Straßenbahn
Wien hat eines der größten Straßenbahnnetze weltweit.
Sie wird hier liebevoll Bim genannt. Die Bezeichnung stammt vermutlich vom bimmelnden Geräusch der Warnglocke.
Ganz seltener wird die Straßenbahn noch als Tram (kurz für Tramway) bezeichnet. Der Begriff war seit dem 19. Jahrhundert gebräuchlich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste Straßenbahn in Wien war 1865 die Pferdetramway. Die Wagen fuhren auf Schienen und wurden von Pferden gezogen.
1883 gab die erste dampfbetriebene Straßenbahn - Dampftramway. 14 Jahre später fuhren die ersten elektrischen Straßenbahnen durch Wien.
Die beiden Weltkriege sind auch an der Straßenbahn nicht spurlos vorübergegangen. Sowohl Schiene, Oberleitungen und auch der Wagenbestand wurden beschädigt oder zerstört. Die Wiederherstellung konnte 1950 abgeschlossen werden.
Ab 1960 wurden einige Linien auf Autobusse umgestellt.
UStrab
In den 1960er Jahren boomte der Autoverkehr. Um die Verkehrslage zu verbessern wurden zwei große Teilstücke von Straßenbahnlinien tiefer – in einem Tunnel unter die Erde - gelegt. Das wird UStrab (= Unterpflaster-Straßenbahn) genannt.
Ein Teilstück verläuft am Südgürtel und wird heute immer noch von der Straßenbahn befahren. Das andere Teilstück wurde später zur U-Bahn-Linie U2 umgebaut.
Die Verkehrsprobleme konnten dadurch nicht gelöst werden.
weitere Veränderungen bis heute
Früher fuhr in der Straßenbahn ein Schaffner mit. Dieser kontrollierte bzw. verkaufte die Fahrkarten und sagte die Stationen an. Ab Ende der 1960-er wurden Fahrkartenautomaten und die Tonbandstimme zur Stationsansage eingeführt.
Seit 1995 gibt es den so genannten ULF (Ultra Low Floor – extrem niedriger Boden). Er hat mit 18 cm die niedrigste Einstiegshöhe weltweit. Das ist für Menschen - die älter sind, einen Rollstuhl benötigen oder mit einem Kinderwagen unterwegs sind - eine Erleichterung.
Besondere Fahrzeuge
Schon bei der Pferdetramway gab es die so genannten Sommerwagen. Auf denen konnten die Menschen zusätzlich im 1. Stock nicht überdacht sitzen.
Um die Jahrhundertwende pfiff den Fahrern der elektrischen Tram noch der Wind um die Ohren - da der Führestand offen war.
Um 1930 gab es geschlossene Doppelstockwagen auch bei der elektrischen Straßenbahn.
Sonderfahrzeuge wie Schneepflug und Güterwagen durften auch nicht fehlen.
Das Straßenbahn-Netz
Derzeit hat Wien 29 Straßenbahnlinien mit einer Linienlänge von 225 km und 1071 Haltestellen. Es werden rund 294 Millionen Fahrgäste pro Jahr transportiert. Außerdem gibt es noch die Vienna Ring Tram - für Touristen mit einem Spezialtarif.