Favoriten (10. Bezirk)
Wusstest du, dass Coca Cola hier hergestellt und abgefüllt wird? 1955 nahm die Coca-Cola-Fabrik in Favoriten das erste Mal ihren Betrieb auf.
Steckbrief
Fläche: | 31,8 km² |
Einwohnerzahl: | 169 570 (Anfang 2007) |
Nachbarbezirke: |
Landstraße Wieden Margareten Simmering Meidling Liesing Niederösterreich |
Wichtige Bauwerke: |
Magistratisches Bezirksamt Amalienbad Kurhalle Oberlaa Wasserturm Südbahnhof – zukünftig Hauptbahnhof Kaiser Franz Josef Krankenhaus Twin Tower |
Wichtige Straßen: |
Favoritenstraße Laxenburgerstraße Raxstraße Triester Straße |
Gewässer: |
Wienerberger Teich |
Verkehrsmittel: |
U1 Straßenbahnlinien D, O, 6, 18, 65, 67 Autobuslinien 7A, 15A, 17A, 19A, 65A, 66A,69A Schnellbahn |
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Wappen
Das Wappen des Bezirks Favoriten besteht aus sechs Feldern. In der Mitte des Wappens befindet sich das sogenannte „Herzschild“. Es ist das Wappen für den ganzen Bezirk und zeigt die „Spinnerin am Kreuz“, so werden die beiden gotischen Steinsäulen genannt.
- Links oben:
Hier sieht man Apostel Johannes, er ist der Patron der Pfarrkirche am Keplerplatz. Er trägt ein blaues Gewand und einen grünen Mantel. In seinen Händen hält er eine Schreibfeder und ein Evangelienbuch. Begleitet wird er von einem Adler.
- Rechts oben:
Hier sieht man einen Schalenbrunnen. Er soll den Bezirksteil Oberlaa mit den Heilquellen und den Kureinrichtungen darstellen.
- Links unten:
Hier sieht man einen roten Ringofen mit einem geschwungenen Bachverlauf, er soll den Bezirksteil Rothneusiedl darstellen. Es soll an die bedeutende Ziegelindustrie am Wienerberg und Laaerberg erinnern.
- Unten Mitte:
Hier kann man ein Malteserkreuz sehen. Es erinnert an das Ende des 13. Jahrhunderts als die Malteser die Grundherrschaft über Unterlaa erworben haben.
- Rechts unten:
Die mit Ähren bedeckte goldene Weintraube steht für den Bezirksteil Inzersdorf-Stadt. Damit soll der Weinbau dieses Gebietes symbolisiert werden.
Lage und Grenzen
Favoriten ist der bevölkerungsreichste Wiener Gemeindebezirk.
Seine Nachbarbezirke sind:
- Meidling (12. Bezirk)
- Liesing (23. Bezirk)
- Margareten (5. Bezirk)
- Wieden (4. Bezirk)
- Landstraße (3. Bezirk)
- Simmering (11. Bezirk)
- Niederösterreich
Die Grenzen verlaufen:
- Nördlich: Wiedner Gürtel – Arsenalstraße
- Westlich: Margaretengürtel, Eichenstraße, Wienerbergstraße, Eibesbrunnergasse, ÖBB Verbindungsbahn (Südosttangente)
- Südwestlich: Inzersdorf (Teil des 23. Bezirks)
- Südlich: Leopoldsdorf (Niederösterreich)
- Östlich: ÖBB Ostbahn
Wichtige Bauwerke
Magistratisches Bezirksamt Amalienbad Coca-Cola Beverages Austria GmbH Kurhalle Oberlaa Wasserturm Hauptbahnhof Twin Tower
Museen
Bezirksmuseum Außenstelle Johanneskirche Museum der Wiener Austria - Fußballklub OstLicht - Galerie für Fotografie
Glaubenshäuser
Antonskirche
Die Antonskirche (offiziell Kirche St. Anton von Padua) am Antonsplatz ist eine dem Heiligen Antonius von Padua geweihte römisch-katholische Pfarrkirche in Favoriten.
Pfarrkirche St. Johann
Die Pfarrkirche St. Johann Evangelist (Johanneskirche) in Favoriten ist eine römisch-katholische Pfarrkirche. Aufgrund ihrer Lage am Keplerplatz wird sie umgangssprachlich auch „Keplerkirche“ genannt.
Johanneskirche Unterlaa
Die Kirche St. Johann zu Unterlaa (Johanneskirche) wird als eine der ältesten Kirchen Wiens angesehen. Die hochmittelalterlichen Bauteile könnten in das erste Drittel des 11. Jahrhunderts zurückreichen.
Pfaarkirche Oberlaa
Sie steht am Ober-Laaer Platz.
Über Stufen gelangt man in die prachtvolle Kirche, die mit riesig großen Fenstern ausgestattet ist und deshalb auch Haus des Lichtes genannt wird. Die Kirche besaß drei Glocken, die aber im Krieg der Kriegsrüstung zum Opfer fielen. Durch die Mithilfe der Bevölkerung wurden nach dem letzten Krieg fünf neue Glocken angeschafft.
Kirche Rothneusiedl „Zum Heiligen Franz von Assisi“
Sie 1953/54 wurde errichtet. Da sie den Namen des "Tierschutzpatrons" trägt, werden dort jedes Jahr Haustiersegnungen abgehalten. Sie steht an der Himbergerstraße.
Spitäler
Kaiser Franz Josef Krankenhaus
Schrankenberggasse 31
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts gab es so viele Infektionsepidemien, dass unbedingt ein neues Krankenhaus dazugebaut werden musste. Das war das Kaiser Franz Josef Krankenhaus. Aber es gab immer mehr und mehr Patienten. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer eines Patienten betrug 3 Wochen. Die Arbeitszeit der Bediensteten betrug damals bei geringer Bezahlung rund 11 Stunden, bei Frauen noch mehr.
Preyer´sches Kinderspital
Schrankenberggasse 31
Der Domkapellmeister von St. Stephan Gottfried von Preyer konnte durch seinen großen Fleiß ein Millionenvermögen zusammensammeln, mit dem er den Bau eines Kinderspitals finanzierte. Im ersten Weltkrieg wurde dieses dann als Verwundetenkrankenhaus verwendet und erst nach dem Krieg wieder als Kinderspital eingerichtet. In Wiens größtem Kinderspital wurde die modernste Kinderintensivstation eingerichtet.
Denkmäler
Wasserturm Favoriten
Der Wasserturm Favoriten ist ein Wahrzeichen Favoritens. Das markante Bauwerk im Stil des industriellen Historismus findet sich auf der Kuppe des Wienerberges.
Der Wasserturm wurde von Franz Borkowitz entworfen und in den Jahren 1898 bis 1899 errichtet. Der Turm war Teil eines größeren Gebäudekomplexes und diente zur Versorgung der höher gelegenen Gebiete des 10. und 12. Bezirkes Wiens.
Spinnerin am Kreuz
Die bekannte Säule steht an der Kreuzung Triesterstraße und Windtenstraße. Dieses sagenumwobene Wahrzeichen war in vergangenen Jahrhunderten, weil es hoch oben auf dem Wienerberg stand, weithin sichtbar. Im Mittelalter hatte man, von Süden kommend, von diesem Punkt aus den ersten Blick auf die Stadt Wien. Die Säule markierte die äußerste Grenze der Wiener Stadtgerichtsbarkeit. Heute ist die 16 Meter hohe Säule von dichter Bebauung umgeben. Wegen der Schadstoffe der stark frequentierten Triester Straße, hat man das Original durch eine Kopie ersetzt. Die Originalfiguren können im Bezirksmuseum besichtigt werden.
Beschornerkreuz
Die Favoritner Pestsäule wurde im Jahre 1679 von Laurenz und Walburga Beschorner zum Dank für das Aufhören der fürchterlichen Seuche errichtet. Sie ist wie andere Gedenksteine dieser Art eine Dreifaltigkeitssäule. Das Original steht jetzt im Bezirksmuseum und eine nachgebaute Säule schmückt nun die Favoritenstraße.
Gradnerkapelle
Sie wurde 1828 von Gradinger als Dank für seine Rettung gebaut. Die Pferde seines Karrens waren auf der Höhe des Laaer Berges scheu geworden und mit ihm durchgegangen. Doch weder er noch seine Tiere erlitten einen Schaden, und somit entschloss sich Gradinger, zu Ehren der Muttergottes diese Kapelle errichten zu lassen.
Göppelkreuzkapelle
Diese Kapelle wurde im Jahre 1693 von Hans und Anna Göppel zum Dank für die Rettung bei einem Blitzschlag errichtet. Während sein Knecht, die Pferde und der Strohwagen verbrannten, blieb der Müllermeister Hans Göppel unverletzt.
Weisses Kreuz
Am Ortseingang von Oberlaa stand auf einer viereckigen Sandsteinsäule das Weiße Kreuz, das nach der zweiten Türkenbelagerung errichtet wurde. Ursprünglich befand sich auf dem Sockel der Säule die Statue einer schmerzhaften Muttergottes, über die folgendes berichtet wird: Zur Zeit der Bitt-Tage zog der Anführer der Soldaten seinen Säbel und schlug auf die steinerne Muttergottes ein. Kurze Zeit später, nach einer Schlacht, brachte man ihn mit abgeschossener Hand nach Oberlaa. Er wurde verpflegt, starb aber einen Tag später, nach der Bereuung seiner Tat.
Pieta-Kapelle
In Oberlaa bestand von 1783-1852 ein vom Pfarrer geführtes Armeninstitut, das nur von Spenden und Sammlungen lebte. Hier befand sich also der Vorläufer der Pieta-Kapelle. Sie wurde wahrscheinlich um 1850 gebaut, doch 1992 wurde sie durch einen Pkw-Unfall total zerstört und bald darauf vorbildlich wiederhergestellt.
Sebastiankreuz
Der Heilige Sebastian ist der Schutzheilige gegen die Pest. Sein Marterl wurde nach dem Pestjahr 1713 in der Nähe des Pestgrabens errichtet.
Im Bildstock steht eine Statue des Heiligen, die von fünf Pfeilen durchbohrt ist. Diese sollen an sein Martyrium erinnern.
Straßen, Gassen und Plätze
Ada Christen Gasse Arsenalstraße Favoritenstraße Gudrunstraße Hasengasse, Raxstraße, Steudelgasse, Triester Straße, Sonnwendgasse Altes Landgut, Erlachplatz, Holeyplatz, Oberlaaer Platz, Puchsbaumplatz Quellenplatz Viktor Adler Platz
Gewässer
Bendateich, Blauer Teich, Butter Teich im Laaer Wald, Gaisbergteich, Grüner See, Seerosenteich
(ehemalige Ziegelteiche; werden heute zum Fischen genützt)
Filmteich im Kurpark Oberlaa, Schilfteich
(wurden künstlich als Zierteiche angelegt; werden auch zum Fischen genützt)
Grüner See
(ehemaliger Ziegelteich; wird heute zum Baden und Fischen genützt)
Schwimmschulteich
(ist nicht frei zugänglich, rundherum stehen Badehütten; wird zum Baden und Fischen genützt)
Pfeifenteich im Laaer Wald, Schwanensee
(ehemaliger Ziegelteich; heute ein Zierteich, der auch zum Fischen genützt wird)
Seliger Teich am Laaer Berg, Volksparkteich, Wienerberger Teich
(ehemalige Ziegelteiche)
Öffentliche Verkehrsmittel
- U1
In Favoriten wurde das erste Teilstück des U-Bahn-Neubaues eröffnet: Im Februar 1978 nahm die Linie U1 auf der Teilstrecke Reumannplatz (beim Amalienbad) – Keplerplatz – Südtiroler Platz (Bezirksgrenze) – Taubstummengasse (4. Bezirk) – Karlsplatz (1./4. Bezirk) den Betrieb auf. - Straßenbahnlinien 0, 1, 6, 18 und 67
- Autobuslinien 7A, 15A, 17A, 19A, 65A, 66A, 69A
- Schnellbahn
Parks
Kurpark Oberlaa
Der Kurpark Oberlaa wurde 1974 auf einem ehemaligen Ziegeleiareal angelegt, weil man eine internationale Gartenschau zeigte. Bis dahin war das Gelände am Südosthang des Laaerberges ganz verwildert. Während der Ausstellung, in der viele Pflanzen gezeigt wurden, musste man Eintritt bezahlen, danach wurde dieser Park für alle Leute frei zugänglich. Heute noch gibt es einen Rosengarten, in dem 45 000 Rosensträucher gepflanzt sind.
Laaer Wald
Vor langer Zeit, als es in Favoriten noch gar keine Häuser gab, war hier schon ein großer Laubwald. Später wurden alle Bäume gefällt und man errichtete Ziegeleien. Dabei entstanden auch Ziegelteiche, zwei davon sind heute noch im Laaerwald, die anderen wurden wieder zugeschüttet. Vor mehr als 40 Jahren begann man hier wieder Bäume anzupflanzen. Der Laaerwald wurde 1982 öffentlich zugänglich gemacht. Er ist aber noch immer eingezäunt und wird in der Nacht zugesperrt. Hunde dürfen nicht hinein. Eingangstore sind in der Laaer Berg-Straße, im Böhmischen Prater und am Stadtwanderweg Nr 7.
Erholungszentrum Wienerberg
Auf dem Wienerberg gab es früher wie auf dem Laaerberg viele Ziegelwerke. Als diese aufgelassen wurden, kaufte die Gemeinde Wien dieses Gebiet und verwendete es als Ablagerungsstätte für Hausmüll und Bauschutt. Heute sieht man davon gar nichts mehr, denn es wurde zu einem Erholungszentrum ausgebaut.
Arthaberpark
Dieser Park ist nach dem Wiener Großindustriellen und Kunstförderer Rudolf von Arthaber benannt. Er lebte von 1795–1867 und liegt in einer Grabstätte auf dem Evangelischen Matzleinsdorfer Friedhof begraben. In dem Park befindet sich auch ein Brunnen mit dem Reliefbild Arthabers. Der Architekt Theodor Bach hat diesen Brunnen gestaltet.
Waldmüllerpark
Der Waldmüllerpark liegt auf dem Gelände des früheren katholischen Matzleinsdorfer Friedhofs. Weil dieser Friedhof seit 1879 nicht mehr benützt wurde und langsam verfiel, wurde er 1922 in einen Park umgewandelt. Die Bäume und Alleen hat man erhalten. Die wichtigsten und bedeutendsten Grabsteine wurden restauriert (hergerichtet) und gemeinsam mit den Toten in einen Teil des Parks (Denkmalhain) verlegt.
Böhmischer Prater
1885 wurden die ersten Buden des Böhmischen Praters errichtet. Um diese Zeit entstand nämlich ganz in der Nähe eine Siedlung, in der viele Ziegelarbeiter wohnten. Diese vergnügten sich dann am Sonntag bei den vielen Hutschen, Ringelspielen und Schießbuden. Das älteste Ringelspiel, das heute noch erhalten ist, ist 100 Jahre alt. Die berühmte Raupe ist 80 Jahre alt. Neben der Raupe ist eine große Ringelspielorgel erhalten, die mit ihrer Musik die Leute anlocken sollte. Später wurden solche Ringelspielorgeln von Lautsprechern abgelöst. An den Wochenenden ist diese Orgel heute noch zu hören.
Freizeitangebote
Franz Horr-Stadium
Schon lange gab es an dieser Stelle einen Fußballplatz, den Horr-Platz. Der Fußballklub Austria kam 1973 auf diesen Platz und für so einen erfolgreichen Klub musste der Platz natürlich ausgebaut werden. Man errichtete Zuschauertribünen, usw. Der Fußballklub Austria wurde 1911 gegründet. Einer der berühmtesten Spieler war Mathias Sindelar.
Wellnesspark Oberlaa
Wellness bedeutet, dass man sich wohl fühlt. In diesem Wellnesspark gibt es verschiedene Fitness- und Aerobicprogramme zur Auswahl. So kann man z. B. auf einem Laufband laufen, Rad fahren, es gibt ein Rudergerät, ...
Außerdem kann man hier Tennis, Squash und Badminton spielen. Schließlich kann man sich nach der Anstrengung noch erholen.
Budo-Center
In diesem Sportzentrum kannst du Karate lernen. Es gibt Kurse für Kinder ab 6 Jahren, für Jugendliche und für Erwachsene. Außerdem finden Kurse in den Ferien statt.
Eisring Süd
An der Stelle, wo sich jetzt der Eisring Süd befindet, war früher ein Ziegelwerk. Auf der Sportanlage des ASKÖ können verschiedene Sportarten ausgeübt werden. Im Sommer Rollschuh fahren, Asphaltstockschießen, Tennisspielen, Tischtennis und Fußball. Im Winter kann man in der Halle Tennis spielen und im Freien auf einem großen Ring eislaufen. Dieser Ring ist 400 m lang. Gleich neben dem Eisring Süd ist der Wasserturm.
Sagen und Geschichten
Besonders viele Sagen gibt es nicht, die mit Favoriten zu tun haben. Dafür gibt es gleich vier verschiedene, die erklären, wie es zur Errichtung der Gedenksäule der "Spinnerin am Kreuz" kam.