief ins Erdreich und sie können bis zu 100 Meter lang sein. Meist leben mehrere Generationen in einem Dachsbau.
Gepolstert sind die Wohnhöhlen mit Gras und Laub, das sie jedes Frühjahr wechseln. So halten sie ihre Wohnungen sauber.
Dachse halten keinen Winterschlaf. Wenn es draußen aber kalt und nass ist, bleiben sie manchmal wochenlang in ihren Höhlen. Den Winter über verlassen sie ihren Bau so gut wie gar nicht. Sie halten eine so genannte Winterruhe. Während dieser Zeit zehren Dachse von ihren Fettreserven, die sie sich den Sommer über angefressen haben.
Dachse leben in unterschiedlichen Familienzusammenstellungen. Sie können als Einzelgänger vorkommen, als Paar, oder als Familie.
Nachwuchs
Das Eroberungsritual eines männlichen Dachses sieht ziemlich wild aus. Er jagt das Weibchen in hohem Tempo quer durch das Revier. Vor der Paarung kommt es vor, dass sich das Weibchen minutenlang am Rücken wälzt. Anschließend paaren sich die Beiden.
Obwohl die Paarungszeit der Dachse im Hochsommer ist, kommen die Jungen nicht im Winter zur Welt. Die befruchtete Eizelle ruht im Bauch der Mutter. Erst zwei Monate vor der Geburt beginnt aus der Eizelle ein kleiner Dachs zu wachsen, der dann, gemeinsam mit ein bis vier Geschwistern, im Februar oder März zur Welt kommt.
Dachsbabys sind so genannte Nesthocker. Sie kommen, wie auch Hunde und Katzen, blind und hilflos zur Welt. Erst nach etwa vier bis fünf Wochen öffnen sie ihre Augen. Im Alter von zwei Monaten beginnen sie langsam die Umgebung der Höhle zu erkunden. Nach und nach werden sie selbstständig.
Dachse bleiben oft bis zum Herbst bei ihren Müttern. Manche Dachsjunge wollen ihre Mutter aber auch weiterhin nicht verlassen. Spätestens im Frühjahr, wenn die nächsten Babys auf die Welt kommen, müssen sie sich aber ein eigenes Zuhause suchen.