Alsergrund (9. Bezirk)

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Datei:9 Rabenstein.gif
Der Rabenstein in der Rossau

Wusstest du, dass der Rabenstein zu den ältesten Richtstätten Wiens gehört? Hier befand sich auch seit 1325 das Stadtgerichtshaus (= Schranne). Die Urteile wurden vom Balkon aus verlesen. Hier wurden Verbrecher gehängt.


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Die Votivkirche zwischen 1890 und 1905
Blick über den Alsergrund
Die Strudlhofstiege

Steckbrief

Fläche: 2,97 km²
Einwohnerzahl: 40 528 (Stand: 1.1.2014)
Nachbarbezirke:






Innere Stadt
Leopoldstadt
Josefstadt
Hernals
Währing
Döbling
Brigittenau
Wichtige Bauwerke:










Fernwärmewerk Spittelau
Markthalle
Narrenturm
Roßauer Kaserne
Wappenhaus
Palais Liechtenstein
Votivkirche
Altes und neues AKH
St. Anna Kinderspital
ehemalige Wirtschaftsuniversität
Medizinische Fakultät
Wichtige Straßen:








Alserbachstraße
Alserstraße
Julius Tandler Platz
Nußdorferstraße
Porzellangasse
Roßauerlände
Spittelauer Lände
Währinger Straße
Währinger Gürtel


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Augartenbrücke (1874) damals Maria-Theresia-Brücke


Geschichte und Wappen

Hauptartikel: Geschichte des 9. Bezirks
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Bezirkswappen von Alsergrund

Das Bezirkswappen von Alsergrund besteht aus sieben verschiedenen Feldern, weil sich der 9. Bezirk aus sieben Vororten zusammensetzt, jeder Ort wollte im Wappen vertreten sein.

  • Mitte (Alservorstadt): eine Elster auf einem Zweig
    Das Wappentier wurde gewählt, weil die Namen „Alster“ und „Elster“ ähnlich klingen.
  • Oben links (Michelbeuern): zwei Adlerflügel auf rotem bzw. blauem Grund
  • Oben Mitte (Himmelpfortgrund): ein Osterlamm mit einer Kreuzfahne
    Es steht für das Kloster der „Chorfrauen zur Himmelspforte“, nach dem der Ort benannt wurde.
  • Oben rechts (Thurygrund): Johannes der Täufer
    Er ist der Namenspatron von Johann Thury. Nach ihm wurde der Ort benannt.
  • Unten rechts (Roßau): vier Bäume (früher waren es sieben)
    Das kommt daher, weil es hier früher viel Wald (Au) gab. Auch Wiesen auf denen Pferde (Rösser) weideten, waren für die Gegend bezeichnend.
  • Unten Mitte (Althangrund): Graf Althan, der Namensgeber des Bezirksteils, war Jägermeister. Darum wird der Ort durch den Hubertushirsch dargestellt.
  • Unten links (Lichtental): Die Sonne und das Tal sind das Symbol für diesen Bezirksteil. Benannt wurde der Ort nach Johann Adam Fürst Liechtenstein, der hier viele Wiesen besaß.



Lage und Grenzen

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Bezirksgrenzen

Lage:

  • Im Norden: 19. Bezirk (Döbling)
  • Im Westen: 18. Bezirk (Währing)
  • Im Südenwesten: 17. Bezirk (Hernals),
  • Im Süden: 8. Bezirk (Josefstadt)
  • Im Südosten: 1. Bezirk (Innere Stadt)
  • Im Osten: 2. Bezirk (Leopoldstadt)
  • Im Nordosten: 20. Bezirk (Brigittenau)

Grenzen:

  • Norden: Gürtelbrücke über den Donaukanal
  • Westen: Heiligenstädter Straße - Währinger Gürtel - Hernalser Gürtel
  • Süden: Alser Straße - Universitätsstraße - Maria-Theresien-Straße
  • Osten: Donaukanal


Wichtige Bauwerke

Hauptartikel: Bauwerke des 9. Bezirks
Fernwärmewerk Spittelau; von Friedensreich Hundertwasser

Zu den wichtigen Gebäuden zählen die Markthalle, das Albert-Schweitzer-Haus, das Palais Liechtenstein oder das Palais Strudelhof.

Auffällig ist die aus roten Ziegeln erbaute Roßauer Kaserne.

Am Gelände des Neuen AKH (Allgemeines Krankenhaus) befinden sich der sogenannte Narrenturm und Teile der Medizinischen Universität.

Das Fernwärmewerk Spittelau ist, durch die von Hundertwasser gestaltete Fassade, sehr außergewöhnlich.


Museen

Hauptartikel: Museen des 9. Bezirks
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Museum des Instituts für Geschichte der Medizin

Im 9. Wiener Gemeindebezirk gibt es eine ganze Menge Museen mit unterschiedlichen Schwerpunkten.

Bezirksmuseum Alsergrund, Sigmund-Freud-Museum, Schubertmuseum, Lichtentaler Pfarrmuseum , Museum des Instituts für Geschichte der Medizin, Pathologisch-Anatomisches Bundesmuseum, Weitere Museen: Das Museum der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde befindet sich in der Währinger Straße 25a. Öffnungszeiten und Führungen gibt es nur nach Vereinbarung.

Das Geldmuseum am Otto-Wagner Platz hat nur Dienstag oder nach Vereinbarung geöffnet.


Glaubenshäuser

Votivkirche

Votivkirche, Canisiuskirche, Lichtentaler Pfarrkirche oder Schubertkirche, Pfarrkirche Roßau oder Servitenkirche


Spitäler

Das Alte AKH um 1784
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Narrenturm des Alten AKHs
Das neue AKH
St. Anna Kinderspital

Altes AKH

Das Wiener Allgemeine Krankenhaus in der Alser Straße 4 entstand durch Umgestaltung des "Großarmen- und Invalidenhauses", das Kaiser Leopold I. ab 1694 errichten ließ. Die neue Widmung als "Allgemeines Krankenspital" erfolgte 1784 durch Kaiser Joseph II. Dieses riesige Krankenhaus mit seinen vielen Gebäuden wurde nicht auf einmal gebaut. Auf Grund der Entwicklung der Medizin kamen immer wieder neue Teile dazu, wie z. B. der "Narrenturm".

Da das Gelände allmählich zu beengt wurde, beschloss man 1957 den Bau des Neuen AKH. Das Alte AKH wurde zum neuen Universitätscampus umgebaut.

Neues AKH

Am 6. Juni 1994 wurde das Neue AKH feierlich eröffnet. Daran erinnert auch die Ehrentafel am Eingang des Allgemeinen Krankenhauses mit den Namen der verantwortlichen Entscheidungsträger. Das riesige Spital befindet sich zwischen Spitalgasse, Lazarettgasse und Währinger Gürtel.

Hier sind ein Teil der Medizinischen Fakultät und die Universitätskliniken untergebracht. Das Hauptgebäude ist 85 Meter hoch.

Es stehen 2 000 Betten für Patienten bereit. In den Ambulanzen lassen sich bis zu 7 000 Patienten täglich behandeln und untersuchen. Mit modernsten Geräten ausgerüstet ist das Neue AKH die größte Klinik in Österreich.

St. Anna Kinderspital

Das erste Kinderspital Österreichs wurde 1837 von Dr. Ludwig Wilhelm Mauthner in der damaligen Vorstadt Schottenfeld gründet. 12 Jahre später übersiedelte es in einen Neubau mit 120 Betten, in die Kinderspitalgasse 6.

Im 19. Jahrhundert wurden in dem Spital hauptsächlich Kinderkrankheiten wie Diphterie und Scharlach, die in Epidemien mit hoher Sterblichkeit auftraten, behandelt. Heute kümmert man sich in dieser Klinik besonders um Kinder mit Tumoren und Leukämie (Blutkrebs). 1987 wurde hier nämlich ein Forschungsinstituts für krebskranke Kinder eröffnet.

weitere Spitäler sind: Privatklinik Goldenes Kreuz, Sanatorium Hera und die Wiener Privatklinik


Denkmäler

Guido Holzknecht-Denkmal im Arne Karlsson Park

Vivaldi-Denkmal

Das Vivaldi-Denkmal wurde vom italienischen Bildhauer Gianni Arico geschaffen. Der Künstler hat das Standbild aus Carrara-Marmor gefertigt. Es zeigt eine Figurengruppe mit drei Musikerinnen und soll daran erinnern, dass Vivaldi den Weg zur Musik auch für junge Mädchen geebnet hat. Das Denkmal steht im Votivpark am Rooseveltplatz.

Guido Holzknecht-Denkmal

Guido Holzknecht war ein Pionier der Radiolgoie und Gründer des Zentral-Röntgen-Laboratoriums des Allgemeinen Krankenhauses im Alsergrund. Wie viele andere der ersten Röntgenforscher wurde Holzknecht ein Opfer seines Berufs. Man wusste damals nämlich noch nicht, ab welcher Dosis die Röntgenstrahlen Schaden anrichten würden. So starb Holzknecht 1931 an den Folgen eines Strahlenschadens.

In Anerkennung seiner großen Leistungen wurde im Arne-Karlsson-Park in Wien am 6. November 1932 sein Denkmal enthüllt.


Carl Auer von Welsbach Denkmal vor dem chemischen Institut

Carl Auer von Welsbach-Denkmal

Auf dem kleinen Platz vor dem Institut für Radiumforschung und Kernphysik (Boltzmanngasse 3) steht das Denkmal von Carl Auer von Welsbach (1858-1929). Dieser Wiener Physiker entdeckte die seltenen Erdmetalle Lutetium, Neodym und Praseodym. Er erfand das Auerlicht (Gasbeleuchtung) und die Metallfadenlampe.

Im Hausflur des Instituts erinnert eine Ehrentafel an die 17 Forscher, die sich um die Entdeckung der radioaktiven Stoffe bemüht haben. Durch diese Forschungen ist es unter anderem möglich, dass heute Röntgenbilder gemacht werden können.

Eckstein der Freiheit Frankplatz

Nach dem Zweiten Weltkrieg haben amerikanische, russische und französische Besatzungssoldaten in Wien für Recht und Ordnung gesorgt.

Das einzige Denkmal, das die amerikanischen "Besatzer" in Wien errichteten, ist der Würfel aus einem Stein, der "Indiana limestone" heißt. Dieses Denkmal soll zeigen, dass die Amerikaner Wien besonders schätzen, weil es ein Ort mit viel Tradition und Kultur ist. Der Würfel trägt den Namen Eckstein der Freiheit.


Straßen, Gassen und Plätze Brücken

Hauptartikel: Plätze des 9. Bezirks
Porzellangasse

Alserbachstraße nach dem Alserbach benannt. Dieser entspringt bei Neuwaldegg und fließt unterhalb der Friedensbrücke in den Donaukanal.

Alserstraße Diese Straße führt in die ehemalige Alservorstadt.

Althanstraße Lazarettgasse Nußdorferstraße Porzellangasse Roßauerlände Roßauer Gasse Währinger Straße Währinger Gürtel

Julius Tandler Platz, Otto Wagner Platz, Schlickplatz und Spittelauer Platz


Gewässer Brücken

Hauptartikel: Gewässer in Wien
Hauptartikel: Brücken in Wien
Augartenbrücke bei Nacht

Der Bezirk ist durch den Donaukanal von der Leopoldstadt und Brigittenau getrennt.

Natürlich gibt es zahlreiche Brücken über das Gewässer. Die meisten davon werden vom Verkehr genutzt wie die Augartenbrücke oder Friedensbrücke.

Der Siemens-Nixdorf-Steg kann nur zu Fuß oder mit dem Rad überquert werden.

Der Alserbach verläuft im Alsergrund unterirdisch.


Öffentliche Verkehrsmittel

Hauptartikel: Öffentliche Verkehrsmittel
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U-Bahnstation Alserstraße

In der Station Spittelau kreuzt sich die U6 mit der U4. Wichtig ist auch der Franz-Josefs-Bahnhof, da hier nicht nur Schnellbahnzüge sondern auch viele Regionalbahnen abfahren und ankommen.

Ein weiterer Knotenpunkt ist Station Schottentor. Sie ist Endstation viele Straßenbahn-Linien und hier fährt auch die U2.

  • Autobus-Linien 35A, 37A, 40A
  • Straßenbahn-Linien D, 5, 33, 37, 38, 40, 41, 42
  • Schnellbahn-Linien S40
  • U-Bahn-Linien U2, U4, U6


Parks

Arne Carlsson Park
Erwin-Ringel-Park
Votivkirche mit Votivpark

Obwohl der 9. Bezirk sehr eng bebaut ist, gibt es hier eine ganze Menge Parks mit Grünflächen und Spielplätzen.

Arne-Carlsson-Park
Er wurde nach einem Schweden benannt, der nach dem Zweiten Weltkrieg Hilfsaktionen für Wien leitete. Während des 2. Weltkriegs war hier ein großer Luftschutzbunker, in dem sich die Menschen während der Luftangriffe aufhielten. In diesem Park gibt es einen großen Spielplatz, einen Sportplatz und eine Skateanlage.

Erwin-Ringel-Park
Der Park am Schlickplatz ist nach Prof. Dr. Erwin Ringel benannt. Er war Psychiater und Tiefenpsychologen, der die „österreichische Seele“ erforschte und therapierte. Dieser Mann eröffnete das erste Selbstmordverhütungszentrum Europas in Wien.

Liechtensteinpark
Er gehört zum Palais Liechtenstein und ein Privatbesitz. Jedoch ist der Park zum Teil öffentlich zugänglich. Er liegt zwischen Alserbachstraße und Liechtensteinstraße. Es gibt auch einen Kinderspielplatz.

Lichtentalerpark
Der befindet sich in der Marktgasse/Lichtentalergasse. Er wurde nach Vorort Lichtental benannt. Im Park gibt es einen schönen Ballspielplatz sowie einen Kinderspielplatz. Gegenüber dem Parks steht die Schubertkirche.

Sigmund-Freud-Park und Votivpark
Sie liegen direkt nebeneinander. Die Grünflächen um die Votivkirche sind im Sommer sehr bei Studenten und Touristen beliebt. Dann laden Liegestühle zum Verweilen ein. Zum 40. Jahrestag der Gründung der EU wurden 1997 kreisförmig 16 Bäume gepflanzt, für jedes der 15 Mitgliedsländer einer und einer für die gesamte EU.

Weitere Parks im Alsergrund sind der Helene-Deutsch-Park, Josef-Ludwig-Wolf-Park, Ostarrichi-Park oder der Viktor-Frankl-Park.


Freizeit und Kultur

Volksoper

In der Zweigstelle der Büchereien Wien kann nicht nur gelesen werden.

Das WUK ist bei Kindern durch sein vielfältiges Angebot beliebt. Es werden Kindertheater, Lesungen, Workshops ... geboten.

Kaum in einem andere Bezirk gibt es so viele kleine Theater wie im Alsergrund. Mehrere befinden sich in der Porzellangasse. Das führte dazu, dass sie im Volksmund scherzhaft als "Broadway des Alsergrundes" bezeichnet wird.

Die Volksoper zählt zu den großen Bühnen Wiens.


Sagen und Geschichten

Donauweibchenbrunnen

Über den Alsergrund und seine Kuriositäten gibt es eine ganze Menge Sagen und G’schichten. Die wichtigsten sind nachfolgend aufgelistet:


Sonstiges