Der Pfarrer vom Kahlenberg: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Pfarrer, Wiegand von Theben, bekam von seinem Landesherrn, Otto dem Fröhlichen, die Pfarre am Kahlenberg. Von ihm erzählte man sich lustige Streiche.  
 
  
  
Eines Tages ritt die Gemahlin des Herzogs mit dem ganzen Gefolge unangesagt in den Pfarrhof und lud sich zum Mittagstisch ein. Der Pfarrer holte schnell alle Töpfe, die er hatte, und stellte sie leer vor die Herzogin hin. Sie wunderte sich natürlich und fragte ihn: "Und was kommt in die Töpfe hinein?" Da meinte der Pfaff vom Kahlenberg:  
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Der Pfarrer, Wiegand von Theben, bekam von seinem Landesherrn, Otto dem Fröhlichen, die Pfarre am Kahlenberg. Von ihm erzählte man sich lustige Streiche.
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Eines Tages ritt die Gemahlin des Herzogs mit dem ganzen Gefolge unangesagt in den Pfarrhof und lud sich zum Mittagstisch ein. Der Pfarrer holte schnell alle Töpfe, die er hatte, und stellte sie leer vor die Herzogin hin. Sie wunderte sich natürlich und fragte ihn: "Und was kommt in die Töpfe hinein?" Da meinte der Pfaff vom Kahlenberg:
  
 
"Ich dachte, die Speisen hättet Ihr aus der herzoglichen Küche mitgebracht. Denn wenn ich eine Herzogin samt ihrem ganzen Gefolge aus eigenem bewirten sollte, ginge mein ganzes Jahreseinkommen an einem Tag auf." Lachend ließ die Herzogin darauf das Essen ihrem Reiseproviant entnehmen und bewirtete den Pfarrer aufs beste.
 
"Ich dachte, die Speisen hättet Ihr aus der herzoglichen Küche mitgebracht. Denn wenn ich eine Herzogin samt ihrem ganzen Gefolge aus eigenem bewirten sollte, ginge mein ganzes Jahreseinkommen an einem Tag auf." Lachend ließ die Herzogin darauf das Essen ihrem Reiseproviant entnehmen und bewirtete den Pfarrer aufs beste.
  
  
Eine andere Geschichte erzählt von einem Wiener Bürger namens Philipp Uezzelschneider, der dem "Pfaff vom Kahlenberg" gar nicht gut gesinnt war. Im Gegenteil, er ließ nichts aus, um ihm zu schaden, da er die Pfarrei lieber für seinen Neffen gehabt hätte. Er versuchte, die Bauern gegen den Pfarrer aufzubringen, indem er ihnen erzählte, der Pfarrer wolle auf Kosten der Bauern sich selbst das Leben so angenehm wie möglich machen. Zum Beispiel sollte das Kirchendach erneuert werden, und Uezzelschneider erzählte den Bauern, dass das doch eigentlich nicht nötig sei. So beeinflusste er die Bauern gegen den Pfarrer.  
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'''Eine andere Geschichte''' erzählt von einem Wiener Bürger namens Philipp Uezzelschneider, der dem "Pfaff vom Kahlenberg" gar nicht gut gesinnt war. Im Gegenteil, er ließ nichts aus, um ihm zu schaden, da er die Pfarrei lieber für seinen Neffen gehabt hätte. Er versuchte, die Bauern gegen den Pfarrer aufzubringen, indem er ihnen erzählte, der Pfarrer wolle auf Kosten der Bauern sich selbst das Leben so angenehm wie möglich machen. Zum Beispiel sollte das Kirchendach erneuert werden, und Uezzelschneider erzählte den Bauern, dass das doch eigentlich nicht nötig sei. So beeinflusste er die Bauern gegen den Pfarrer.
  
Doch damit nicht genug, wollte er Wiegand, dem Pfarrer, einen Streich spielen, der ihn ganz unmöglich machen sollte bei der Bevölkerung. Er beauftragte einen Maler, ein Bild zu malen, das einen Wolf zeigte mit dem Gesicht des Pfarrers, der den Gänsen predigte. Der Maler erzählte es dem Pfarrer, der sein Freund war und tat dann, was dieser ihm auftrug.
 
  
Am nächsten Sonntag hielt Wiegand wie immer den Gottesdienst ab, lächelte allerdings verstohlen als er Hammerschläge hörte, die das bestellte Bild ankündigten. Er bat die Bauern gleichzeitig nur um das Geld für die Reparatur des Dachteils über dem Altar. Die Bauern waren schon etwas zufriedener, da sie meinten, das könne nicht so viel kosten. Als sie dann aus der Kirche kamen, stand Uezzelschneider grün vor Wut unter der lachenden Gemeinde.  
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Doch damit nicht genug, wollte er Wiegand, dem Pfarrer, einen Streich spielen, der ihn ganz unmöglich machen sollte bei der Bevölkerung. Er beauftragte einen Maler, ein Bild zu malen, das einen Wolf zeigte mit dem Gesicht des Pfarrers, der den Gänsen predigte. Der Maler erzählte es dem Pfarrer, der sein Freund war und tat dann, was dieser ihm auftrug.
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Am nächsten Sonntag hielt Wiegand wie immer den Gottesdienst ab, lächelte allerdings verstohlen als er Hammerschläge hörte, die das bestellte Bild ankündigten. Er bat die Bauern gleichzeitig nur um das Geld für die Reparatur des Dachteils über dem Altar. Die Bauern waren schon etwas zufriedener, da sie meinten, das könne nicht so viel kosten. Als sie dann aus der Kirche kamen, stand Uezzelschneider grün vor Wut unter der lachenden Gemeinde.
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Das Bild zeigte nicht das Gesicht des Pfarrers sondern den Wolf mit dem Gesicht Uezzelschneiders. Und das Kirchendach wurde auch noch vollständig repariert. Denn als es am nächsten Sonntag in Strömen regnete, stand der Pfarrer unter dem reparierten Teil im Trockenen, die Gemeinde jedoch wurde durch und durch nass.
 
Das Bild zeigte nicht das Gesicht des Pfarrers sondern den Wolf mit dem Gesicht Uezzelschneiders. Und das Kirchendach wurde auch noch vollständig repariert. Denn als es am nächsten Sonntag in Strömen regnete, stand der Pfarrer unter dem reparierten Teil im Trockenen, die Gemeinde jedoch wurde durch und durch nass.
  
  
Solche und noch viele andere Geschichten wurden über den "Pfaff vom Kahlenberg" erzählt. Später, als er alt geworden war, zog er auf das Schloss Neuberg und wirkte dort bis zu seinem Tod als Burgkaplan.  
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'''Solche und noch viele andere''' Geschichten wurden über den "Pfaff vom Kahlenberg" erzählt. Später, als er alt geworden war, zog er auf das Schloss Neuberg und wirkte dort bis zu seinem Tod als Burgkaplan.
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Aktuelle Version vom 2. Januar 2020, 12:49 Uhr

Otto der Fröhliche - Anonym daten.digitale-sammlungen.de, CC BY-NC-SA 4.0


Kahlenbergerdorfer Pfarrkirche - Bwag commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0


Kahlenbergerdorf - Bwag commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Der Pfarrer, Wiegand von Theben, bekam von seinem Landesherrn, Otto dem Fröhlichen, die Pfarre am Kahlenberg. Von ihm erzählte man sich lustige Streiche.


Eines Tages ritt die Gemahlin des Herzogs mit dem ganzen Gefolge unangesagt in den Pfarrhof und lud sich zum Mittagstisch ein. Der Pfarrer holte schnell alle Töpfe, die er hatte, und stellte sie leer vor die Herzogin hin. Sie wunderte sich natürlich und fragte ihn: "Und was kommt in die Töpfe hinein?" Da meinte der Pfaff vom Kahlenberg:

"Ich dachte, die Speisen hättet Ihr aus der herzoglichen Küche mitgebracht. Denn wenn ich eine Herzogin samt ihrem ganzen Gefolge aus eigenem bewirten sollte, ginge mein ganzes Jahreseinkommen an einem Tag auf." Lachend ließ die Herzogin darauf das Essen ihrem Reiseproviant entnehmen und bewirtete den Pfarrer aufs beste.


Eine andere Geschichte erzählt von einem Wiener Bürger namens Philipp Uezzelschneider, der dem "Pfaff vom Kahlenberg" gar nicht gut gesinnt war. Im Gegenteil, er ließ nichts aus, um ihm zu schaden, da er die Pfarrei lieber für seinen Neffen gehabt hätte. Er versuchte, die Bauern gegen den Pfarrer aufzubringen, indem er ihnen erzählte, der Pfarrer wolle auf Kosten der Bauern sich selbst das Leben so angenehm wie möglich machen. Zum Beispiel sollte das Kirchendach erneuert werden, und Uezzelschneider erzählte den Bauern, dass das doch eigentlich nicht nötig sei. So beeinflusste er die Bauern gegen den Pfarrer.


Doch damit nicht genug, wollte er Wiegand, dem Pfarrer, einen Streich spielen, der ihn ganz unmöglich machen sollte bei der Bevölkerung. Er beauftragte einen Maler, ein Bild zu malen, das einen Wolf zeigte mit dem Gesicht des Pfarrers, der den Gänsen predigte. Der Maler erzählte es dem Pfarrer, der sein Freund war und tat dann, was dieser ihm auftrug.


Am nächsten Sonntag hielt Wiegand wie immer den Gottesdienst ab, lächelte allerdings verstohlen als er Hammerschläge hörte, die das bestellte Bild ankündigten. Er bat die Bauern gleichzeitig nur um das Geld für die Reparatur des Dachteils über dem Altar. Die Bauern waren schon etwas zufriedener, da sie meinten, das könne nicht so viel kosten. Als sie dann aus der Kirche kamen, stand Uezzelschneider grün vor Wut unter der lachenden Gemeinde.


Das Bild zeigte nicht das Gesicht des Pfarrers sondern den Wolf mit dem Gesicht Uezzelschneiders. Und das Kirchendach wurde auch noch vollständig repariert. Denn als es am nächsten Sonntag in Strömen regnete, stand der Pfarrer unter dem reparierten Teil im Trockenen, die Gemeinde jedoch wurde durch und durch nass.


Solche und noch viele andere Geschichten wurden über den "Pfaff vom Kahlenberg" erzählt. Später, als er alt geworden war, zog er auf das Schloss Neuberg und wirkte dort bis zu seinem Tod als Burgkaplan.

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