Wellenreiten

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Junge am Surfbrett - Johntex commons.wikimedia.org, CC BY 2.5

Das Wellenreiten - auch Surfen genannt - stammt von Hawaii (Inselgruppe im Pazifischen Ozean).

Wusstest du, dass es auch in Europa sehr viele geeignete Plätze zum Surfen gibt?

Alles was du für diese Sportart benötigst, ist ein Surfbrett, Surfwachs und eine Leash.
Die Leash (auch Legrope) ist eine etwa zwei Meter lange Schnur, mit der das Brett am Bein gesichert wird. Das verhindert, dass das Surfbrett davon schwimmt, wenn du vom Brett fällst.

Wusstest du schon, dass ...

Surfboard Leash - eine Leine, damit das Brett nicht davonschwimmt - Duloup commons.wikimedia.org, [1]
  • man dazu auch Surfen sagen kann?
  • früher ohne Brett später dann auf Baumstämmen und Holzbrettern gesurft wurde?
  • auch so mancher Hund davon begeistert ist?

Geschichte

Surferin mit ihrem Board (1932) - Nantucket Historical Association commons.wikimedia.org, Standardurheberrechtsschutz

Das Surfen ist schon annähernd 4000 Jahre alt. Für die Einwohner der Inseln Hawaiis war das Surfen immer schon fester Bestandteil ihrer Kultur. Die Polynesier - so werden die Bewohner der östlichen, pazifischen Inseln genannt - reisten sehr viel durch die Welt und verbreiteten somit auch das Wellenreiten in anderen Ländern.

Die Vorstufe des Surfens war das "Body-Surfen". Dabei wurden zuerst die Wellen nur mit dem Körper abgeglitten. Dabei legst du dich möglichst flach auf das Wasser und wartest bis dich eine Welle erfasst und antreibt.

Später wurden dann Baumstämme verwendet, um dem Körper mehr Aufrieb zu verschaffen. Die Bretter wurden immer größer und es wurde versucht liegend, sitzen oder auf den Knien zu surfen. Bald schon standen die ersten Wagemutigen auf zwei Beinen und ließen sich von den Wellen anschieben.

Auch in Europa hatten die Menschen begonnen auf treibenden Holzteilen zu reiten. Doch erst als ein Rettungsschwimmer von einer Reise nach Frankreich ein Surfbrett nach Deutschland brachte, wurde das Wellenreiten allmählich auch dort sehr beliebt. Das war in den 1950er Jahren.

Surfbrett

Das Surfbrett wird aus einem schwimmfähigen Material hergestellt.

Wichtig ist vor allem, dass die Länge des Brettes optimal zu deiner Körpergröße passt. Die Längenangaben für Surfbretter erfolgen meist in den englischen Maßeinheiten Feet (Fuß) und Inch (Zoll).

Spaß und Lernerfolge beim Wellenreiten hängen ganz wesentlich von Können und vom - zum Körpergewicht passenden - Surfbrett ab.
Generell gilt: Anfänger und schwere Menschen brauchen größere Surfboards. Fortgeschrittene und leichtere Menschen können eher kleinere Surfboards fahren.

Surfboardlängen werden traditionell in Fuß (') und Zoll (") angegeben.
Hier eine Tabelle mit gängigen Längen und der Entsprechung in Zentimetern:

Fuß 6'4" 6'8" 7'2" 7'6" 7'10" 8'2" 8'6" 9'0"
cm 193 203 218 228 239 249 259 274

Eine oder mehrere Finnen sind im hinteren Bereich unten am Board angebracht. Die Finnen sehen ähnlich wie die Rückenflossen von Walen oder Haien aus. Sie dienen der Stabilität, dem Fahrverhalten und der Lenkbarkeit.

Damit du am Surfbrett auch guten Halt hast und nicht rutschst, gibt es verschiedene Surfwachse, welche auf die Standfläche des Brettes aufgetragen werden.


Arten von Surfbrettern

Teilnehmende eines Wellenreitkurses mit ihren Boards - Surfdivawiki commons.wikimedia.org, Standardurheberrechtsschutz

Beim Wellenreiten gibt es zwei verschiedene Brettarten: das Longboard und das Shortboard (auch Funboard genannt). Von einem Longboard ist die Rede, wenn die Länge 8 Fuß (ca. 2,44 Meter) überschreitet. Kürzere Surfbretter werden als Shortboards bezeichnet.

Longboard

Longboards sind relativ dick und haben eine gerundete Spitze, die auch Nase (Nose) genannt wird. Diese Surfbretter sind vor allem für Einsteiger und leicht Fortgeschrittene Surfer geeignet. Geschichtlich betrachtet wurde bis in die 1960er Jahre ausschließlich nur Longboards gesurft. Der beliebteste Trick mit einem Longboard ist der Hang Ten, auch Nose Ride genannt. Bei diesem Trick versucht der Surfer mit den Zehenspitzen beider Füße über die Spitze des Brettes zu gelangen.

Shortboard

Das Shortboard ist vor allem für fortgeschrittene Surfer geeignet, da es relativ schwierig ist damit zu surfen. Das Standard Shortboard hat eine Länge zwischen 6 und 7 Fuß (ca. 1,83 und 2,13 Meter) und wird je nach Können und Erfahrung eingesetzt. Bei Wettkämpfen wird hauptsächlich diese Art von Brettern verwendet.

Wellenreiten lernen

Übungen am Strand

Der schnellste Weg zum Spaß beim Wellenreiten führt über einen Surfkurs. In einer Surfschule oder einem Surfcamp lernst du unter fachlicher Anleitung die wichtigsten Grundlagen dieser Sportart.

Neben dem richtigen Board ist vor allem auch die Wahl des geeigneten Strandes sehr wichtig. Bevor du ins Wasser gehst, solltest du dich ausgiebig mit den Sicherheits- und Vorfahrtsregeln vertraut machen.

Ebenso wichtig ist sich das allgemeine Wetter, die Strömungen, besondere Unterwasserereignisse, gefährliche Tiere, Riffe oder Felsen im Sand anzusehen.


Regeln

Drei Phasen des Take-Off (Aufstehen am Board): Zuerst liegend die Welle nehmen - Cesco77 - Francesco Canu commons.wikimedia.org, Standardurheberrechtsschutz
Am Board aufrichten - Cesco77 - Francesco Canu commons.wikimedia.org, Standardurheberrechtsschutz
Dann stehend auf dem Longboard surfen - Cesco77 - Francesco Canu commons.wikimedia.org, Standardurheberrechtsschutz
Fall vom Surfboard - die Leash lässt das Board nicht entkommen - Bengt Nyman commons.wikimedia.org, Standardurheberrechtsschutz

Beim Surfen gibt es, ähnlich wie beim Autofahren, gewisse Verkehrsregeln.

  1. Vorfahrt: Vorfahrt hat immer derjenige, der sich am nächsten beim Weißwasser, also auf der Innenseite der Welle befindet. Hier gibt es keine Ausnahmen!

  2. Wege freihalten: Ist ein anderer Surfer im Begriff eine Welle zu nehmen, ist es das höchste Gebot, ihm nicht in die Quere zu kommen. Also lieber außen herum paddeln und dabei etwas Wasser schlucken, das ist weit angenehmer als ein möglicher Zusammenstoß!

  3. Nicht vordrängeln: Da meist viele Surfer im Wasser sind und auf die richtige Welle warten, gibt es das Line-up. Wichtig ist, dass du hier solange wartest, bis du an der Reihe bist. Vor allem die Locals (Surfer die dort wohnen und ständig dort surfen) sehen es nicht gern, wenn ein Fremder ihre Welle nimmt.

  4. Auf das Board aufpassen: Das Board in den Wellen immer festhalten, da es sonst auch für andere zur Gefahr werden kann! Wenn die Leash das Board zurückschnellen lässt, ist es auch eine große Gefahr für einen selbst!

  5. Boards der Anderen: Immer auch auf andere Boards achten. Sollte ein anderes Brett auf einen zufliegen, direkt vom eigenen Board abspringen und so tief wie möglich abtauchen!

  6. Gestürzte Surfer: Niemals eine Welle nehmen, wenn sich noch ein gestürzter Surfer vor einem im Wasser befindet. Immer auf die nächste Welle warten, damit du keine anderen Surfer verletzt!

  7. Sicher sein: Niemals einen anderen Surfer, erst recht keinen Local, aus einer Welle rufen, wenn man nicht 100-prozentig sicher ist, dass man die Welle auch steht!

  8. Das eigene Board sichern: Nur mit Leash surfen, da das Brett sonst andere Surfer, aber auch eventuelle Schwimmer gefährdet! Aus demselben Grund auch immer Noseguards verwenden! Das ist eine Gummischutzkappe für die Nase des Boards. Genauso wichtig ist das Endgraten der Finnen mit Sandpapier, denn auch hier verbirgt sich eine hohe Verletzungsgefahr!

Bekannte Surfgebiete

Wellenreitendes Mädchen an der Küste Brasiliens - Marcos André commons.wikimedia.org, Standardurheberrechtsschutz

Europa

Die besten Surfgebiete Europas liegen an der nordspanischen Küste. Dort findet auch jährlich die World Championship Tour statt.

Auch die französische Atlantikküste hat eine lange Surf-Tradition, sowie viele Strände in Portugal.

Weitere günstige Küsten befinden sich in Großbritannien, Schottland, Irland, Italien, Dänemark, Norwegen, sowie an der Nordsee in Deutschland.

Andere Länder

In vielen Ländern der Welt finden sich schöne und geeignete Strände zum Surfen. In Amerika zum Beispiel gibt es in Kalifornien sehr viele Surfspots. So werden die Strände genannt, an denen es gute Bedingungen für diese Sportart gibt. Auch in der Karibik, auf Hawaii, in Lateinamerika, Australien und Südafrika sind viele Wellenreiter unterwegs.

Sonstiges

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