Wolf: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. November 2011, 16:34 Uhr
Wölfe zählen zu den bekanntesten Raubtieren der Erde und sind die Vorfahren der uns bekannten Haushunde. Sie sind sogenannte Rudeltiere, daher keine Einzelgänger sondern meistens in einer Gruppe unterwegs. Früher hatten die Menschen große Achtung und Respekt vor diesen einzigartigen Tieren, ja bezeichnete sie sogar als „Brüder“.
Mit der Entwicklung der Landwirtschaft, also dem Anfang des Ackerbaus und der Viehzucht wurde der Wolf jedoch schnell zum Feindbild der Menschen.
Inhaltsverzeichnis
Aussehen
Trotz der Verwandtschaft gibt es einige körperliche Unterschiede zwischen Wölfen und Hunden. So haben Wölfe meist längere Beine und einen kürzeren Hals. Auch der Unterkiefer, die Augenhöhlen sowie die Form der Ohrmuscheln unterscheiden sich von jenen der Haushunde.
Die Fellfarbe der Wölfe ist je nach Lebensraum hell oder dunkel – die Farbpalette geht über weiß, schwarz, grau bis hin zu Fellen mit rötlicher sowie gelblicher Fellzeichnung.
Artenvielfalt
Wolf ist nicht gleich Wolf! Insgesamt gibt es ca. 13 verschiedene Wolfsarten weltweit. Dazu zählen z.b. die in Kanada lebenden Timberwölfe oder aber auch die weniger bekannten Indischen Wölfe welche im Iran, in Afghanistan, Pakistan und Indien vorkommen.
Weitere Verwandte der Wölfe sind die Kojoten sowie eine ägyptische Unterart der Goldschakale.
Lebensraum
In den Wäldern und Graslandschaften Kanadas, der Mongolei, Sibiriens und Osteuropas sind Wölfe noch etwas häufiger verbreitet.
In weiten Teilen Europas, Asien, Nordafrika und Nordamerika ist der Wolf jedoch nach und nach aus seinem Lebensraum verdrängt, verfolgt und letztendlich ausgerottet worden.
Wölfe sind nicht nur hervorragende Jäger sondern besitzen auch eine ausgezeichnete Anpassungsfähigkeit – sie können sowohl in den eisigen Temperaturen der arktischen Tundra sowie in den brütend heißen Wüsten Nordamerikas sowie Zentralafrikas überleben!
Nahrung
Auf dem Speiseplan der Wölfe stehen neben Rentieren', Elchen und anderen verschiedenen Hirscharten auch Wildschweine. In Gebirgsregionen werden Wildschafe und Steinböcke gejagt.
Auch kleinere Tiere wie Kaninchen und Wühlmäuse zählen zu ihrem Beuteschema. Pflanzen müssen sich hingegen keine sorgen machen vernichtet zu werden – denn Vegetarier sind Wölfe mit Sicherheit nicht.
Jagd und Revierverhalten
Die Jagd auf Beutetiere unternehmen Wölfe in der Gruppe. Denn als Rudel gelingt es ihnen auch die größeren Tiere zu erledigen. Sie entwickeln gewiefte Strategien. ZB jagen zwei Wölfe ein Beutetier solange bis es erschöpft ist und dann erst schlägt das restliche Rudel zu. Ganz schön gescheit, diese Wölfe!
Wölfe sind uns Menschen gar nicht so unähnlich – denn auch sie leben meist in einer familienartigen Gemeinschaft. Ein Rudel besteht also aus einem Elternpaar und deren Nachkommen. Gemeinsam bewohnen sie ein festes Revier das sie standhaft gegen andere Rudel verteidigen. Was für uns Menschen Grenzübergänge mit Schranken sind, entsprechen Harnmarkierungen bei Wölfen. Und das ist ganz schön viel Arbeit! Etwa alle 350 Meter unternehmen sie einen kleinen „Toiletten Stop“ ! Sie setzen also regelmäßig und in relativ kurzen Abständen ihre Duftmarkierungen, um andere Tiere "besetztes" Revier hinzuweisen.
Ein weiteres Mittel der Reviermarkierung ist das gut bekannte Heulen der Wölfe. Und wenn einmal geheult wird, dann aber so richtig! Denn die Wölfe heulen auch hier immer gemeinsam in der Gruppe und die benachbarten Rudel antworten dann meist ebenfalls mit einem kräftigen Geheule. Kaum zu überhören also!
Bedrohung
Leider zählen Wölfe zu den bedrohten Tierarten und stehen auf der roten Liste der gefährdeten Arten. Der weltweite Bestand der Wölfe ist in den letzten Jahrzehnten radikal zurück gegangen. Schuld daran sind aber nicht die tierischen Feinde der Wölfe wie Bär oder Luchs, sondern vor allem der Mensch. Einschränkung des Lebensraumes der Wölfe, zB die Zerstörung von Wäldern, ist einer der Gründe warum viele Arten bedroht sind. Aber auch die grausame Jagd und das Töten von Wölfen war lange Zeit ein Grund für das Schrumpfen des weltweiten Wolfbestandes.
Zum Glück hat in den letzten Jahren ein Umdenken der Menschen stattgefunden. Wölfe sind keine bösartigen, blutrünstigen Bestien die es auf uns Menschen abgesehen haben. Ganz im Gegenteil: Wölfe sind ein wichtiger Bestandteil des Ökologischen Gleichgewichts der Natur! Wölfe jagen nämlich meist schwache und kranke Tiere, sodass gesunde Tiere überleben und sich fortpflanzen können. Durch Wiederansiedelungsprojekte von Wölfen in freier Wildbahn, wird versucht die Zahl der Wölfe in den Wäldern zu erhöhen.
Film, Märchen und der liebe Wolf
Der liebe Wolf?
In Filmen und Märchen nimmt der Wolf meistens eher die Rolle der Bestie und des Bösewichts ein. Rotkäppchen und der böse Wolf. Der Wolf und die 7 Geißlein. Doch es geht auch anders: in dem Film Wolfsblut zB wird in atemberaubenden Bildern die Geschichte einer Freundschaft zwischen einem Wolf und einem jungen Mann erzählt.
Ein Traum...
"Ich habe einen Traum, indem wir Menschen auf einem spätsommerlichen Herbstspaziergang durch den Wald plötzlich stehen bleiben und innehalten weil wir einen Wolf sehen. In freier Natur und nicht hinter Gitterstäben im Zoo! Wir sehen dieses wunderschöne Tier, wie es in seiner Pracht in unsere Richtung blickt. Beeindruckend stark und scheu zugleich wirkt dieser Wolf. Und so plötzlich wie er aufgetaucht ist, ist er auch schon wieder verschwunden.
Ein Traum? Von wegen! Wenn wir begreifen, dass die Welt groß genug ist, ausreichend Lebensraum für Menschen UND Wölfe bietet und diese faszinierenden Lebewesen uns nichts Böses wollen, dann kann das nämlich Wirklichkeit werden." (Christina K.)
Externe Links
Falls ihr Österreich einmal Wölfe hautnah erleben wollt, dann solltet ihr unbedingt einen Ausflug ins Wolf Science Center in den Wildpark Ernstbrunn unternehmen! Hier geht es zur Homepage!