Artus-Sage

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Vor sehr langer Zeit - etwa vor 1500 Jahren, lebte in Britannien ein Mann namens Vortigern. Er war klug und ein ehrgeiziger, tapferer Krieger, der unbedingt König werden wollte. Vortigern war sehr einflussreich. Es gelang ihm, einen König seiner Wahl zu bestimmen. Diesen ließ er jedoch nach kurzer Zeit umbringen.

Die beiden jüngeren Brüder des Königs, Aurelius Ambrosius und Uther, konnten noch rechtzeitig nach "Kleinbritannien" (das liegt im heutigen Frankreich) flüchten. Vortigern wurde zum König ernannt. Er war kein guter König, denn er herrschte grausam. Bald schon begannen einige einflussreiche Grafen und Barone, sich gegen Vortigern aufzulehnen. Vortigern fürchtete, genau wie sein Vorgänger ermordet zu werden. Die Adelsleute waren aber nicht die einzigen, vor denen er Angst hatte.

Zwar gab es in Britannien bereits das Christentum, aber das Keltentum, der alte Glaube, war nach wie vor sehr stark verbreitet. In diesem Glauben gab es dunkle Mächte, Zauberer und jede Menge Magie. Vortigern wurde von seinen 12 Weisen vorhergesagt, dass es einen Aufstand geben würde. Dies traf auch ein. Vortigern wurde nach Wales vertrieben. Eine weitere Prophezeiung (Vorhersage) riet ihm dazu, auf dem Berg Erith einen Turm zu bauen und sich darin einzuschließen, damit ihm niemand etwas zu Leide tun könne. Und so geschah es.



Der Turm

Vortigern versammelte seine Untertanen und befahl ihnen, diesen Turm auf dem Berg Erith zu bauen. Eine riesige Grube wurde ausgehoben und die Grundmauern des Turmes wurden aufgeschichtet. Doch in der dritten Nacht erzitterte der Berg wie bei einem Erdbeben und die eben erbauten Mauern stürzten ein. Am nächsten Tag wurde wieder von vorne mit dem Bau begonnen, doch auch in dieser Nacht erzitterte die Erde. Nach drei Nächten, in denen die ganze Arbeit des Tages wieder zerstört wurde, erteilten die Weisen von Vortigern folgenden Rat. Ein vaterloser Jüngling sollte in das Fundament eingemauert werden. Dieser grausame Brauch stammte aus uralter Vorzeit. Die Wahl fiel auf einen jungen Mann, der an der Küste in einer Fischerhütte lebte. Der Name des Mannes war Merlin.

Merlin wurde also zu Vortigern gebracht, jedoch wurde er nicht das Opfer, sondern erteilte Ratschläge. Er berichtete dem König, dass der Grund für die Beben zwei Drachen seien, die durch den Baulärm erwacht waren und nun miteinander kämpften. Merlin riet dem König, die Drachen zu töten, dann würde er mit dem Bau des Turms ungestört weitermachen können.

Und so geschah es. Die Festung für den König konnte ohne weitere Zwischenfälle fertig gebaut werden.


Der Drache

Kurze Zeit nach Fertigstellung des Turms fielen die Sachsen in Britannien ein. Es gab einen schrecklichen Krieg, in dem König Vortigern starb. Die Brüder, Aurelius Ambrosius und Uther, kehrten während des Krieges in ihre alte Heimat zurück. Nach dem Tod Vortigerns wurde Aurelius Ambrosius zum König erklärt. Dieser wurde jedoch bereits kurze Zeit später vergiftet. Merlin hatte all dies vorhergesehen.

Nun war es an Uther, König zu werden. Durch ihn gelang es, dass wieder Ruhe im Volk einkehrte.

Am Abend bevor Uther gekrönt wurde, veranstaltete er ein großes Fest, zu dem der gesamte Adel des Landes eingeladen war. Plötzlich um Mitternacht trat ein seltsames Phänomen auf. Ein grelles Licht zog über den Horizont herauf. Ein riesiger Stern, der die Form eines Drachenkopfes hatte. Aus seinem Maul kamen zwei leuchtende Strahlen und sieben weitere Strahlen leuchteten in verschiedene Richtungen. Uthers Sterndeuter waren ratlos, als plötzlich Merlin erschien. Dieser versprach Uther, ihm nach den Krönungsfeierlichkeiten die Bedeutung der seltsamen Himmelserscheinung zu erklären.


Die Prophezeiung

Bevor Merlin nach der Krönung den König aufsuchte, lernte Uther die Liebe seines Lebens kennen. Leider war diese Frau, Ygerne, bereits verheiratet. Sie gehörte zum Herzog Gorlois von Cornwall.

Als Merlin später am Tag den frisch gekrönten König in seinen Gemächern aufsuchte, nannte er ihn König Uther Pendragon, was so viel wie Drachenhaupt bedeutete. Merlin erklärte Uhter, dass dieses Drachenhaupt von nun an sein Zeichen sein solle. Die Erscheinung bedeutete folgendes: Die zwei Feuerzungen sagten, dass zwei aus seinem Geschlecht, Uther und sein Sohn, viele Feinde besiegen würden. Die sieben Strahlen zeigten auf die Länder, die in Zukunft zu Britannien gehören würden.


Ygerne

Uther war über diese Weissagung sehr glücklich. Das Einzige, das ihm zu seinem vollkommenen Glück jedoch noch fehlte, war Ygerne. Um alles in der Welt wollte er diese Frau. Er begann, die Burg des Herzogs von Cornwall zu belagern. Dieses Vorgehen war allerdings nicht sehr erfolgreich. Deshalb fragte er abermals Merlin um Rat. Merlin versprach ihm zu helfen, jedoch stellte er eine Bedingung, die er dem König allerdings erst nach dem Erfolg mitteilen wollte. Nachdem Uther nichts anderes mehr im Kopf hatte als diese Frau, versprach er Merlin, alles zu tun.

Mit Zauberei, Verkleidung und Merlins Hilfe gelangte Uther in das Schlafzimmer der Herzogin, die ihn ebenfalls nicht erkannte. Sie verbrachten die Nacht miteinander. Am Morgen verbreitete sich die Nachricht, dass der Herzog von Cornwall in der Nacht getötet worden sei. Die Maskerade wäre also nicht nötig gewesen, hätte Uther noch eine Nacht gewartet. Uther stand nun der Weg zu Ygerne frei. Er hielt um ihre Hand an und sie heirateten nur fünf Tage nach dem Tod des Herzogs.

Bei den Hochzeitsfeierlichkeiten erzählte Merlin Uther nun endlich, was er von ihm für seine Hilfe wünschte: Uthers erstgeborenen Sohn.


Stonehenge

Als König Uthers Sohn, Artus, geboren wurde, nahm Merlin diesen sofort zu sich. Er gab ihn dem Edelmann Ector und dessen Frau, die ebenfalls gerade ein Kind bekommten hatten, zur Pflege. Artus wurde von den Beiden wie ihr eigener Sohn aufgezogen.

Artus wuchs bei seinen Pflegeeltern und seinem Pflegebruder Kay zu einem starken und geschickten jungen Mann heran.

Die Zeiten waren sehr friedlich, deshalb kam König Uther Pendragon auf die Idee, ein Grabmal für seinen verstorben Bruder Aurelius Ambrosius errichten zu lassen. Merlin, sein Ratgeber, schaffte schwere, sehr alte Steine herbei. 30 Steinpfeiler und weitere 49 Felsblöcke wurden in einem Kreis aufgestellt. Die schwierigen Arbeiten übernahm Merlin selbst. Viele hunderte Jahre später sollte dieser Steinkreis als Stonehenge bezeichnet werden.


Artus

Kurze Zeit nach der Fertigstellung von Stonehenge brach erneut ein Krieg aus. Abermals fielen die Sachsen in Britannien ein. Uther gelang es jedoch, sie erneut zu besiegen.

Der König hatte, trotz seiner meist friedlichen Regentschaft eine Menge Feinde. Diese vergifteten die Quelle aus der Uther stets trank. Uther starb und wurde neben seinem Bruder in Stonehenge begraben. Artus war damals 15 Jahre alt - und niemand wusste, dass er des Königs Sohn war und damit Anspruch auf den Thron hatte.

Unruhen brachen unter den Adelsleuten aus. Der einzige Mann, der von Merlin über die Existenz Artus informiert wurde, war der Bischof von Canterbury. Dieser rief eine Versammlung aus zu der alle Edelleute eingeladen wurden. Merlin verkündete, dass Artus der Sohn von Uther war, doch kaum einer glaubte ihm. Es wurde beschlossen, noch drei Tage zu warten. Das Weihnachtsfest stand vor der Tür. Bis dahin sollte es ein Zeichen Gottes geben, das die Wahrheit ans Tageslicht bringen würde.


Excalibur

Als das Volk am Weihnachtsmorgen zur Messe strömte stand dort ein riesiger Felsblock umgeben von Schriftzeichen. In der Mitte des Steins steckte ein Schwert. Die Inschrift am Stein besagte, dass derjenige, der das Schwert aus dem Stein ziehen konnte, der rechtmäßige König Britanniens sei. Der Name des Schwertes war Excalibur.

Viele Ritter versuchten, Excalibur aus dem Stein zu ziehen, doch keinem gelang es. Nun trug es sich zu, dass ein mehrtägiges Turnier stattfinden sollte. Kay, der Pflegebruder von Artus, wollte ebenfalls an dem Turnier teilnehmen. Artus sollte sein Knappe sein. Als alles bereit für das Turnier war, entdeckte Kay, dass er sein Schwert in der Herberge vergessen hatte. Er schickte Artus los, dieses zu holen. Doch die Herberge war verschlossen. Auf dem Rückweg zum Turnier sah Artur Excalibur im Stein. Nachdem er immer noch ein Schwert für Kay brauchte, beschloss er, dieses zu nehmen. Ohne Mühe zog er es aus dem riesigen Felsblock und brachte es zu seinem Bruder. Kay erkannte das Schwert sofort und berichtete davon seinem Vater, der den Bischof informierte.

Immer noch wollte keiner glauben, dass Artus nun der rechtmäßige König Britanniens war. Er musste das Schwert noch einmal in den Stein rammen. Wieder versuchten alle anwesenden Ritter und Edelleute, das Schwert zu befreien. Doch nur Artus gelang es, Excalibur abermals aus dem Stein zu ziehen.

Damit wurde er König von Britannien und Merlin wurde sein Berater.






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