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Version vom 30. März 2020, 08:54 Uhr
Hast du schon einmal von Christoph Kolumbus, dem berühmten Seefahrer, gehört?
Eine seiner bedeutendsten Entdeckungen war die von Amerika. Obwohl Kolumbus ja eigentlich nach ganz einem anderen Land gesucht hatte. Er „stolperte" sozusagen unabsichtlich über dieses große, unbekannte Land.
Um genau zu sein: Kolumbus hat Amerika nur für die Europäer "entdeckt". Denn es lebten ja bereits Menschen dort.
Inhaltsverzeichnis
Lebensweg
Das Leben von Christoph Kolumbus bis zu seinen großen Endeckungsfahrten ist bis heute ziemlich umstritten. Viele Historiker (Geschichtsgelehrte) sind sich nicht darüber einig, wann und wo Kolumbus geboren wurde und wie sein Leben bis etwa zum Jahr 1480 verlief.
Die Geschichte, die heute die meiste Anerkennung hat, lautet etwa so: Kolumbus wurde im Jahr 1451 in der Provinz Genua (Italien) geboren. Er hatte drei Brüder und eine Schwester. Bereits im Alter von 14 Jahren begann Christoph Kolumbus mit seinen Seefahrten.
Mit etwa 20 Jahren musste er mit seiner Familie nach Savona übersiedeln. Es wird angenommen, dass Kolumbus studiert hat, da er über sehr gute Kenntnisse in Mathematik und Latein verfügte. Diese Kenntnisse sollten im später bei der Kosmographie (schreiben von Himmelskarten) und Kartographie (erstellen von Landkarten) helfen.
Ab 1477 lebte Kolumbus in Lissabon (Portugal). Dieses Land war zur damaligen Zeit das Zentrum der europäischen Seefahrt.
In Portugal lernte er auch seine spätere Frau, Dona Felipa Perestrelo e Moniz, kennen. 1480 bekam er einen Sohn (Diego). Schon vor dessen Geburt übersiedelte die Familie nach Porto Santo bei Madeira. Hier begann er, verschiedene Seekarten, die ihm sein Schwiegervater vererbt hatte, zu studieren.
Vorgeschichte
Indien und China waren für Europa wichtige Lieferanten für Gewürze und Seide.
Mitte des 14. Jahrhunderts jedoch wurde der Landweg nach Osten von den Osmanen versperrt. Diese hoben hohe Zölle für die Handelswaren ein. Das führte zu einem starken Anstieg der Preise für Gewürze und für die kostbare Seide.
Zu Beginn des 15. Jahrhunderts begannen die Portugiesen, über den Seeweg nach Indien zu reisen. Sie benutzten dabei die Route rund um Afrika. Noch heute erinnert der Name „Gewürzroute" an den damaligen Schiffverkehr.
Kolumbus hatte die Idee, auf einem anderen Seeweg nach Indien zu reisen - er wollte nach Westen segeln. Amerika war damals noch nicht bekannt. Daher dachte er, da die Erde rund ist, müsse es möglich sein, über diesen Weg nach Indien zu gelangen. Er war der Meinung, dass diese Strecke in nur wenigen Tagen zu bewältigen wäre. Es wurde damals schon vermutet, dass sich westlich von Portugal Land befinden müsse. Kolumbus ging davon aus, dass es sich bei diesem Land um die Ostküste von Asien handelt.
Verhandlungen
Kolumbus erarbeitete einen genauen Plan für seine Reise nach Indien, da er für die Durchführung die Unterstützung eines Königs benötigte. Dieser sollte auch die Geldmittel für die Expedition zur Verfügung stellen.
Der portugiesische König, Johann II., lehnte jedoch ab. Seine Gelehrten hielten die Pläne von Kolumbus für falsch. Die angegebene Wegstrecke von 4.500 (viertausendfünfhundert) km erschien ihnen zu gering. Damit hatten sie wohl recht, denn die tatsächliche Wegstrecke von den kanarischen Inseln bis Japan beträgt 20.000 (zwanzigtausend) km.
Also versuchte Christoph Kolumbus sein Glück beim spanischen Königspaar, Ferdinand II. und Isabella I. Kolumbus' Frau war inzwischen gestorben. So hielt ihn nichts mehr in Portugal und er übersiedelte kurzerhand nach Spanien. Nach langem Hin und Her gelang es Kolumbus endlich, am 17. April 1492, einen Vertrag zu bekommen, der die Expedition genehmigte.
In dem Vertrag war auch festgelegt, dass Kolumbus von nun an den erblichen Titel Admiral des Ozeans tragen durfte. Außerdem wurde ihm zugesichert, dass er Vizekönig des von ihm entdeckten Landes werde. Zusätzlich sollte ihm ein Zehntel der Einnahmen aus wertvollen Metallen gehören, die in dem neuen Land gefunden würden.
1. Reise
Christoph Kolumbus erste Reise, die zur Entdeckung Amerikas führte, startete am 3. August 1492. Bereits nach drei Tagen musste er die Reise auf den Kanaren für ein Monat unterbrechen, da der Mast eines der beiden Begleitschiffe gebrochen war.
Diese erste Reise nach Amerika gestaltete sich als sehr schwierig. Ständig drohte die Mannschaft zu meutern (die Macht über das Schiff zu übernehmen). Die Männer waren verunsichert, da sie nicht wussten, wie lange die Reise dauern würde. Jede ungewöhnliche Gegebenheit wurde von ihnen als schlechtes Ohmen gedeutet. Doch Kolumbus gelang es, die Männer immer wieder zu motivieren.
Am 12. Oktober 1492 erreichten die drei Schiffe schließlich die „Neue Welt". Die Insel, die Kolumbus zuerst betrat, war eine Insel der Bahamas. Er gab ihr den Namen San Salvador.
Kolumbus segelte weiter und entdeckte Kuba und Hispaniola. Vor dieser Insel strandete sein Schiff, die Santa Maria - am 25. Dezember 1492. Kolumbus nutzte die Gelegenheit und gründete dort die erste spanische Kolonie. Wie vertraglich festgesetzt, wurde er Gouverneur und Vizekönig von Hispaniola (ursprünglich nannte Kolumbus diese Insel La Isla Espaniola). Mitte Januar 1493 reiste er von wieder ab - in Richtung Heimat, wo er umjubelt und gefeiert wurde.
2. Reise
Am 25. September 1493 brach Kolumbus erneut in Richtung Westen auf. Diesmal betrug die Anzahl der abfahrenden Schiffe 17 Stück mit insgesamt 1.500 Mann Besatzung. Ziel war es, die entdeckten Gebiete zu besiedeln.
Kolumbus nahm die Inseln Guadeloupe, Montserrat, Antigua und Nevis in spanischen Besitz. Von November bis April blieb er schließlich auf der Insel Hispaniola und errichtete dort eine Kolonie „La Isabela". Die Kolonie, die er bereits gegründet hatte, war in der Zwischenzeit bei Kämpfen zerstört worden. Kolumbus erkundete die Insel und hoffte, dort Gold zu finden - allerdings erfolglos.
Im April setzte er seine Reise in Richtung Westen fort. Er hoffte, endlich auf indisches oder chinesisches Festland zu stoßen. Was er entdeckte, waren Jamaika und Puerto Rico. Das Festland von Mittelamerika jedoch erreichte er nicht.
Enttäuscht kehrte er zu der Kolonie „La Isabela" zurück. Die Siedler der Kolonie hatten sich in der Zwischenzeit zerstritten und die Einheimischen zu Feinden gemacht. Daraufhin startete Kolumbus einen Feldzug gegen die einheimische Bevölkerung und machte sie zu Sklaven. Diese Tat widersprach allerdings den Anordnungen des spanischen Königspaares. Es gab eine Untersuchung und Kolumbus kehrte nach Spanien zurück. Mittlerweile war es Juni des Jahres 1495.
3. Reise
Kolumbus gelang es, das Königspaar wieder für sich zu gewinnen. Trotzdem dauerte es beinahe zwei Jahre, bis er zu seiner dritten Reise aufbrechen durfte. Der Grund dafür war, dass er auf seinen bisherigen Reisen keinerlei „Schätze" gefunden hatte und daher keinen Erfolg aufweisen konnte.
Seine dritte Reise startete er also am 30. Mai 1498. Er entdeckte die beiden Inseln Trinidad und Tobago und erreichte endlich die Küste des südamerikanischen Kontinents. Jedoch erkundete er das Festland nur vom Schiff aus - entlang der Küste. Er war der Meinung, dass dieses Land zu Asien gehörte.
Kolumbus fuhr weiter nach Norden zu der neu gegründeten Stadt Santo Domingo an der Südküste von Hispaniola. Die Siedler hier waren recht unzufrieden. Kolumbus versuchte vergeblich die Streitigkeiten zu schlichten. Er wurde als Gouverneur abgesetzt und in Ketten nach Spanien geschickt. Christoph Kolumbus hatte das Glück, vom Königspaar begnadigt zu werden. Seine Ämter erhielt er allerdings nicht zurück. Damit war auch sein guter Ruf dahin.
4. und letzte Reise
Seine letzte Reise in Richtung Amerika trat Kolumbus im Mai 1502 an. Sie dauerte bis zum 7. November 1504. Er betrat im Zuge dieser Reise erstmalig amerikanisches Festland. Es kam jedoch wieder zu Kämpfen mit den Einheimischen.
Zusätzlich gab es eine Meuterei. Kolumbus verbrachte etwa ein Jahr in Jamaika und kehrte schließlich im November krank und erschöpft nach Spanien zurück.
Kolumbus starb nur zwei Jahre später, am 20. Mai 1506 im Alter von 55 Jahren. Er wurde in Sevilla begraben, jedoch auf Wunsch seines Sohnes Diego 34 Jahre später nach Santo Domingo überführt. Beinahe 300 Jahre später wurden Kolumbus Gebeine erneut ausgegraben, nach Kuba gebracht und in der Kathedrale von Havanna begraben. Wieder 100 Jahre später wurde Kolumbus erneut ausgegraben und zurück nach Sevilla überstellt, wo bis heute sein Grab liegt.
Indianer
Die Bezeichnung „Indianer" für die Ureinwohner Amerikas geht auf Christoph Kolumbus zurück. Nachdem er bis zu seinem Tod der Meinung war in Indien gelandet zu sein, nannte er die Einheimischen Indios (spanisch für Indianer).
Auch nachdem festgestellt wurde, dass es sich bei dem entdeckten Land nicht um Indien handelte, wurde der Begriff Indianer lange Zeit für die Ureinwohner von Nord-, Süd- und Mittelamerika beibehalten. Heute sagt man amerikanische Ureinwohner oder indigene (eingeborene) Völker Amerikas.
Als Indien wurde früher übrigens der gesamte Süd- und Ostasiatische Raum bezeichnet und nicht nur das Gebiet des heutigen Indiens.